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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Ho-Tu den Brei versalzen?«
    »Möglich«, sagte sie.
    »Heute nacht sind wir zum letzenmal beisammen, paß nur auf!«
    Sie lachte. »Nein, das ist vorbei! Heute schon komme ich in die Wartezellen. Morgen werden wir versteigert.«
    Ich stöhnte.
    »Freust du dich schon darauf? Auf die Lichter, die Sägespäne, die Gebote?«
    »Ich möchte wissen, welchen Preis ich bringe. Ich hoffe nur, ich bekomme einen hübschen Herrn.«
    Ich küßte sie.
    Wir hörten Ho-Tus Stimme durch den Saal dröhnen: »Die achtzehnte Ahn ist vorbei! Sklaven in die Zellen!«
    Rufe der Enttäuschung klangen auf.
    »Vielleicht sehen wir uns schon morgen abend wieder«, sagte sie.
    Ich bezweifelte das. Der Agent der Priesterkönige wollte sie wahrscheinlich sofort aus der Stadt bringen. Doch erst wenn meine Arbeit mit Caprus beendet war, konnte ich ihr nachreisen. Elizabeth löste sich von mir und folgte der Gruppe von Sklavinnen, die langsam den Saal verließ.
    Ich sah mich um. Nur noch Wächter und Bedienstete waren zurückgeblieben. Es war wohl am besten, wenn ich gleich in mein Quartier zurückkehrte. Elizabeth würde mir fehlen.
    Plötzlich traten zwei Wächter ein, die eine Frau zwischen sich führten.
    Ich sah, wie Ho-Tu aufblickte und erbleichte. Seine Hand berührte die Hakenklinge an seinem Gürtel.
    Die Frau wurde vor Cernus' Tisch gestoßen; die Hände waren ihr auf dem Rücken gefesselt, und ihr wirres Haar hing ihr ins Gesicht. Sie trug keinen Sklavenstab mehr.
    Ho-Tu sprang auf. »Laßt sie in ihr Quartier zurückkehren. Sie hat uns gut gedient. Sie ist die beste Trainerin in Ar.«
    »Sie soll daran erinnert werden«, sagte Cernus eisig, »daß sie nur eine Sklavin ist.«
    »Ich erbitte eure Gunst!« rief Ho-Tu.
    »Abgelehnt!« sagte Cernus barsch. »Das Spiel soll beginnen.«
    Eine Gruppe Männer fand sich zwischen den Tischen zusammen und begann in einem kleinen Metallbehälter Verrwürfel zu schütteln. Ich begann zu verstehen, was hier vorging, eine der Überraschungen des Kajuralia-Festes, vielleicht aber auch mehr. Suras Stolz und ihre Stellung im Hause war vermutlich vielen Männern und Bediensteten ein Dorn im Auge; vielleicht hatte sogar Cernus das Gefühl, daß sie sich manchmal zuviel herausgenommen hatte.
    »Ich bin der erste!« rief ein Mann.
    Lautes Gebrüll klang auf, und die Männer setzten das Spiel fort. Es ging darum, in welcher Reihenfolge das Mädchen den Männern zu Gefallen sein mußte.
    Ich sah Ho-Tu an. Zu meiner Überraschung entdeckte ich Tränen in seinen dunklen Augen. Seine Hand ruhte auf dem Griff des Hakenmessers.
    Ich blickte zu Sura hinüber, die apathisch auf den Steinfliesen kniete. Ihre Schultern zuckten; ich sah, daß sie weinte.
    Mit schnellen Schritten näherte ich mich den spielenden Männern und drängte mich wortlos in ihren Kreis. Sie sahen mich ärgerlich an, wagten jedoch keine Einwände zu machen, als ich den Behälter mit den Würfelknochen nahm und sie ausschüttete.
    Es war kein sehr hoher Wurf, und schon wurde erleichtertes Lachen laut, doch im nächsten Augenblick war mein Schwert aus der Scheide, und die scharfe Klinge kippte mit kurzen anmutigen Bewegungen die Würfel um, so daß jeweils die höchste Zahl oben lag.
    Die Männer starrten mich wütend an.
    »Ich bekomme sie«, sagte ich. »Ich allein. Und wer damit nicht einverstanden ist, soll mich herausfordern!«
    Murrend senkten die Männer die Blicke.
    Ich wandte mich an Cernus, der lachend den Arm hob.
    »Bring mich in deine Räume, Sklavin!« befahl ich.
    Sie rappelte sich mühsam auf und ging taumelnd voraus.
    Cernus lachte hinter mir. »Ich habe gehört, daß der Attentäter sich mit Sklavinnen auskennt!«
    Ho-Tu starrte mich mit großen Augen an, als ich an seinem Tisch vorbeiging. »Sie ist eine ungewöhnliche Sklavin«, sagte er leise.
    »Dann habe ich ja auch ungewöhnliche Freuden zu erwarten«, sagte ich und trat in den Korridor hinaus.
    In Suras Quartier angekommen, löste ich ihr sofort die Fesseln, die ungewöhnlich fest gesessen hatten. Sie blieb mit gesenktem Kopf in der Mitte des Zimmers stehen und rieb sich die Handgelenke. Ihr schwarzes Haar fiel ihr bis weit über die Schultern; ihre wunderschönen Augen waren schwarz und ausdrucksvoll.
    Ich wandte mich ab, suchte nach etwas Ka-la-na oder Paga. Ich begann eine der Truhen zu durchwühlen, dann eine zweite. Sie bewegte sich nicht.
    Ich öffnete eine weitere Truhe. »Bitte schau nicht hinein«, bat sie.
    »Unsinn«, erwiderte ich, in der Annahme, daß ich hier

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