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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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die gewünschten Getränke finden würde.
    »Bitte!« rief sie.
    Ich stocherte in der Truhe herum, die zahlreiche Ketten, Schmuckstücke und Seidengewänder enthielt. Suras Garderobe schien recht umfangreich zu sein.
    Unten in der Kiste entdeckte ich eine große, arg zerfledderte Puppe, die in eine verblaßte Robe der Verhüllung gekleidet war.
    »Was ist denn das?« fragte ich amüsiert und hob die Puppe.
    Mit einem Wutschrei eilte Sura an mir vorbei, riß einen Sklavenstab von der Wand und schaltete ihn ein. Ich sah, wie der Hebel auf höchste Leistung gestellt wurde – die den sofortigen Tod herbeiführt. Die Spitze des Stabes wurde weißglühend, so daß man nicht mehr hinsehen konnte.
    »Stirb!« kreischte Sura und eilte auf mich zu.
    Ich ließ die Puppe fallen, wirbelte herum und ergriff im letzten Augenblick ihr Handgelenk. Ihre Hand ließ den Sklavenstab fallen; ich stieß Sura zur Seite, griff nach dem gefährlichen Instrument und schaltete es ab.
    Dann bückte ich mich nach der Puppe und näherte mich damit Sura, die sich verzweifelt gegen eine Wand preßte.
    »Hier«, sagte ich und reichte ihr die Puppe. »Es tut mir leid.«
    Sie starrte mich wortlos an.
    Ich durchquerte das Zimmer und hängte den Sklavenstab wieder an seinen Haken.
    »Tut mir wirklich leid, Sura«, sagte ich noch einmal. »Ich habe nur nach Ka-la-na gesucht.«
    Sie starrte mich verwirrt an.
    »In der letzten Truhe«, flüsterte sie.
    Ich ging zu der vierten Truhe an der Wand, öffnete den Deckel und fand darin eine Flasche Ka-la-na-Wein und einige Schalen.
    »Es ist Kujaralia«, sagte ich, »also bediene ich dich.«
    Sie starrte mich verständnislos an. Ich schenkte zwei Schalen voll und reichte ihr eine davon. Mit zitternden Händen trank sie daraus.
    Dann machte ich kehrt und setzte mich im Schneidersitz in die Mitte des Raums. Die Flasche stellte ich neben mich.
    »Wie kommt es«, fragte ich, »daß du eine solche Puppe hast?«
    Sie schwieg und brachte das Spielzeug wieder in ihr Versteck.
    »Du brauchst mir nicht zu antworten«, sagte ich.
    »Meine Mutter hat sie mir gegeben. Ich wurde verkauft, als ich fünf war – das ist alles, was ich noch von ihr habe.«
    »Es tut mir leid«, sagte ich.
    Sie hob ihre Weinschale.
    »Ho-Tu«, sagte ich, »liebt dich.«
    »Ja«, sagte sie.
    »Mußt du am Kajuralia-Fest immer leiden?« fragte ich.
    »Wenn sich Cernus daran erinnert«, erwiderte sie. »Einmal, vor vielen Jahren, wurde ich vor aller Augen begattet.«
    »Weißt du von wem?« fragte ich.
    »Nein«, sagte sie. »Man hatte mich gefesselt und mir die Augen verbunden.« Sie erschauderte. »Er wurde von der Straße geholt. Ich weiß es noch wie heute. Der winzige, verformte Körper, die kleinen, ungeschickten Hände. Sein Jammern und Kichern. Die Männer bei Tisch haben dabei gebrüllt vor Lachen. Es war bestimmt sehr amüsant.«
    »Und das Kind?« fragte ich.
    »Ich habe es ausgetragen«, sagte sie, »aber bei der Geburt trug ich wieder die Haube. Ich habe es also nie gesehen. Bei dem Vater war es bestimmt ein Monstrum.«
    »Vielleicht auch nicht. Besucht Ho-Tu dich oft?« fragte ich.
    »Ja. Ich spiele ihm auf der Kalika vor. Er mag das. Er war früher Sklave, aber er hat sich mit dem Hakenmesser seine Freiheit erobert. Er war dem Vater des Cernus sehr ergeben. Als dieser ermordet wurde und sich Cernus das Medaillon des Hauses umlegte, leistete Ho-Tu Widerstand. Dafür mußte er Säure trinken. Er ist trotzdem all die Jahre im Haus geblieben.«
    »Und warum das?«
    »Vielleicht weil auch Sura in diesem Hause Sklavin ist.« Sie senkte lächelnd den Blick.
    Ich sah mich um. »Ich habe keine Lust, sofort in mein Quartier zurückzukehren. Außerdem wird von mir erwartet, daß ich hier einige Zeit verbringe. Liebst du Ho-Tu?«
    Sie betrachtete mich nachdenklich. »Ja«, sagte sie dann.
    »Wir finden sicherlich eine Beschäftigung, die dir gefällt.«
    Sie lachte.
    »Dein Zimmer scheint wenig Zerstreuung zu bieten – was möchtest du tun?«
    »Ich?« fragte sie amüsiert. »Meint Kuurus das ernst?«
    »O ja.«
    »Ich wüßte schon, was ich wollte«, sagte sie, »aber es ist etwas sehr Dummes.«
    »Naja, immerhin haben wir noch Kajuralia.«
    Sie sah mich an und sagte stockend: »Ob du … ob du mir wohl das Spiel beibringen könntest?«
    Ich starrte sie sprachlos an. »Hast du denn ein Brett und Figuren?«
    »Nein.«
    »Aber dann hast du Papier und Schreibstift und Tinte?«
    »Ich habe Seide und Rouge und Flaschen mit Kosmetika.«
    Nach wenigen

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