GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
bekannt. Der dritte war seltsam, ein großes und unang e nehm aussehendes Pelztier.«
Ich neigte den Kopf und begann hysterisch zu schluchzen.
»Sie alle waren förmlich in Stücke gehackt worden, und ihre Köpfe steckten auf Pfosten am Kanal aufg e spießt. In jeden Pfosten war das Zeichen Treves g e schnitzt.«
Schluchzend und lachend fiel ich auf die Knie.
»Die Männer aus Treve sind wahrlich ernstzunehme n de Gegner«, wiederholte Bosk.
»Was ist mit mir?« fragte ich.
»Ich lasse im Lager Terences aus Treve, eines Söl d ners, verbreiten, daß in meinem Hause ein Mädchen n a mens Elinor arbeitet.«
»Rask aus Treve will mich nicht mehr sehen. Er hat mich verkauft.«
Bosk zuckte die Achseln. »Samos sagt mir, daß Rask aus Treve freiwillig und allein nach Port Kar kam, wo er gefangengenommen wurde.« Er sah mich an. »Was hätte er hier tun wollen?«
»Ich weiß nicht«, flüsterte ich.
»Es heißt, daß er eine Sklavin suchte, die Elinor hieß.«
»Das kann nicht sein«, sagte ich, »denn als ich nach Port Kar gebracht wurde, war Rask aus Treve bereits g e fangen.«
»Das ist nicht verwunderlich«, sagte er, »denn man brauchte nur ein Gerücht im Lager Rasks zu verbreiten, daß du dich in dieser Stadt aufhältst. Und für die Pläne einiger Leute, meiner Feinde, war es sicher besser, daß du nicht in der Stadt warst, als Rask aus Treve eintraf, für den Fall, daß sie ihn nicht gefangennehmen konnten und er dich womöglich aufgespürt und entführt hätte.« Er musterte mich. »Warst du an einem Ort, wo sie dich e r werben konnten, sobald sie es wünschten, ohne sich dir vorher nähern zu müssen?«
»Ich habe monatelang in einer Pagataverne gedient.«
»Vielleicht haben sie sogar gesehen, wie du verkauft wurdest. Du bist doch auf dem Block des Curuleums ve r steigert worden, nicht wahr?«
»Ja«, flüsterte ich.
»Ein sehr öffentlicher Ort«, sagte er und sah mich ein wenig traurig an. »Ich habe einmal gesehen, wie eine schöne Frau dort verkauft wurde.«
»Wie hieß sie?«
»Vella«, sagte er. »Sie hieß Vella.«
Ich senkte den Blick.
»Ich vermute«, fuhr Bosk fort, »daß du erst gekauft und nach Port Kar gebracht wurdest, als Rask aus Treve bereits gefangen war – damit man dich ihm gegenübe r stellen konnte.«
»Rask aus Treve hat mich verkauft. Er will nichts mehr mit mir zu tun haben.«
Bosk zuckte die Achseln. »Geh in die Küche. Es gibt dort Arbeit für dich.«
Ich gehorchte und stellte mich Publius zur Verfügung. Publius hatte das Haus Bosks verlassen wollen, so en t setzt war er, daß er mich ahnungslos erworben und damit fast das Schicksal seines Herrn besiegelt hatte. Aber Bosk wollte davon nichts wissen. »Wo finde ich einen zweiten Küchenmeister wie dich?« hatte er gefragt. Publius blieb also im Hause. Aber er verbot mir bei Tisch zu bedienen und beobachtete mich aufmerksam.
Ich sang bei meiner Arbeit, denn ich wußte, daß Rask aus Treve noch lebte. Außerdem waren jene Männer, die mich in ihre schlimmen Pläne einspannen wollten, ve r nichtet. Ich wußte, daß er mich nicht mehr haben wollte, denn er hatte mich verkauft, aber ich war zufrieden in dem Bewußtsein, daß der Mann, den ich liebte, noch am Leben war. Ich nahm nicht an, daß die Vermutungen meines Herrn Bosk zutrafen – Rask sei nach Port Kar gekommen, um mich zu suchen. Seine Informanten mu ß ten sich irren. Ich versuchte mir Rask von Zeit zu Zeit aus dem Kopf zu schlagen, was mir aber nicht gelang. Manchmal weckten mich die anderen Mädchen in der Nacht und schimpften mich aus, denn ich hatte sie gestört und im Schlaf seinen Namen gerufen. Rask aus Treve wollte mich nicht – doch ich sehnte mich nach ihm. W e nigstens lebte er. Wie konnte ich traurig sein, wenn er irgendwo am Leben war, ein Kämpfer, ein Freund von Festen, mit seinen Freunden und seinen bildschönen Sklavinnen!
»Verkaufe mich, Herr«, sagte ich einmal zu Bosk, denn ich wollte nicht in dem Haus bleiben, in dem ich fast ein Verbrechen begangen hatte. Ich wollte irgendwo leben, wo ich nicht bekannt war, wo ich nur eins von vi e len Sklavenmädchen war.
»Du hast Arbeit in der Küche«, hatte Bosk aus Port Kar erwidert.
Und ich war zu Publius zurückgekehrt.
Es wird nun Zeit für mich, meinen Bericht abzuschli e ßen.
Ich habe ihn auf Befehl meines Herrn Bosk niederg e schrieben. Vieles von dem, was ich erlebt und geschildert habe, begreife ich nicht – in der Weise, daß ich gewisse Hintergründe nicht erkenne oder
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