GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
Sklavinnen«, befahl ich den beiden neuen Mädchen, die sich prompt im Boot niederkauerten. Wir übrigen lagen im Gras der Insel und betrachteten das Schauspiel.
»Wie viele sind das wohl?« fragte Ayari.
»Unzählige«, antwortete ich.
»Das hatte ich gehofft«, sagte Kisu.
Hunderte von Kanus kamen an der kleinen Insel vorbei. Es handelte sich um lange Kriegskanus, die fünfzehn bis zwanzig Mann Platz boten. Sie paddelten im exakten Takt und sangen dabei. Die Männer hatten sich mit bunten Federn geschmückt. Ihre Körper waren mit wilden Zeichen in weißer und gelber Farbe bedeckt.
»Der Anführer der kleinen Menschen erzählte mir davon«, sagte ich. »Dies ist die Streitmacht der Flußvölker, die sich zum Kampf zusammengefunden hat.«
Noch immer glitten die Kanus an uns vorbei. Wir hörten im Hintergrund die Trommeln, die weiter ihre Botschaft verbreiteten. Sie vermochten das Singen nicht mehr zu übertönen.
Nach etwa einer halben Ahn waren die letzten Kanus den Fluß hinab verschwunden.
Kisu und ich standen auf. Tende folgte unserem Beispiel.
»Nun also«, sagte ich zu Kisu, »es sieht so aus, als hättest du Bila Huruma in sein Verhängnis gelockt. Er ist dieser Armada mindestens zehn zu eins unterlegen. Diesen Zusammenstoß kann er nicht überleben. Dein Plan scheint sich zu erfüllen. In deiner Auseinandersetzung mit dem Ubar scheinst du nun doch den Sieg davonzutragen.«
Kisu blickte den Fluß hinab. Dann legte er Tende den Arm um die Schulter. »Heute nacht werde ich dich nicht mehr fesseln, Tende«, sagte er.
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»Er ist so riesig«, sagte Ayari.
»Er muß größer sein als der Ushindi- oder Ngao-See«, meinte Turgus.
Wir lenkten unser Kanu über die schimmernde Fläche eines weiten Sees.
»Hier muß der Quell des Ua liegen«, sagte ich.
»Tausend Ströme müssen sich in diesen See ergießen«, sagte Kisu.
Vor zwei Wochen hatten wir einen weiteren Wasserfall erreicht, der sogar noch höher war als der, von dem wir vor langer Zeit die nachfolgenden Streitkräfte Bila Hurumas entdeckt hatten. Angesichts der Länge des Flusses, der zahlreichen steilen Katarakte und der vielen Plateaus und Anhöhen, die wir erklommen hatten, mußten wir uns viele tausend goreanische Fuß über der Meeresoberfläche befinden, oberhalb der Mündungen des Kambas und des Nyoka in das grüne Wasser des Thassa. Von den Wasserfällen am Rand dieses namenlosen Sees aus hatten wir weit ins Land hinter uns blicken können, ohne auf dem Fluß etwas auszumachen.
Hier und dort ragten riesige Steinfiguren aus dem See, die Körper und Köpfe von Männern, die Schilde an den Armen trugen und Speere in den Händen. Die Gestalten waren verwittert, bedeckt mit den roten und grünen Ablagerungen der Zeit. Flechten und Moose bildeten Kolonien auf dem Gestein; Lianen rankten sich darum. Vögel saßen auf den Köpfen und Schultern der eindrucksvollen Gestalten. Auf Felserhebungen dicht am Wasser sonnten sich Schildkröten und Tharlarion.
»Wie alt sind diese Gebilde?« fragte Janice.
»Keine Ahnung«, antwortete ich.
Ich betrachtete die riesigen Statuen. Sie ragten dreißig bis vierzig Fuß hoch aus dem Wasser. Im Vergleich dazu wirkte unser Kanu winzig. Ich schaute mir die Gesichter näher an.
»Dies waren Männer deiner Rasse – oder einer Rasse, die mit der deinen eng verwandt ist, Kisu«, sagte ich.
»Möglich«, sagte Kisu. »Es gibt sehr viele schwarze Völker.«
»Wohin sind die Erbauer dieser Denkmäler verschwunden?« fragte Ayari.
»Ich weiß es nicht«, antwortete ich.
»Fahren wir weiter«, sagte Kisu und tauchte sein Paddel in das stille Wasser.
»Was für ein schöner Anblick!« rief Janice.
»Dort an der Pier ist eine Flußgaleere festgemacht«, sagte Ayari.
»Es ist die dritte Galeere«, stellte Turgus fest, »die letzte Galeere Shabas.«
Vor uns, am Ostufer des Sees, erstreckte sich eine gut vierhundert Meter breite und hundert Meter tiefe befestigte Kaimauer. Riesige Poller erhoben sich darauf, daran Eisenringe, an denen Schiffe festgemacht werden konnten. An den hinteren Teil der Kai-Fläche schlossen sich auf voller Breite Treppenfluchten an, die in zahlreichen Etappen nach oben führten. Am Ende dieser Treppen, ein gutes Stück vom Seeufer entfernt, ragten die Ruinen eines mächtigen Bauwerks empor, umgeben von Treppen und weißen Säulen. Dahinter erstreckte sich eine Ruinenstadt, angefüllt mit verwitterten Mauerresten. Von unserer Position aus vermochten wir die Ausdehnung dieser
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