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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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zweihundert zählten, eine festungsähnliche Umfriedung erreicht, die etwas höher stand als der Rest der Stadt. Wir hatten im Bereich des alten Eingangs warten müssen. Shabas Männer hatten die Ruine notdürftig wieder befestigt, indem sie auf der Schwelle Felsbrocken stapelten, die den Zugang nur im Gänsemarsch möglich machten. Über der Eingangsöffnung hatten sie ein Gerüst aus zusammengebundenen Stämmen angebracht, das jederzeit herabgelassen werden konnte. Shaba hatte noch etwa fünfzig Mann bei sich. Während der Rest unserer Gruppen am Eingang wartete – auch Bila Huruma mußte zurückbleiben –, wurde ich über den breiten gepflasterten Hof in die Mitte geführt, wo Shaba auf einer uralten Lagerstatt aus Stein ruhte. Ehe ich ihm nähertreten durfte, hatten mich Shabas Männer mit Speeren umringt und mir Handfesseln angelegt. So stand ich nun vor dem Geographen aus Anango.
    »Shaba stirbt«, hatte der Schriftgelehrte gesagt, der uns hierherführte. »Sprich nicht zu lange mit ihm.«
    Ich betrachtete Shaba.
    »Bitte, mein Freund«, sagte Shaba zu mir, »verzeih mir die Handschellen. Du verstehst aber sicher, daß sie aus meiner Sicht eine recht logische Vorsichtsmaßnahme sind.«
    Um Shabas Hals hing an einer dünnen goldenen Kette ein Ring. Er schimmerte golden und schien schwer zu sein, viel zu groß für den Finger eines Menschen. In den Ring war eine silberne Platte eingelassen. Gegenüber der Fassung befand sich an der Außenseite des Rings ein eingelassener runder Hebel.
    »Du stellst das Stück kühn zur Schau«, sagte ich.
    Shaba berührte den Ring. An seiner rechten Hand trug er einen anderen Ring den Zahnring voller Kanda-Gift, den ich schon in Schendi gesehen hatte. Ein winziger Kratzer dieses Rings konnte innerhalb von Sekunden sogar einen Kailiauk töten. »Hast du eine schlechte Meinung von mir, Tarl Cabot?« fragte er.
    »Du hast die Priesterkönige verraten«, sagte ich. »Und den Tahari-Ring gestohlen.«
    »Ich bin Schriftgelehrter, ein Mann der Wissenschaft, der weisen Schriften«, sagte Shaba. »Du kannst sicher verstehen, wie wichtig mir der Ring war.«
    »Er vermag Reichtum und Macht zu bringen«, sagte ich.
    »Solche Dinge interessieren mich nicht«, sagte Shaba. Die dunklen Stammestätowierungen auf seinem Gesicht verzogen sich zu einem Lächeln. »Aber das wirst du sicher nicht glauben«, fuhr er fort.
    »Tue ich auch nicht«, sagte ich.
    »Wie schwierig ist es doch für zwei Menschen, die nicht derselben Kaste angehören, einander zu verstehen«, sagte er.
    »Möglich«, sagte ich.
    »Ich habe den Ring aus zwei Gründen behalten«, sagte er. »Erstens ermöglichte er mir die Befahrung des Ua-Flusses. Ohne den Ring wären wir nicht so weit gekommen. In vielen Dörfern und bei feindlich gesinnten Elementen ermöglichte uns die Demonstration der Eigenschaften des Ringes die Weiterfahrt – wie ich erhofft hatte. Am Fluß gelte ich wohl leider als eine Art Zauberer. Ohne den Ring wären ich und meine Männer umgebracht worden.« Er lächelte mich an. »Meine Erforschung des Ua wäre ohne den Ring nicht möglich gewesen.«
    »Du weißt doch aber sicher, daß es gefährlich ist, den Ring zu besitzen«, sagte ich.
    »Dessen bin ich mir bewußt«, erwiderte er und machte mit der rechten Hand eine ausholende Bewegung. Er deutete auf die festungsähnliche Umfriedung, in der er und seine Männer Zuflucht gesucht hatten. Die Anlage war von einem breiten, flachen Schutzgraben umgeben, der aus dem See gespeist wurde. Mit einem Tarskschinken hatte man uns demonstriert, daß in dem Graben Tausende von blauen Grunt ihrer Laichzeit entgegengingen. Dieser Fisch ist normalerweise nicht sonderlich gefährlich. Doch vor dem Vollmond, wenn die Fische zu Schwärmen zusammenkommen, wird er äußerst aggressiv. Der Tarskschinken war in wenigen Ihn aufgefressen worden. Rings um das Fleisch hatte das Wasser gebrodelt, und schon konnte man das Seil, an dem der Köder gehangen hatte, abgebissen aus dem Wasser ziehen. Der Graben war mit Hilfe einer kleinen Holzbrücke überquert worden, die von Shabas Männern errichtet worden war. Der Graben würde an Wirksamkeit verlieren, sobald der Mond seine volle Phase erreicht hatte. Sobald sich der Fortpflanzungszyklus des Grunt mit dem Vollmond abgeschlossen hatte, kehrten die Fische in den See zurück. Sicher war dieser Graben ein überlieferter Laichgrund für sie, denn die Gruntschwärme pflegten an angestammte Orte zurückzukehren, wo immer sie sich befinden

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