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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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voraus!«
    Männer eilten an die Backbordreling, und Ulafi erstieg die Heckaufbauten. Ich kletterte ein Stück an dem Knotenseil empor, das am Hauptmast hing. Die Segel waren noch nicht zu erkennen. Ulafi drehte nicht bei und änderte auch sonst den Kurs nicht.
    Ich drückte die Füße zusammen und sicherte meine Position, indem ich den Arm um den Mast legte.
    Ulafis Männer eilten nicht an die Ruder. Es wurde kein Meerwasser an Bord geschöpft. Man holte keine Eimer mit Ballast-Sand an Deck. Der Erste Offizier beaufsichtigte keine Waffenausgabe.
    Es stimmte mich unbehaglich, daß die Masten nicht gesenkt werden konnten. Wie verwundbar erschien mir doch das Schiff mit den hohen Aufbauten und den schrägen Riesensegeln! Am Bug befand sich ein leichtes Katapult, das jedoch noch nicht schußklar gemacht worden war. Wenn Ulafi über Brandpfeile verfügte, so traten sie nicht in Erscheinung.
    Ich blickte am Bug entlang, beinahe genau auf Kurs. Dort waren die Segel jetzt zu erkennen. Ich zählte elf. Es waren Einmaster, Rammschiffe. Trotzdem atmete ich auf. Von meiner niedrigen Position aus konnte ich die Segel sehen; folglich vermochten die Ausgucke hoch in den Masten der anderen Schiffe die Schendi-Palme zu erkennen. Trotzdem refften die Schiffe keine Segel, sie ließen nicht erkennen, daß sie den Kurs wechseln wollten. Es hätte sich um einen stattlichen Konvoi von Handelsschiffen handeln können – dabei waren es Kriegseinheiten. Ulafi oder seine Männer schienen sich wegen der Flotte keine Sorgen zu machen. Offenbar wußten sie, welche Schiffe vor Schendi unterwegs sein würden.
    »Entbietet der Flotte unseren Gruß!« rief Ulafi vom Heck und senkte das Fernglas der Hausbauer. Bunte Flaggenreihen wurden am Backbordheck aufgezogen.
    Hand über Hand ließ ich mich wieder auf das Deck hinab.
    Auf der Steuerbordseite des Bugs suchte ich mir einen Aussichtsposten. Links und rechts von uns glitten die Schiffe der Flotte vorbei, sechs auf der einen, fünf auf der anderen Seite – schmale, elegant geschnittene Umrisse mit geradem Kiel und niedrigem Tiefgang. Ich sah, wie sich die Ruder im Gleichgewicht hoben und senkten.
    »Ihr scheint ja ganz unbesorgt zu sein«, sagte ich zu Shoka, Ulafis Zweitem Offizier, der sich in meiner Nähe aufgestellt hatte.
    »Wir kommen aus Schendi«, sagte er nur.
    »Plötzlich habe ich das seltsame Gefühl, geschwommen zu sein, um dann unversehens in die Gesellschaft von Haien zu geraten, die stumm an mir vorbeigleiten und mich dabei anstarren.«
    »So etwas kann schon beängstigend sein«, sagte Shoka.
    »Gehen sie denn nie gegen Schendi-Schiffe vor?« fragte ich.
    »Ich nehme es nicht an«, antwortete er. »Wenn sie es tun, dann werden Schiff und Besatzung vermutlich auf hoher See vernichtet. Man erfährt nie davon.«
    »Ich finde das nicht besonders beruhigend.«
    »Wir befinden uns in den Gewässern Schendis«, fuhr Shoka fort. »Wenn sie überhaupt gegen Schendi-Schiffe vorgehen, dann bestimmt nicht im Hoheitsgebiet dieses Freihafens.«
    »Das klingt schon besser«, meinte ich.
    Die dunklen Schiffe glitten an uns vorbei. Hier und dort gewahrte ich die schwarzen Gesichter von Besatzungsmitgliedern. Die Ruderer auf unserer Seite konnte ich nicht ausmachen, denn sie wurden durch das Schanzkleid verdeckt. Wenn die Schiffe sich in der Dünung neigten, zeigten sich kurz die Ruderer auf der gegenüberliegenden Seite. Dabei handelte es sich zweifellos um freie Männer. Es ist unmöglich, Sklaven an die Ruder von Kriegsschiffen zu setzen.
    Ich beobachtete die Schiffe, die einen prächtigen Anblick boten.
    Shoka bedeutete den beiden Mädchen mit einer Handbewegung, an die Reling zu kommen und sich die Flotte anzuschauen.
    »Ist das klug?« fragte ich. »Man sollte sie eher unter eine Plane legen, damit sie keine Aufmerksamkeit erregen. Warum zeigen, daß man zwei hübsche Sklavinnen an Bord hat?«
    »Egal«, sagte Shoka, »die Sklavinnen sollen sich das anschauen!«
    »Aber sie werden ebenfalls gesehen!« rief ich.
    »Macht nichts«, entgegnete Shoka. »In zwei Monaten werden diese Schiffe Hunderte von Mädchen in den Laderäumen haben.«
    Die beiden Sklavinnen standen neben uns an der Reling.
    Ich sah, wie Ulafi einen schwarzhäutigen Kapitän mit erhobener Hand grüßte. Der andere erwiderte die Geste.
    »Ihr scheint keinerlei Vorsichtsmaßnahmen zu treffen«, sagte ich zu Shoka.
    »Was hätte das genützt?« fragte er.
    Ich zuckte die Achseln. Da hatte er recht – ein einzelnes Handelsschiff

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