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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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geschickt über dem dahinströmenden Wasser balancierten.
    »Ich möchte erfahren, ob Shaba hier entlanggekommen ist«, sagte ich, »und wann das war.«
    Einige der Männer zogen Messer und machten damit drohende Gebärden.
    »Sie scheinen uns nicht sonderlich freundlich gesonnen zu sein«, bemerkte Ayari.
    »Das ist nicht gut«, sagte Kisu. »Wir brauchen Vorräte, Buschmesser und Tauschwaren.«
    »Womit willst du solche Dinge erwerben?« fragte ich.
    »Du hast die goldene Kette, die dir von Bila Huruma geschenkt wurde«, sagte er.
    Ich berührte die Kette. »Ja, da hast du recht.«
    Dann nahm ich die Kette ab und hielt sie den Männern auf dem langen Gerüst hin.
    Sie versuchten weiter, uns von einer Landung abzuhalten.
    »Sinnlos«, sagte Ayari.
    Sogar die Kinder schrien uns an, darin ahmten sie die Älteren nach. Ihnen war es vermutlich egal, ob wir an Land kamen oder nicht. Es war die erste Flußsiedlung, auf die wir stießen. Sie lag nur eine Ahn hinter der ersten Insel, der ersten von mehreren, auf die wir stoßen sollten.
    »Fahren wir weiter«, sagte Kisu.
    Ich hörte plötzlich einen Schrei. Als ich mich umsah, entdeckte ich einen etwa acht Jahre alten Jungen, der soeben vom Gerüst gefallen war. Beinahe sofort begann ihn die Strömung abzutreiben. Ohne nachzudenken, sprang ich ins Wasser. Als ich an die Oberfläche kam, hörte ich Kisus Ruf, das Kanu zu wenden. Mit kraftvollen Zügen schwamm ich hinter dem Jungen her. Dann erreichte ich die Stelle, an der er meiner Berechnung nach sein mußte, von der ich ihn zumindest sehen mußte. Er war nicht da. Gleich darauf erschien das Kanu neben mir.
    »Siehst du ihn?« rief ich Ayari zu.
    »Er ist in Sicherheit«, sagte Ayari. »Steig wieder ins Kanu.«
    »Wo ist er?« fragte ich und kroch tropfnaß über die Bordwand des leichten Fahrzeugs.
    »Sieh selbst!« sagte Kisu.
    Ich blickte zurück und sah den Burschen zu meiner Überraschung auf halber Höhe eines Stützpfeilers am Gerüst. Er klammerte sich mit Beinen und Armen fest und stieg wie ein Affe daran empor. Er grinste.
    »Er schwimmt wie ein Fisch«, sagte Ayari. »Er war überhaupt nicht in Gefahr.«
    Mir fiel auf, daß keiner der Männer von der Plattform gesprungen war. Dabei hatte der Junge geschrien, und es hatte so ausgesehen, als würde er vom Fluß davongetragen.
    Einer der Männer auf der Plattform bedeutete uns mit einer Geste näherzukommen. Er hatte sein ungleichmäßig geschliffenes Messer, ein typisches Fischermesser, fortgesteckt. Wir paddelten näher heran. Unterdessen half er dem achtjährigen Jungen wieder auf die Plattform. Ich bemerkte, daß sich die Männer wie auch die Jungen mit sicheren Schritten darauf bewegten. Die Gefahr, daß einer von ihnen ins Wasser fiel, war nicht größer als für einen Bewohner der Erde das Risiko, von einem Bürgersteig zu stürzen. Diese Menschen kannten sich gut damit aus, kletterten sie doch täglich stundenlang darauf herum, um sich den Lebensunterhalt zusammenzufangen.
    Der Junge grinste zu uns herab, andere lächelten ebenfalls. Einer der Männer, vielleicht sein Vater, tätschelte ihm den Kopf, eine Geste der Gratulation. Er hatte seine Rolle gut gespielt.
    »Kommt an Land!« sagte einer der Männer auf Ushindi – es war der Übersetzer, der schon vorhin sein Sprachtalent an uns ausprobiert hatte. »Ihr hättet den Jungen gerettet«, fuhr er fort. »Somit ist klar, daß ihr unsere Freunde seid. Seid willkommen. Kommt an Land, unsere Freunde, besucht uns in unserem Dorf!«
    »Das Ganze war ein Trick«, sagte Kisu.
    »Ja«, gab ich zurück.
    »Aber ein netter Trick«, meinte Ayari.
    »Es gefällt mir nicht, hereingelegt zu werden«, sagte Kisu.
    »Vielleicht kann man am Fluß eben nicht vorsichtig genug sein«, warf ich ein.
    »Vielleicht«, sagte Kisu.
    Wir steuerten das Kanu um die Plattform und hielten auf das Ufer zu.
     
    Wir befanden uns mit unseren Sklavinnen in einer aus Reisig bestehenden Hütte mit Palmwedeln als Dach. Ein kleines Feuer in einer Tonschale beleuchtete das Innere kaum. Reisigregale standen an den Wänden, darauf lagen Gefäße und Masken.
    Man hatte ausgiebig gesungen und getanzt. Es war spät am Abend. Kisu und ich saßen uns an der Tonschale gegenüber.
    »Wo ist Ayari?« fragte ich Kisu.
    »Noch immer beim Häuptling. Er ist noch immer nicht zufrieden«, sagte Kisu.
    »Was will er denn noch wissen?« fragte ich.
    »Das weiß ich nicht genau«, erwiderte Kisu.
    Wir hatten erfahren, daß vor mehreren Tagen drei Boote am Dorf

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