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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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man läuft ihm direkt in den Weg. Dann kann es ein zorniges Pfeifen ausstoßen und mit seinen scharfen Krallenpfoten zuschlagen und sogar einen Larl niederstrecken.« Das Geschöpf lebte von weißen Ameisen oder Termiten. Zuerst brach es die hoch aufragenden Nester aus getrocknetem Lehm auseinander, dann ließ es die vier Fuß lange Zunge, die mit klebrigem Speichel benetzt war, in das Innere zucken und zog Tausende von verblüfften Bewohnern in Sekundenschnelle in sein schmales röhrenförmiges Maul.
    Das Mädchen schauderte zusammen.
    Wir hatten bestimmte Güter aus dem Boot mitgebracht.
    »Oh!« rief das Mädchen plötzlich schaudernd. Ein roter Grashüpfer von der Größe eines gehörnten Gim, eines kleinen, eulenähnlichen Vogels, war nahe dem Feuer emporgesprungen und im Unterholz verschwunden.
    Verlegen senkte das Mädchen den Kopf.
    Kisu war damit beschäftigt, mit dem Messer ein Stück des groben rotgefärbten Tuches zu lösen, das wir gegerbt und zusammengefaltet im Fischerdorf eingetauscht hatten. Es besitzt ein Gewebe aus Rindenstreifen und ähnelt dicht gewebtem Leinen – allerdings ist es viel weicher, was zum Teil wohl an der Tatsache liegt, daß die Farbe, in der es getönt wird, Palmöl enthält. Tende beobachtete ihn genau.
    Ich lachte leise vor mich hin.
    »Amüsiere ich den Herrn?« fragte die blonde Barbarin gereizt.
    »Ich mußte eben an heute nachmittag denken«, sagte ich.
    »Oh!«
    Am späten Nachmittag war sie ein Stück vom Fluß entfernt einer Felsspinne zum Opfer gefallen – Tiere, die mit untergefalteten Beinen, einem Felsbrocken gleich, in Ruhe abwarten, bis sich etwas in ihrem Netz verfängt. Die Barbarin war in so ein klebriges Netz gelaufen, und ich hatte sie mühselig wieder befreien müssen.
    »Du hättest mich nicht zu schlagen brauchen«, sagte sie in tadelndem Ton.
    »Halt den Mund, Sklavin!«
    »Ja, Herr«, erwiderte sie.
    Ein Herr brauchte keinen besonderen Grund, um seine Sklavin zu züchtigen – in diesem Falle aber war es wichtig gewesen, ihr lautes Jammern und Schluchzen zu beenden. Ich wollte nicht, daß Unbekannte auf unseren Aufenthalt im Wald aufmerksam gemacht wurden. Wir hatten keine Ahnung, wer außer uns noch in dem furchtbaren Dschungel unterwegs war.
    Ich saß mit untergeschlagenen Beinen da und beobachtete Kisu, der den Streifen Stoff, etwa einen Fuß breit und fünf Fuß lang, in die Höhe hielt, damit Tende ihn betrachten konnte.
    Das Mädchen aus Ukungu kniete vor ihrem Herrn. »Ich erbitte Kleidung, Herr«, sagte sie.
    »Verdiene sie dir!« forderte Kisu.
    »Ja, Herr«, antwortete sie eifrig und beugte sich zu ihm. Als sie fertig war, warf Kisu ihr den Streifen Stoff zu, den sie sich entzückt um die Hüften wand. Anschließend holte er ihr aus einem Sack, den wir im Kanu verstaut hatten, zwei bunte Ketten mit Holzperlen – Schmuck, den wir im Fischerdorf eingetauscht hatten.
    »Danke, Herr«, sagte Tende atemlos und präsentierte sich ihm in neuer Schönheit.
    Alice, die erste blonde Sklavin, betrachtete das Mädchen neidisch. Dann kroch sie mit gesenktem Kopf zu mir. »Ich erbitte Kleidung, Herr«, sagte sie leise.
    Ich blickte sie an. »Bist du bereit, sie dir zu verdienen?« fragte ich.
    »Ja, Herr«, sagte sie lächelnd.
    »Dirne!« rief die blonde Barbarin.
    »Geh Holz holen für das Feuer!« sagte ich zu ihr.
    »Ja, Herr«, sagte sie bedrückt.
    Dann nahm ich Alice in die Arme und küßte sie. Sie schloß die Augen und legte den Kopf zurück.
     
    Das Feuer war niedergebrannt.
    Es war etwa zwei Ahn vor der ersten Morgendämmerung.
    Alice lag dicht neben Tende und schlief. Um ihre Hüften zog sich der Wickelrock aus dunkelrotem Tuch, den sie sich verdient hatte. Ich hatte ihr das Stück persönlich zurechtgeschnitten. Ayari und Kisu schliefen ebenfalls.
    Ich blickte zu der blonden Barbarin hinüber, die am Feuer saß.
    »Herr?« fragte sie.
    »Ja?«
    »Soll ich keine Kleidung erhalten?« fragte sie.
    »Bist du bereit, sie dir zu verdienen?« fragte ich.
    »Wenn du es mir befiehlst, muß ich gehorchen. Ich bin Sklavin.«
    »Und wenn ich dir keinen Befehl gebe – würdest du dann die Gelegenheit erbitten, dir einen solchen Rock zu verdienen?«
    »Niemals!« rief sie. »Niemals!«
    »Es ist Zeit zum Schlafengehen«, sagte ich.
    »Ich kann den Rock nicht so erbitten«, schluchzte sie. »Ich bin eine Frau von der Erde.«
    »Das gilt für Alice ebenso.«
    »Sie ist Sklavin«, sagte die blonde Barbarin.
    »Und was bist du?«
    »Ja«, schluchzte das

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