GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor
auf dieses Gebot gewartet, das genau einen Silber-Tarsk über der letzten Offerte lag, die vor der Unterbrechung abgegeben worden war.
»Sonst noch Gebote?« rief der Auktionator. Ich ahnte, daß die Menge schweigen würde; der Mann auf der Plattform schien ebenfalls nicht mit einer Antwort zu rechnen. Daß er fragte, war eine reine Formalität.
Das Mädchen zitterte.
Es gab keine Gebote mehr. Anscheinend wollte niemand gegen den Mann mit dem breitkrempigen Hut auftreten. Dies fand ich bemerkenswert. So etwas war mir in einem goreanischen Markt bisher nicht begegnet.
»Für sie ins Auslieferungsgehege!« sagte der Auktionator zu einem Helfer am Fuß der Plattform. Dieser erstieg die Stufen. »Sie gehört dir«, sagte der Auktionator zu dem Mann mit dem breitkrempigen Hut. Der Helfer packte das Mädchen am Arm. Erst in diesem Moment dürfte der früheren Millicent Aubrey-Welles aus Pennsylvanien aufgegangen sein, daß sie verkauft worden war. Man führte sie von der Plattform.
»Damit«, verkündete der Auktionator, »ist die letzte Auktion dieses Abends beendet. Ich möchte euch noch daran erinnern, daß der Markt noch eine Ahn lang geöffnet bleibt. Bitte betrachtet und kauft die hübschen Stücke, die wir für eure Wonne zu bieten haben. In einem unbedeutenderen Haus käme jede dieser Schönheiten für die Hauptplattform in Frage. Im Haus des Ram Seibar jedoch, in diesem Haus der Entdeckungen und günstigen Angebote, dürfte keines dieser Mädchen euch mehr als einen Silber-Tarsk kosten.«
Die Menge begann auseinanderzulaufen.
»Komm mit!« sagte der Mann mit dem breitkrempigen Hut zu mir, machte kehrt und ging durch eine Nebentür.
Verwirrt folgte ich ihm.
Hinter der Tür erstreckte sich ein Auslieferungsgehege, ein langer schuppenähnlicher Anbau des Verkaufssaals. Auf den Holzboden waren gelbe Linien mit Nummern gezeichnet. Auf einer dieser Linien, die die Ziffer 6 trug, knieten hintereinander sieben Mädchen. Es waren Barbarinnen.
»Du hast dich im Saal gut gehalten«, sagte der Mann zu mir. »Ich hege den Verdacht, daß dir das Kämpfen nicht fremd ist.«
»Ich habe gekämpft«, sagte ich.
»Bist du Söldner?«
»Gewissermaßen.«
»Was suchst du in Kailiauk?«
»Ich habe hier Geschäfte«, antwortete ich vorsichtig.
»Ist die Zahl deiner Verfolger sehr groß?«
»Verfolger?«
»Du bist bestimmt auf der Flucht. Könntest du mir mal mit den Ketten helfen?« Vom Boden hob er eine Kette auf, an der in regelmäßigen Abständen Eisenkragen befestigt waren. Er warf sich die Last über die Schulter und ging mit mir zu den Mädchen.
Dort reichte er mir das Ende der Kette. Ich legte dem letzten Mädchen der Reihe den Halskragen um. Klickend schloß sich das Symbol ihrer Sklaverei.
»Ich bin nicht auf der Flucht«, sagte ich.
»Aha.«
»Wie kommst du nur auf den Gedanken?«
»Fähigkeiten, wie du sie besitzt, werden in der Nähe der Grenzzone nicht gerade am besten bezahlt.« Wieder reichte er mir ein Stück Kette mit einem Stahlkragen.
»Oh«, sagte ich und machte das nächste Mädchen fest.
»Wenn du gerade nicht auf der Flucht bist«, sagte er, »würde ich vorschlagen, daß du dich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigst.«
Ich blickte ihn an. Er hielt mir den nächsten Kettenabschnitt hin.
»Du solltest die Stadt verlassen, und zwar schleunigst«, meinte er.
»Warum?«
»Die Hobarts, die sehr stolz auftreten, sind heute abend in ihrer Eitelkeit empfindlich getroffen worden, noch dazu vor Sklavinnen. Sie werden mit ihren Männern anrücken, mit Armbrüsten und Schwertern. Sie werden ihre Rache haben wollen.«
»Ich habe keine Angst vor ihnen«, sagte ich.
»Wann gedenkst du Kailiauk zu verlassen?« erkundigte er sich.
»Morgen früh.«
»Gut«, sagte er. »An deiner Stelle würde ich meine Pläne nicht ändern.«
»Ich habe auch nicht die Absicht.« Auseinandersetzungen dieser Art waren nicht gut für meine Mission.
»Leg sie an die Kette!« sagte der Mann und wies mich zum vierten Mädchen.
Ich machte die Blonde fest und wandte mich dem nächsten Mädchen zu.
»Was hast du vor?« wollte der Mann mit dem breitkrempigen Hut wissen.
»Ich habe etwas Tauschgut erworben«, sagte ich, »und will damit ins Ödland reiten.«
»Das ist gefährlich«, sagte er.
»Du bist nicht der erste, der mir das sagt.«
»Hast du Ahnung von den Sprachen? Kennst du die Zeichen?«
»Nein.«
»Dann zieh nicht ins Ödland.«
Das nächste Mädchen, das ich an die Kette legte, war eine kurzhaarige
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