GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor
ebenfalls dieses Englisch?« fragte er.
»Ja, Herr«, sagten beide Mädchen im Chor.
Ich lächelte. Zweifellos konnten zwei Mädchen die rothaarige Barbarin schneller ausbilden als eine. Zum Beispiel konnten sie im Wechsel mit ihr arbeiten.
»Sie sprechen Englisch!« rief das Mädchen von der Nebenplattform. »Was ist das für ein Ort, und wie bin ich hierhergekommen?«
»Du befindest dich auf einer Welt, die Gor heißt«, gab Ginger Auskunft, »und wurdest von einem Raumschiff hergebracht.«
»Was ist das für ein Ort?« jammerte das Mädchen und hob ihre Fessel. »Und werden hier alle Frauen so behandelt?«
»Nein, nicht alle Frauen. Die meisten Frauen auf dieser Welt genießen ein Ansehen und eine Freiheit, die du dir als Erdenfrau nicht einmal vorstellen kannst. Sie sind prächtig gewandet, sind hoch angesehen, sie benehmen sich edel, ihr Prestige ist grenzenlos. Du allerdings mußt sie fürchten …«
Das Mädchen verzog erschrocken das Gesicht.
»… denn du bist keine solche Frau! Du bist weniger als der Staub unter ihren Füßen. Du bist eine Sklavin!«
Ungläubig hob das andere Mädchen ihre Ketten.
»Ja, eine Sklavin!«
»O nein!« jammerte das Mädchen.
»Höre ich nun ein Gebot auf die Tavernenmädchen?« meldete sich der Auktionator.
»Fünf Kupfer-Tarsks für jede!« rief ein Mann lachend.
Zornig biß sich Ginger auf die Unterlippe. Männer lachten.
»Miß, o Miß, bitte!« meldete sich in diesem Moment das rothaarige Mädchen, das auf dem Hauptblock kniete. »Bin ich auch eine Sklavin?«
Ginger blickte sich um und spürte, daß sie antworten konnte, ohne bestraft zu werden. Jede erfahrene Sklavin hat ein Gespür für solche Dinge.
»Ja«, sagte Ginger. »Du bist auch eine Sklavin, wir alle sind das! Du wirst gerade verkauft.«
»Nein!« rief das Mädchen. »Ich bin Millicent Aubrey-Welles aus Pennsylvanien! Man kann mich doch nicht verkaufen!«
»Du bist eine namenlose Sklavin, die zum Vergnügen ihres künftigen Herrn verkauft wird«, sagte Ginger.
Ehe die Rothaarige weitere Fragen stellen konnte, trat der Auktionator dazwischen. »Was wollten diese Frauen von dir?« fragte er.
»Sie wollten Auskunft haben über ihren Status, Herr«, antwortete Ginger.
»Sind sie dumm?«
»Ich glaube nicht, Herr«, sagte Ginger. »Sie kommen nur von einer Welt, die sie nicht darauf vorbereitet hat, die Naturgegebenheit gewisser Realitäten zu begreifen. Aber sei unbesorgt, Herr, wir lernen schnell.«
»Das ist mir bekannt!« sagte er grinsend.
In diesem Moment bemerkte ich den Mann mit dem breitkrempigen Hut, der dem Auktionator ein Zeichen gab.
»Wenn niemand die beiden Tavernenmädchen weiter untersuchen will, lasse ich sie jetzt in ein Gehege bringen!« rief der Auktionator.
Erstaunt sahen sich Ginger und Evelyn an. Da niemand etwas sagte, nickte der Auktionator zwei Helfern zu, die die verwunderten Mädchen durch eine Tür aus dem Saal führten.
Anscheinend hatte der Mann mit dem breitkrempigen Hut großen Einfluß in Kailiauk. Zumindest wurde er im Haus des Ram Seibar ernst genommen.
Als sich die schwere Tür hinter den Tavernenmädchen geschlossen hatte, sagte er zu dem Auktionator: »Eins fünf für jede.«
»Sonst noch Gebote?« fragte der Auktionator.
Schweigen herrschte im Saal. Ich fand es interessant, daß niemand mitbot.
»Eins fünf«, wiederholte der Auktionator. »Eins fünf, für jede.«
Nun deutete der Mann mit dem breitkrempigen Hut auf das Mädchen, das auf der Hauptplattform hockte. Dies überraschte mich nicht. Ich hatte bereits den Eindruck gewonnen, daß er sich für sie interessierte. Der Erwerb der beiden Tavernenmädchen ging gewiß auf dieses Interesse zurück. Sicher sollten sie die Rothaarige ausbilden, insbesondere in der goreanischen Sprache. In anderer Hinsicht mochte er sich selbst einschalten wollen. Gleichwohl verwunderte mich sein Interesse an der prächtigen Sklavin auf dem Block. In Hautfarbe, Erziehung, Figur und Schönheit unterschied sie sich um einiges von den anderen Mädchen, die er erworben hatte. Vielleicht hatte er einen weitgespannten Geschmack.
»Das Gebot für die Sklavin steht bei sechs neun«, sagte der Auktionator und musterte den Mann mit dem breitkrempigen Hut.
»Sieben fünf«, sagte der Mann.
Anpreisend zog der Auktionator den Kopf des Mädchens hoch.
»Na, schön«, sagte der Mann mit dem breitkrempigen Hut. »Sieben acht.«
Der Auktionator zögerte.
»Gut, sieben neun«, sagte der Mann.
Anscheinend hatte der Auktionator
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