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GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Ordnung.«
    »Laß dir Zeit«, mahnte er mich. »Es hat keine Eile.« Grunt sah sich um. Langsam ließ er den Blick über die Weite des Graslandes wandern.
    Ich blickte auf das Mädchen nieder, das vor mir kniete, und deutete in Richtung Bach.
    »Ja, Herr«, sagte sie.
    »Ginger!« rief ich.
    Kurze Zeit später kam die Sklavin zum Bach geeilt.
    »Bring uns Kamm und Bürste!« befahl ich.
    »Ja, Herr«, sagte sie und war gleich darauf mit den gewünschten Gegenständen zur Stelle.
    »Gib ihr den Kamm!« sagte ich und nahm ihr die Bürste ab, die ich neben mir ablegte. Ginger watete in den Strom hinaus und reichte dem neuen Mädchen den Kamm.
    »Sie ist ziemlich hübsch«, sagte Ginger zu mir; vom Ufer aus sahen wir zu, wie das neue Mädchen sich mit dem Kamm aus Kailiaukhorn durch das Haar fuhr.
    »Finde ich auch«, antwortete ich. Sie war schlank und hatte eine hübsche Figur.
    »Sie könnte vier Felle bringen«, sagte Ginger.
    »Möglich«, sagte ich und schickte Ginger fort. Das andere Mädchen ließ ich nicht aus den Augen.
    Sie war wunderschön, und ihre Schönheit war tausendmal aufregender als die einer freien Frau, denn sie war Sklavin.
    »Der Herr sieht mich offen an«, sagte sie scheu.
    »Du bist Sklavin«, erwiderte ich.
    »Ja, Herr«, antwortete sie, drehte den Kopf zur Seite und bewegte langsam den Kamm. »Darf ich daraus schließen, daß der Herr mich nicht ganz abstoßend findet?«
    »Darfst du«, sagte ich.
    »Ob ich wohl wirklich vier Felle wert bin?«
    »Das ließe sich leicht feststellen. Du siehst in der Tat schon anders aus als vorhin bei deinem Kauf.«
    »Es ist schwierig, frisch und hübsch zu bleiben«, sagte sie, »wenn man neben einer Kaiila durch Büsche und Gräser laufen muß.«
    Ich nickte. »Wie wurdest du von den Staubfüßen genannt?«
    »Wasnapohdi«, antwortete sie.
    »Und was bedeutet das?«
    »Pickel.«
    »Du hast doch aber gar keine Pickel.«
    »Ich wurde als Waniyanpi geboren, in einer der Waniyanpi-Siedlungen der Kailiauk«, sagte sie. »Meine Eltern, die sich vorher nicht kannten, wurden von den roten Herren, obwohl sie Gleiche waren, am Tag der Waniyanpi-Fortpflanzung gezwungen, den häßlichen Akt zu vollziehen.«
    »Ich verstehe kaum, was du mir da erzählst«, sagte ich. »Was sind Waniyanpi? Und die Kailiauk?«
    »Viele Stämme lassen es zu, daß in ihren Gebieten kleine ackerbautreibende Gruppen existieren«, sagte sie. »Die Angehörigen dieser Gemeinschaften sind an den Boden gebunden und stehen als Ganzes im Besitz des Stammes, auf dessen Territorium sie leben dürfen. Sie bauen für ihre Herren allerlei Nahrungsmittel an, zum Beispiel Wagmeza und Wagmu, Mais oder Getreide, und andere Pflanzen wie Kürbisse und Melonen. Im Notfall müssen sie auch als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen – und als persönliche Sklaven, wenn den Herren der Sinn danach steht. Wird ein solches Gemeindemitglied aus der Enklave genommen, hört er oder sie auf, Waniyanpi zu sein, und verwandelt sich in einen ganz gewöhnlichen Sklaven, der einem bestimmten Herrn gehört. Normalerweise werden dazu Töchter genommen, denn die roten Herren finden sie als Sklaven sehr begehrenswert, doch manchmal hat man es auch auf junge Männer abgesehen. Das Wort ›Waniyanpi‹ bedeutet wörtlich ›zahmes Vieh‹ und bezieht sich auf die kollektiv im Eigentum stehenden Sklaven dieser winzigen landwirtschaftlichen Enklaven. Die Kailiauk sind ein Stamm, der mit den Kaiila verbündet ist. Die Stämme sprechen eng verwandte Dialekte.«
    »Kommen deine Eltern aus derselben Gemeinschaft?«
    »Nein«, antwortete sie. »Am Tag der Fortpflanzung werden die Männer in eine andere Gemeinschaft geführt.«
    »Du hast von einem häßlichen Akt gesprochen«, bemerkte ich. Diese Worte gefielen mir nicht. Sie erinnerten an eine ferne und kranke Welt, eine Welt voller Kopfschütteln, verlegenem Schweigen und schmutzigen Witzen. Da sind doch die goreanischen Sklavenkragen weitaus ehrlicher.
    »Die Gleichen«, erklärte sie, »sind grundsätzlich gegen sexuelle Beziehungen zwischen Menschen, und besonders zwischen Menschen unterschiedlichen Geschlechts, da das herabwürdigend und gefährlich sei.«
    »Wieso gefährlich?«
    »Nicht gesundheitsgefährlich«, antwortete sie, »sondern gefährlich für die Lehre.«
    »Welche Lehre?«
    »Die Lehre, daß Männer und Frauen gleich sind. Das ist der Kern des Glaubens der Waniyanpi.«
    »Glauben sie das wirklich?«
    »Sie tun so«, erwiderte sie. »Ob sie wirklich davon überzeugt

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