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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ärgerst«, fauchte er, »verpasse ich dir im Handumdrehen ein Brandzeichen und einen Stahlkragen. Verstanden?«
    Ich vermochte mich nicht aus seinem Griff zu befreien.
    »Ja«, sagte ich. »Ja.«
    Er ließ mich nicht los. Unverwandt starrte er mir in die Augen. »Du bist ihr so unheimlich ähnlich«, sagte er beinahe nachdenklich.
    »Wem?«
    »Einer Frau, die mich schwach werden läßt«, antwortete er lächelnd, »einer Frau, die mein Schicksal ist.«
    »Wer ist sie?«
    »Du kennst sie nicht.« Dann ließ mich Ligurious los. »Charakterlich unterscheidest du dich natürlich sehr von ihr. Sie ist überlegen, hochmütig, edel, vornehm. Mädchen wie du findet man dagegen auf jedem Markt. Wahrscheinlich ist sie auch schöner als du, selbst wenn die Ähnlichkeit verblüffend ist. Und natürlich kann man euch nach dem Intellekt absolut nicht vergleichen.«
    »Vielleicht sollte sie Tatrix von Corcyrus sein und nicht ich«, sagte ich zornig.
    »Vielleicht«, erwiderte er lächelnd.
    »Du weißt, ich stamme von der Erde«, fuhr ich fort. »Warum wurde ich hierhergebracht, um Tatrix zu werden?«
    »Wir wollten jemanden von außerhalb haben«, antwortete er. »Jemand, der nicht aus der Stadt stammt, der ohne Verbindungen und Verbündete ist, sollte uns weise und objektiv lenken.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Dann bin ich also wirklich Tatrix von Corcyrus?«
    »Selbstverständlich.«
    »Gibt es Spione in der Stadt?« fragte ich.
    »Zweifellos hat Argentum Spione entsandt«, antwortete er.
    »Ich meine eigene Spione«, sagte ich. »Leute, die unsere eigenen Leute bespitzeln.«
    »Natürlich. Das ist in jeder Stadt eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme.«
    »Und an wen richten diese Spione ihre Berichte?«
    »An die entsprechenden Befehlsgeber«, antwortete er.
    »Ich weiß nichts davon, solche Spionageberichte erhalten zu haben.«
    »Du befindest dich ja auch noch in der Ausbildung, was das Regierungsamt angeht«, sagte er.
    »Wie entwickelt sich der Krieg?«
    »Gut, wie ich dir schon melden konnte.«
    »Der Feind«, sagte ich stockend, »steht zwanzig Pasang vor Corcyrus.«
    »Dies dürfte einigermaßen zutreffen.«
    »Das ist zu nahe!« sagte ich erschaudernd.
    »Mit solchen Fragen braucht sich die Tatrix nicht zu befassen«, sagte er. »Sie sind Sache unserer Generäle. Wir werden dem Gegner bald die Versorgung abschneiden. Sei unbesorgt, Lady Sheila, wir werden in Kürze siegen.«
    »Ar ist in den Krieg eingetreten!«
    »Das stimmt«, erwiderte er, »aber wir erwarten jeden Augenblick Verstärkung aus Cos.«
    »Ich habe Angst, Ligurious«, sagte ich.
    »Du hast nichts zu befürchten«, sagte er. »Die Stadt ist sicher. Der Palast ist uneinnehmbar.«
    »Ich will diesen Krieg nicht«, sagte ich. »Das Kämpfen soll aufhören. Ich möchte einen Waffenstillstand verhandeln.«
    Ligurious blickte mich an und begann zu lachen. Dieses Lachen bestürzte mich. Vielleicht hatte ich etwas unglaublich Naives oder Dummes gesagt.
    »Ich möchte, daß wir uns um den Frieden bemühen«, sagte ich.
    »Diese Entscheidung liegt nicht bei dir.«
    »Bin ich nicht die Tatrix von Corcyrus?«
    »Selbstverständlich!«
    »Herrsche ich nicht in dieser Stadt?«
    »Aber ja«, sagte Ligurious.
    »Ich herrschte in Corcyrus«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Und wer herrscht über mich?«
    »Ich«, sagte Ligurious.
    Ich erschauderte.
    »War das gewürzte Vulofleisch zum Abendessen schmackhaft?« fragte er.
    »Ja«, flüsterte ich.
    Dann ging er.
    Ich begab mich an das Gitterfenster und schaute hinaus. Ich war in meinen Gemächern eingesperrt. Irgendwo dort draußen vor den Mauern, irgendwo in der Dunkelheit stand der Feind.
    Anscheinend war ein Waffenstillstand nicht möglich.
    Ich fragte mich, was dieser Feind in Corcyrus suchte.
    Ich hatte Angst. Vielleicht würden uns die Truppen Cos' retten. Es beruhigte mich, im Palast in Sicherheit zu sein.

11
     
     
    »Zieh ihr die vornehmste Staatstracht an!« befahl Ligurious.
    »Ja, Herr«, sagte Susan und zupfte an meiner Kleidung herum.
    Ich stand in meinem Schlafraum vor einem großen Spiegel und beobachtete, wie das prächtige Staatsgewand um meine Schultern gelegt wurde.
    Kurze Zeit vorher hatte ich angstvoll hinter der Tür gestanden und gelauscht.
    »Sie sind schon in der Stadt!« ertönte ein Schrei.
    »Unmöglich!« hatte ein Wächter geantwortet.
    »Wie ist das passiert?« fragte ein anderer Mann ganz erstaunt.
    »Wie ich hörte, floh ein Sa-Tarna-Wagen vor dem näherrückenden Feind und versuchte noch die

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