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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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müssen. Welche Freiheit das dem Künstler gibt!«
    »Können Sie die Münze identifizieren?«
    »In seiner Tiefe und Schönheit erinnert mich das Stück an alte Münzen«, fuhr der Experte fort. »Trotzdem glaube ich nicht, daß es eine ist.«
    »Was für eine Münze ist es dann?«
    »Schauen Sie hier«, sagte er. »Sehen Sie, daß die Münze hier am Rand flacher, glatter zu sein scheint, anders als der übrige Rand?«
    »Ja.« Allerdings mußte ich genau hinschauen, um zu sehen, was er meinte.
    »Dieses Objekt ist abgeschält oder gespänt worden«, erklärte der Mann. »Ein Teil des Metalls ist abgeschnitten worden. Da solche Münzen meistens nicht gewogen, sondern nach ihrem Nennwert beurteilt wurden, konnte der Verantwortliche das abgeschälte Metall einstecken. Tut er so etwas eine gewisse Zeit lang mit zahlreichen Münzen, könnte er auf diese Weise Metall zusammensammeln, das soviel wert ist wie eine oder mehrere der ursprünglichen Münzen.«
    »Dann ist dieses Ding eine Münze?« wollte ich wissen.
    »Das weiß ich eben nicht genau. Es könnte vielerlei sein. Eine Symbolgabe, eine Medaille. Vielleicht ein Mitgliedsabzeichen für eine Organisation oder ein sonstiges Identifikationsmerkmal. Vielleicht handelt es sich um ein Kunstwerk, das in ein Schmuckstück eingearbeitet werden sollte. Vielleicht ist das Objekt auch nur als Stein für irgendein Spiel gedacht.«
    »Können Sie es identifizieren?« fragte ich.
    »Nein.«
    Das Objekt maß etwa anderthalb Zoll im Durchmesser und hatte eine Dicke von drei Achtel Zoll. Es war gelb und für seine Größe überraschend schwer.
    »Was ist mit dem Buchstaben hier?« fragte ich.
    »Das muß nicht unbedingt ein Buchstabe sein«, gab er zu bedenken. »Vielleicht ist es ein freies graphisches Zeichen. Wenn es sich um einen Buchstaben handelt, entstammt er einem Alphabet, das ich nicht kenne.«
    »Auf der anderen Seite ist ein Adler abgebildet«, sagte ich.
    »Ach, wirklich?« Er wendete die Münze auf dem Filz.
    Ich schaute mir den Vogel genauer an.
    »Das ist kein Adler«, sagte er. »Das Wesen hat einen Zierkamm.«
    »Was für eine Art Vogel ist das?« wollte ich wissen.
    Er zuckte die Achseln. »Vielleicht entstammt er irgendeiner Sagenwelt«, sagte er. »Vielleicht ist er auch nur der Phantasie eines Künstlers entsprungen.«
    Ich betrachtete den furchteinflößenden Kopf des Vogels. »Sieht mir nicht wie eine Erfindung aus«, sagte ich.
    »Nein, nicht wahr?« gab er lächelnd zurück.
    »Haben Sie so etwas schon einmal gesehen?«
    »Nein, außer daß das Stück uralten Münzen ähnelt. Gleichwohl sieht es aus wie ein Zahlungsmittel. Es ist so hergestellt worden, wie früher in der klassischen Welt Geld produziert wurde. Es ist außerdem abgeschält worden, was nur Münzen widerfährt, die durch viele Hände gehen. Das Objekt weist sogar Beutelkerben auf.«
    »Was ist denn das?«
    »Bei diesem allgemein vorzüglichen Zustand der Münze sind, sollte es sich um ein altes Stück halten, kleine Einkerbungen akzeptabel. Und die gibt es hier – ein Zeichen, daß die Münze mit vielen anderen lose in einem Kasten oder einem Beutel aufbewahrt wurde.«
    »Dann könnte es also irgendwo eine große Anzahl dieser Münzen geben?« Diesen Gedanken fand ich sehr interessant.
    »Gewiß«, erwiderte der Mann. »Andererseits könnten diese Zeichen auch andere Gründe haben.«
    »Dann deutet alles darauf hin, daß es sich um ein Geldstück handelt?«
    »Der entscheidendste Beweis spricht dagegen«, widersprach er mir. »Er paßt zu keiner bekannten Münzart.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »Soweit ich feststellen kann, wurde diese Münze von keiner bekannten Stadt, keinem Königreich, keiner Nation oder Zivilisation der Erde hervorgebracht.«
    »Dann ist es kein Geldstück«, sagte ich.
    »Soviel scheint mir klar zu sein«, sagte er. »Nein – Sie brauchen mich nicht zu bezahlen.«
    Ich steckte meine Geldbörse wieder ein.
    »Es ist ein faszinierender Gegenstand«, fuhr er fort. »Ihn nur untersuchen zu können, ist Bezahlung genug.«
    »Vielen Dank.«
    »Es tut mir sehr leid, daß ich Ihnen nicht helfen konnte«, fuhr er fort und rief gleich darauf: »Halt!« Ich hatte mich zum Gehen gewendet. »Vergessen Sie das nicht«, sagte er und hielt mir den kleinen runden schweren Gegenstand hin.
    Ich drehte mich zu ihm um. Ich war zornig, hatte ich doch vermutet, daß der Gegenstand einen Wert besaß.
    »Jemand hat sich mit mir einen Scherz erlaubt«, sagte ich verbittert.
    »Mag sein«,

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