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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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neben Miles aus Argentum.
    »Drusus Rencius, Hauptmann von Ar, zu den Streitkräften von Argentum abkommandiert«, sagte Miles aus Argentum. »Ich glaube, wir beide sind uns schon begegnet.«
    Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Man hatte mir gesagt, er wäre ein Geächteter aus Ar. Zweimal, so ging mir plötzlich auf, hätte er mich bereits mühelos nach Argentum entführen können: bei unserem Ausflug auf die Stadtmauer in der Nähe der Tarns, und später, als wir das Haus des Kliomenes besuchten und er mich als Sklavin verkleidet in seiner Gewalt hatte, ohne daß Ligurious wußte, wo ich mich befand. Doch er hatte mich nicht entführt, er hatte nicht einmal den Versuch unternommen. Er hatte es vorgezogen, wie er sich auf der Stadtmauer Corcyrus' ausdrückte, das Spiel seinen Lauf nehmen zu lassen.
    »Hauptmann, kennst du diese Frau?« fragte Miles aus Argentum.
    Drusus Rencius reichte einem Soldaten seinen Helm und erstieg die Plattform. Er zog mich aus dem Thronsessel hoch und schaute mir tief in die Augen.
    Ich erschauderte. Er wollte keinen Fehler machen.
    »Ja«, sagte er.
    »Woher weißt du das?« fragte Miles aus Argentum.
    »Ich war mehrere Wochen lang ihr persönlicher Leibwächter.«
    »Dann kennst du sie also recht gut?«
    »Ja.«
    »Kannst du sie identifizieren?«
    »Ja«, sagte Drusus Rencius.
    »Wer ist sie?« erkundigte sich Miles aus Argentum.
    »Sheila, Tatrix von Corcyrus.«
    Triumphgeschrei hallte durch den Saal. Drusus Rencius ließ mich los, machte kehrt, stieg von der Plattform und marschierte hinaus.
    Ich blickte ihm nach.

13
     
     
    »Nein!« wimmerte ich. »Nein!« Ich erwachte in verkrampfter Stellung. Ich lag auf der Seite in dem winzigen goldenen Käfig, in dem ich nach Argentum gebracht werden sollte. Meine Hände waren gefesselt. Ich hatte geträumt, wie ich in diesem Käfig durch die Straßen von Corcyrus getragen wurde. Wegen der geringen Größe des Käfigs stand er ziemlich hoch auf einem Podest, so daß ich vor Peitschenschlägen und spitzen Stöcken einigermaßen geschützt gewesen war. Soldaten hatten den Wagen begleitet und den Ansturm der Menge verhindert. Das Volk jubelte Miles aus Argentum und seinen Leuten zu. Und es schien aus dem Häuschen zu geraten vor Haß und Freude bei meinem Anblick, kreischend und spottend und tanzend. Man schien zu meinen, daß ich hier mein gerechtes Schicksal erlitt. Die Bewohner Corcyrus' hatten die Kämpfer aus Argentum und ihre Verbündeten aus Ar als Befreier willkommen geheißen. Bänder mit den Farben Argentums und Ars hingen an den Häusern und schmückten den Weg des Triumphzuges. Die gleichen Farben wurden auch in der Menge getragen. Verwirrt und verängstigt hatte ich in dem Käfig gestanden. Ich konnte mir den Haß der Menschen nicht erklären. Ich hatte mich in den Käfig gestellt, um besser gesehen zu werden. Miles aus Argentum hatte es so befohlen.
    Nun war ich in meinem engen Gefängnis erwacht. Wenigstens war ich jetzt allein, und es war still. Der Käfig bewegte sich knirschend im Wind. Ich richtete mich in eine kniende Stellung auf und teilte mit den Fingern das dichte Tuch, das über Nacht um den Käfig gewickelt worden war, ehe man ihn in die Höhe zog. Durch den winzigen Spalt schaute ich hinaus. Ich sah Feuerstellen des Lagers und mehrere Zelte. Aus der Ferne tönte Musik von den Zelten herüber. Dort mochten Mädchen vor ihren Herren tanzen. Wir waren eine Tagesreise von Corcyrus entfernt, unser Ziel war Argentum. Ich schaute zum Boden hinab, etwa vierzig Fuß unter mir. Der Käfig hing an einem Seil, das über den Ast eines großen Baums geworfen worden war.
    Am liebsten wäre ich jetzt Sklavin gewesen, die ihren Herrn auf jedem denkbaren Wege zu überzeugen suchte, daß es sich lohnte, sie zu verschonen. Doch ich war eine freie Frau und konnte nichts anderes erwarten als die volle Strenge des Gesetzes.
    Man brachte mich nach Argentum, wo ich aufgespießt werden sollte.
    Ich konnte nicht mehr weinen.
    Plötzlich spürte ich, wie der Käfig einen Zoll abgesenkt wurde, dann noch einen Zoll.
    Hastig versuchte ich nach draußen zu schauen, so gut es ging. Doch ich konnte sehr wenig erkennen.
    Zunächst hing der Käfig wieder still, dann fiel er wieder ein Stück. Langsam wurde er herabgelassen, bis er schließlich auf dem Boden stand.
    Mein Herz klopfte heftig.
    Die Heimlichkeit, die Behutsamkeit, mit der hier vorgegangen wurde, schienen mir nicht auf etwas hinzudeuten, das von Miles' angeordnet worden war, und so kam ich

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