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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Erlaubnis erhalten, ihre Haltung zu ändern.
    »Du bleibst besser in der Sicherheit des Wagenvolkes«, sagte Hurtha. »Das da draußen ist eine große Welt. Du weißt nicht, welche Zukunft dich dort erwartet.«
    »Ich habe keine Angst«, erwiderte sie.
    »Du könntest getötet werden.«
    »Ich habe keine Angst«, wiederholte sie.
    »Du könntest in Gefangenschaft geraten, in Ketten gelegt werden.«
    »Das fürchte ich am meisten«, sagte sie. »Das wäre ein Schicksal, tausendmal schlimmer als der Tod.«
    Feiqa, die mit gesenktem Kopf an meiner Seite kniete, unterdrückte ein Kichern. Ich versetzte ihr einen leichten Tritt, um sie zum Schweigen zu bringen.
    »Bleib beim Wagenvolk«, schlug Hurtha vor.
    »Nein.«
    »Du bist recht hübsch.«
    »Beleidige mich nicht.«
    »Ich frage mich, wie du als Sklavin aussähest, nackt, in Ketten, mit einem Kragen um den Hals.«
    »Bitte, Hurtha!« sagte sie.
    »Glaubst du, du könntest einem Mann Freude bereiten?«
    »Ich habe kein Interesse daran, einem Mann Freude zu bereiten.«
    »Aber könntest du es?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Bleib beim Wagenvolk.«
    Sie sah Hurtha an, dann mich, dann wieder Hurtha. Die ganze Zeit über spielte sie an dem Anhänger herum der Kupferscheibe, die man bei ihr als Säugling gefunden hatte, die Scheibe, auf der der Buchstabe ›Tau‹ und eine Zahl eingraviert war. »Nein«, sagte sie.
    Ein weiterer Wagen rollte die Anhöhe hinauf in Richtung Straße.
    Hurtha sah mich an. Ich zuckte mit den Schultern. Sie war hübsch, und sie war frei. Sie konnte tun, was sie wollte. Sie war keine Sklavin wie Feiqa oder Tula.
    »Hast du Geld?« fragte Hurtha.
    »Nein.«
    »Trägst du das Kleid in der Art der Alar?«
    Sie errötete und nickte.
    Noch war Se'Kara und nicht Winter. Darum würde sie nur das Kleid tragen. Und nichts darunter.
    Hurtha trat auf sie zu und knüpfte die Bänder auf, die die Dolchscheide hielten.
    »Was tust du da?«
    »Ich nehme den Dolch«, sagte er. »Ich werde ihn fortwerfen, hier, am Straßenrand. Keine Angst. Er wird seinen Zweck schon erfüllen. Zweifellos wird ihn jemand finden.«
    »Aber dann bin ich ja völlig schutzlos!« protestierte Boabissia.
    »Eine solche Waffe kann dir den Tod bringen. Es ist besser, wenn sie nicht trägst.«
    »Aber ohne sie bin ich schutzlos!« beharrte sie.
    »Du warst schutzlos mit der Waffe, nur hast du es nicht gewußt. Glaubst du wirklich, jemand, der dich nehmen oder dir etwas antun will, ließe sich von diesem winzigen Dolch abhalten? Gib dich keiner Selbsttäuschung hin. Nur wenige Männer würden es als Scherz betrachten, es könnte einen Angreifer sogar so wütend machen, daß er ihn dir ins Herz stößt. Doch wie dem auch sei, auf jeden Fall würde man dich streng für die Anmaßung bestrafen, eine Waffe zu tragen.«
    »Worin liegt dann mein Schutz?« fragte sie.
    »In den Tugenden deines Geschlechts.«
    »Ach ja?«
    »Denn das bist du, Boabissia, eine Frau.«
    »Ich verstehe.«
    »Fügsamkeit und völliger Gehorsam.«
    »Ich verstehe.«
    »Kehr zum Wagenvolk zurück.«
    »Nein.«
    Er sah sie an.
    »Ich will mit euch kommen.«
    »Wenn du uns begleiten willst, dann als Frau.«
    »Dann wäre ich hilflos.«
    »Das bist du schon immer gewesen, Boabissia, auch wenn du es beim Wagenvolk vielleicht nicht erkannt hast.«
    »Ich wäre auf dich angewiesen, auf Männer, nur um beschützt zu sein.«
    »Ja«, sagte Hurtha. Sklaven sind Ware. Ob sie beschützt werden, richtet sich nach den Entscheidungen freier Personen, genau wie der Schutz anderer Güter, wie zum Beispiel Gold, abgerichtete Tharlarion, Kisten voller Sandalen. Viele Karawanen konnten sich retten, indem sie ihre hübschesten Sklavinnen zurückließen, um die Verfolger aufzuhalten. Mehr als ein Kaufmann hat seinen Hals gerettet, indem er Schönheiten absetzte, die zu sinnlich waren, als daß die Straßenräuber sie hätten zurücklassen können. Besser, nur einen Teil der Ladung zu verlieren als alles.
    »Willst du uns begleiten?« fragte Hurtha.
    »Ja.«
    »Willst du uns als Frau begleiten?«
    »Ja. Ich werde … als Frau mit euch kommen.«
    Hurtha warf den Dolch mitsamt Scheide fort.
    Sie sah ihm nach. Ich nahm sie beim Arm und führte sie zu der Stelle, an der Tula kniete. »Das ist eine freie Frau«, sagte ich zu Tula. »Sie wird uns begleiten.« Tula flüsterte: »Herrin.«
    Dann führte ich Boabissia zu Feiqa, der ehemaligen Lady Charlotte von Samnium, einer hochrangigen Lady von adliger Geburt und Erziehung, die aus einer der besten

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