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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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zitternd die Köpfe auf die grobleinenen Säcke. Einer der Wächter ergriff Feiqas Kopf und zog ihn hoch, dann bog er ihren ganzen Körper zurück, bis sie der Welt schamlos ihre Schönheit entgegenstreckte. Das gleiche tat er dann bei der blonden Tula. »Nicht schlecht«, sagte er.
    »Von der Sorte gibt es viele in Torcodino«, meinte der Offizier. Seine Männer sprangen vom Fuhrwerk, und er winkte uns weiter. Einen Augenblick später hatten wir das Tor passiert.
    »Wie stehen unsere Finanzen?« fragte Hurtha.
    »Wir haben nur wenig«, sagte ich.
    »Was sollen wir tun?« fragte er besorgt.
    »Keine Ahnung. Wir könnten arbeiten.«
    »Arbeiten?« fragte Hurtha entsetzt. Er war ein Krieger der Alar. Andererseits wurde körperliche Arbeit vom Kodex meiner Kaste auch nicht gerade hoch angesehen.
    »Es wäre eine Möglichkeit«, sagte ich. Schließlich greifen verzweifelte Männer auf verzweifelte Maßnahmen zurück.
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Hurtha.
    »Und wie sollen wir dann mit ehrlichen Mitteln an unser Abendessen kommen?«
    »Ihr könnt mit mir essen«, sagte Mincon.
    »Vielen Dank«, erwiderte ich. »Aber deine Gastfreundschaft auszunutzen, käme für uns nur zeitweilig in Betracht.«
    »Ich hielte es andererseits nicht für unter meiner Würde, eine oder zwei Mahlzeiten anzunehmen, um mich vor dem Verhungern zu schützen«, erklärte Hurtha.
    »Ich nehme an, du wirst morgen früh nach Brundisium zurückkehren«, vermutete ich.
    »Das stimmt«, räumte Mincon ein.
    »Damit wäre fürs Abendessen und Frühstück gesorgt«, sagte Hurtha.
    »Ich habe noch ein paar Münzen.«
    »Ich dachte, du wolltest bloß edel sein.«
    »Das bin ich auch«, antwortete ich. »Es fällt immer leichter, edel zu sein, wenn man genug Geld fürs Abendessen besitzt.«
    »Das hat fast schon etwas Poetisches.« Hurtha war beeindruckt.
    »Danke.« Ich hatte vergessen, daß Hurtha ein Dichter war. Das war also ein hohes Lob. Zwar hatte er es mit der Einschränkung ›fast‹ versehen, aber was machte das am Ende schon aus?
    »Ha!« rief Hurtha aus.
    »Was?«
    »Ich habe eine Idee«, verkündete er.
    Mich überlief ein eiskalter Schauder.
    »Willst du Boabissia verkaufen?« fragte Mincon. Sie zuckte zusammen.
    »Nein«, sagte Hurtha. »Es ist eine andere Idee.«
    »Das höre ich gern«, sagte Boabissia.
    »Aber es könnte genauso gut werden, wenn nicht sogar noch besser.«
    »Ich versichere dir, das höre ich nur zu gern«, sagte Boabissia.
    »Möchtest du sie gern hören?« fragte Hurtha.
    »Sicher«, sagte ich mit leichtem Unbehagen.
    »Du hättest doch sicher nichts dagegen, wenn wir etwas verkaufen würden.«
    »Was denn? Etwa mich?« fragte Boabissia.
    »Nein, zumindest nicht in diesem Augenblick.«
    »Was könntest du verkaufen?« fragte ich Hurtha. »Dein Besitz ist doch nicht groß.«
    »Das ist wahr«, meinte er. Seine Augen leuchteten vor Aufregung.
    »Würdest du deine Axt verkaufen?« Es war eine prächtige Waffe.
    »Natürlich nicht.«
    »Was dann?«
    »Vertrau mir.«
    »Muß das sein?«
    »Ich wünsche mir nur eines von dir, der du erfahrener in den seltsamen Sitten der Zivilisation bist als ich: Du sollst keine Einwände haben, wenn ich ein paar Dinge verkaufe, um Geld zu bekommen.«
    »Wer könnte dagegen etwas einzuwenden haben?« meinte ich.
    »Ausgezeichnet«, sagte er überschwenglich. »Wir treffen uns am Wagenhof!« Er drehte sich um und verschwand.
    »Er ist ein guter Kamerad«, sagte ich.
    »Ja«, meinte Mincon. »Ich frage mich, was er verkaufen will.«
    »Keine Ahnung.«
    »Soweit ich es mitbekommen habe, hat er nichts mitgenommen.«
    »Richtig.« Hurthas Sack lag noch immer im Wagen.
    »Vielleicht verkauft er die Axt«, sagte Mincon. »Die hat er dabei.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Aber was dann?«
    »Vielleicht besitzt er Edelsteine, die er in seine Kleidung eingenäht hat, für den Notfall.«
    »Das muß es sein«, sagte Mincon.
    »Genau.«
    »Wie dem auch sei, Hurtha ist ein kluger Bursche. Zweifellos weiß er genau, was er da tut.«
    »Zweifellos.«
    »Ich habe großes Vertrauen in ihn.«
    »Ich auch«, sagte ich.
    Mincon ließ die Peitsche knallen. Der Tharlarion setzte sich in Bewegung. Wir bogen in die Straße ein und folgten den an den Häuserwänden aufgemalten Zeichen, die zum Wagenhof führten.

10
     
     
    »Es ist nicht nötig, sich das anzusehen«, sagte ich Boabissia.
    Sie hatte den Kopf bereits gesenkt.
    Nach dem Zustand der Leichen zu urteilen, an dem Vögel – hauptsächlich Jards, die jetzt

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