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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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das Werk von Soldaten aus Ar ist«, sagte ich.
    »Aber wer dann?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wessen Soldaten?«
    »Das sieht mir nicht nach der Arbeit regulärer Truppen aus. Denk an die Wagen, die Leichen.«
    Die Wagen waren nicht einfach in Brand gesteckt worden, um die Ladung zu zerstören; man hatte sie offensichtlich geplündert. Abdeckplanen, Säcke und zerbrochene Fässer lagen überall verstreut. Es sah so aus, als wären einige der Toten eilig durchsucht worden. Manchen hatte man Teile der Kleidung ausgezogen. Ich hatte niemanden gefunden, dessen Geldbeutel noch unberührt gewesen wäre. In einigen Fällen waren Finger abgeschnitten worden, vermutlich um an Ringe zu kommen.
    »Söldner«, sagte Hurtha.
    »So sieht es aus.« Es ist schwierig, solche Männer unter Kontrolle zu halten. In gewissen Situationen lassen die meisten Befehlshaber ihnen ihren Willen, da der Versuch, die Disziplin durchzusetzen, dann außerordentlich gefährlich sein kann. Das ist so ähnlich, als gäbe man dem Sleen, der noch im Bann des Jagdfiebers ist und dessen Kiefer noch vor Blut triefen, den Befehl, seine Beute abzugeben. Dazu muß man wissen, daß der durchschnittliche Söldner Beute als sein Einkommen betrachtet. Für ihn ist sie ein Teil des Soldes. Das Versprechen von Beute ist fast immer eines der Lockmittel der Rekruteure.
    »Söldner aus Cos?«
    »Wer weiß?« Es erschien mir durchaus möglich, daß Söldnertrupps, die mit dem cosischen Heer marschierten, einen Abstecher nach hinten gemacht hatten, um eine der eigenen Nachschubreihen anzugreifen. Der fehlende Schutz der Transporte war ihnen sicher nicht entgangen.
    Ich sah mir die Frauen an, die in den Trümmern herumstöberten. Sie hatten nicht lange gebraucht, um an Ort und Stelle zu sein. Weitere kamen von den Hügeln herunter. Vermutlich lagerten sie ganz in der Nähe. Die Kolonne bildete eine lange Reihe, die etwa eine Pasang lang war. Ein paar der Fuhrwerke hatten die Straße verlassen; die meisten wiesen Brandspuren auf. Es waren nur wenige Tharlarion zu sehen. Man hatte die Geschirre durchtrennt, dann waren sie entweder weggetrieben worden oder hatten sich verlaufen. In der Nähe lag ein toter Tharlarion, und die Frauen schnitten ihn mit Messern in Stücke, stopften sich Fleisch in den Mund oder steckten es sich unters Kleid.
    »Jards«, sagte Hurtha voller Abscheu.
    Ich zuckte mit den Schultern. Es waren Bäuerinnen. Die Feinheiten der Städterinnen waren ihnen fremd. Außerdem waren sie ohne jeden Zweifel am Verhungern.
    »Jards!« wiederholte Hurtha.
    »Selbst Jards wollen leben«, sagte ich.
    »Es kommt oft vor, daß solche Frauen aufs Schlachtfeld kommen, selbst wenn sie keinen Hunger leiden.«
    »Das ist wahr.« Vielleicht gehörten alle Frauen in den Kragen.
    »Wir könnten den Räubern folgen.«
    »Das könnten wir«, stimmte ich zu. Die Spur war dazu zweifellos noch frisch genug. Ein einzelner Mann, der genau weiß, was er tut, ist sehr schwer zu verfolgen. Eine große Gruppe hingegen hat Mühe, die Spuren zu verwischen.
    »Sollen wir?« fragte Hurtha.
    »Willst du sie wirklich einholen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
    »Es ist nicht unsere Angelegenheit«, sagte ich. »Sondern die Angelegenheit von Cos.«
    Hurtha nickte.
    »Vielleicht solltest du Mincon das Signal geben«, schlug ich vor.
    Der Alar ging zurück, bis er den Kamm der Straßensenke erreicht hatte. Er hob die Axt und winkte die anderen heran.
    »Geht es dir gut?« fragte ich den Mann am Straßenrand.
    »Ja.«
    »Nicht verletzt?«
    »Ich habe mich versteckt. Ich glaube, keiner hat mich gesehen. Mir ist nur schlecht. Das ist alles.«
    »Wir haben einen Wagen«, sagte ich. »Wenn du willst, kannst du bis zum nächsten Lager mit uns fahren.«
    »Danke.«
    »Du weißt wirklich nicht, wer das war?«
    »Nein.«
    Der Kopf von Mincons Tharlarion kam in Sicht, gefolgt von dem Wagen. Ich ging ihm entgegen.
    Boabissia saß bleich auf dem Kutschbock. Ich erinnerte mich daran, daß sie keine Alar war. Um ihren Hals hing noch immer der Knebel. »Es ist nicht nötig, genau hinzusehen«, sagte ich.
    »Was ist geschehen?« fragte Mincon.
    »Der Krieg«, antwortete Hurtha.
    »Wer hat das getan? Soldaten aus Ar?«
    »Wir wissen es nicht.«
    Feiqa sah aus, als wäre ihr schlecht. Sogar Tula, ein Bauernmädchen, sah blaß aus.
    »Sklavinnen, legt euch im Wagen auf den Bauch.« So wären ihre Köpfe unten, und sie könnten nichts sehen.
    Boabissia sah mich an.
    »Wir können nichts tun«,

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