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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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mit dem Süden, die Nördliche Salzstraße ist die Ost-West-Verbindung, die Nördliche Seidenstraße die Nord-Süd-Verbindung. Die Straße der Pilger führt zum Sardargebirge, und die Oststraße, die auch Schatzstraße genannt wird, verbindet die Städte des Westens mit Ar. Torcodino mit seiner strategischen Lage war angeblich mit Ar verbündet. Den letzten Gerüchten zufolge hatte sich die Stadt jedoch seit neuestem anders orientiert.
    Ein Sprichwort lautet: Es gibt keine Stadt, die sich nicht hinter Mauern zurückziehen könnte, die ein goldbeladenes Tharlarion errichtet hat. Vielleicht hatte der Rat von Torcodino auch kein Bedürfnis verspürt, mit einer so großen Streitmacht wie die der Invasoren zu diskutieren. Vor die Wahl Gold oder Tod gestellt, denken nur wenige Männer lange nach. Trotzdem war ich überrascht, daß Ar seinem Verbündeten nicht schnell zur Hilfe geeilt war. Soweit ich wußte, hatte man Torcodino der Gnade der cosischen Armee überlassen. Die Stadt diente jetzt als cosischer Stützpunkt und Sammelpunkt. Zum Beispiel sollte Mincon, nachdem er seine Ladung in Torcodino abgeliefert hatte, über die Straße des Genesian nach Brundisium zurückkehren, wo bereits die nächste Ladung auf ihn wartete. Cos' Aufmarsch wirkte sehr gemächlich, vor allem dann, wenn man bedachte, daß sich das Jahr seinem Ende zuneigte. Wie bereits erwähnt, werden Söldner im Herbst oftmals ausgemustert, um im Frühling wieder aufgenommen zu werden. Andererseits wurde es in diesen Breiten zwar recht kalt, aber der Winter war nicht so streng, daß das blutige Spiel des Krieges unterbrochen werden mußte.
    »Das da sind die Aquädukte von Torcodino!« erklärte Mincon.
    Vor mehr als einem Jahrhundert hatte man feststellen müssen, daß Torcodinos natürliche Wasserquellen, die für eine geringe Bevölkerung ausreichten, die sich ausbreitende Stadt nicht länger versorgen konnten. Nun brachten zwei Aquädukte aus einer Entfernung von mehr als hundert Pasang Frischwasser in die Stadt: das erste Aquädukt kam vom Issus, einem in nordwestlicher Richtung fließenden Nebenfluß des Vosk, das zweite von den Quellen auf den Hügeln von Eteocles, südwestlich von Corcyrus. Die Pumpstationen wurden von Garnisonen geschützt. Die Aquädukte selbst wurden ständig patrouilliert, während Ingenieure und Arbeiter sie ununterbrochen inspizierten und für ihre Instandhaltung sorgten. Es waren großartige Konstruktionen.
    Ich zog den Sklavinnen die Decke herunter. Falls es vor den Toren Torcodinos Kontrollen gäbe, wäre es unmöglich, sie zu verstecken. Außerdem gefiel mir ihr Anblick.
    »Wann haben wir die Stadt erreicht?« fragte Boabissia.
    »Die ersten Wagen sind zweifellos schon an den Stadttoren«, erwiderte Mincon.
    Etwa eine halbe Ahn später standen wir vor Torcodinos Sonnentor. Viele Städte haben ein ›Sonnentor‹. Der Name rührt daher, daß es gewöhnlich bei Sonnenaufgang geöffnet und erst bei Anbruch der Dämmerung wieder geschlossen wird. Sobald eine goreanische Stadt ihre Tore schließt, ist es sehr schwer, sie wieder zu verlassen. Sie werden nur selten für Privatpersonen geöffnet. Es kommt vor, daß sich Straßenräuber, Banditen und manchmal sogar Sklavenhändler in Tornähe herumtreiben und versuchen, Spätankömmlinge im Schatten der Mauern zu überfallen. Viele hübsche Frauen sind auf diese Weise der Schlinge eines Sklavenhändlers zum Opfer gefallen. Normalerweise gibt es ein unter Bewachung stehendes ›Nachttor‹, durch das in der Stadt bekannte Bürger oder Leute, die sich ausweisen können, zu später Stunde eingelassen werden.
    Zwei Torwächter stiegen auf den Wagen. Mincon überreichte dem Toroffizier seine Papiere. »Söldner aus dem Norden«, sagte Mincon und zeigte auf Hurtha und mich. Der Offizier nickte. »Jeden Tag kommen mehr. Sie wittern Beute«, sagte er. »Und wer ist das?« Er wies auf Boabissia, während er Mincon die Papiere zurückgab. Anscheinend waren sie in Ordnung.
    »Ich bin eine Frau der Alar«, sagte Boabissia.
    »Nein«, mischte sich Hurtha ein. »Sie ist nur eine Frau, die bei den Alar gelebt hat.«
    Boabissia ballte die kleinen Fäuste.
    Der Offizier zog eine Peitsche aus dem Gürtel. Er hielt sie Boabissia vors Gesicht. »Weißt du, was das ist?«
    »Natürlich«, sagte sie unbehaglich. »Das ist eine Sklavenpeitsche.«
    »Ist sie eine freie Frau?« fragte der Soldat.
    »Ja«, sagte Mincon.
    Hurtha nickte.
    Feiqa und Tula, die hinten im Wagen knieten, senkten am ganzen Leib

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