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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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uns von ihm.
    »Selbst dir, hübsche, kleine, versklavte Feiqa.«
    »Vielen Dank, Herr«, erwiderte sie. »Ich wünsche dir auch alles Gute.«
    Mincon winkte einen Wächter heran. Dann sprach er zu ihm, als wären wir ihm unbekannte Fremde, die gerade das Semnium verlassen hatten. »Bring diese Zivilisten zu den anderen«, befahl er. »Und dann sorg dafür, daß sie die Stadt verlassen.«
    »Bewegt euch«, sagte der Soldat, trat hinter uns und stieß uns mit dem Speerende. »Da hinüber. Zu den anderen.«
    »Keinen Widerstand«, sagte ich zu Hurtha.
    »In Ordnung«, erwiderte er friedlich.
    Und so marschierte unsere kleine Gruppe über die Straße des Adminius auf das große Stadttor von Torcodino zu. Bald waren wir Teil einer Menge von etwa zwei- bis dreihundert Personen und hielten uns ungefähr im hinteren Drittel auf. Das schien mir eine gute Plazierung zu sein. Es war möglich, daß die Soldaten, die den Auftrag hatten, die Zivilisten zu durchsuchen, bei dem großen Andrang ihre Pflichten vielleicht etwas nachlässiger verrichteten, sobald wir endlich an der Reihe wären. Andererseits waren wir nicht so weit hinten, daß wir befürchten mußten, einem letzten Anfall von Diensteifer zum Opfer zu fallen. Wir hatten die Gehängten schnell hinter uns gelassen. Das tat mir nicht besonders leid.
    Wir gingen langsam die Straße entlang, auf das Tor zu.
    »Bist du sicher, daß du nach Ar willst?« fragte ich Boabissia. »Es könnte gefährlich sein.«
    Sie berührte die Kupferscheibe. »Ja«, antwortete sie. »Ich will erfahren, wer ich eigentlich bin.«
    »Und wer bist du deiner Meinung nach?«
    »Ich weiß es nicht. Aber man hat mich in den Überresten einer großen Karawane gefunden. Vielleicht war es ja die Karawane meines Vaters. Und selbst wenn es nicht so war, muß man einen Platz in einer solchen Karawane doch kaufen, und das läßt auf Reichtum schließen.«
    »Das ist wahr«, erwiderte ich.
    »Es ist doch eher unwahrscheinlich, daß ein einfacher Diener ein Kleinkind mit sich führte. Darum glaube ich, daß ich aus einer reichen Familie stamme.«
    »Das klingt recht einleuchtend«, sagte ich. Es schien sogar ziemlich wahrscheinlich. Trotzdem verspürte ich ein gewisses Unbehagen. Aus einem unerfindlichen Grund kam mir der Buchstabe ›Tau‹ auf dem Anhänger irgendwie bekannt vor. Ich fragte mich, wo ich diese ganz bestimmte Schreibweise des ›Tau‹ schon einmal gesehen hatte. »Warum steht eine Nummer auf der Scheibe?« fragte ich.
    »Das weiß ich nicht. Es muß eine Art Identifizierung sein, vielleicht gehört sie zu einer Passagier- oder Adressenliste.«
    »Es könnte auch eine Wagennummer sein, wenn es eine große Karawane war oder, was wahrscheinlicher ist, die Nummer eines Kaufmanns oder einer Handelsgesellschaft, die über viele Wagen verfügt.«
    »Daran habe ich noch nie gedacht«, gestand sie. »Vielleicht hast du recht. So wüßte man im Zweifelsfall, wem das Kind gehört. Das muß es sein.«
    »Vielleicht.«
    Hurtha räusperte sich.
    »Willst du jetzt endlich mein neuestes Gedicht hören, das sich auf humorvolle Weise über die Faulpelze lustig macht, die gelegentlich verschlafen?«
    »Aber natürlich«, sagte ich ergeben.
    »Es ist ein lustiges Gedicht«, verkündete Hurtha.
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Erwacht, abscheuliche Faulpelze«, fing Hurtha salbungsvoll an. »Das ist ein starker Anfang, nicht wahr?«
    »Unvergeßlich«, erwiderte ich.
    »Erwacht, schlimme Schurken!« setzte er erneut an.
    »Hast du die erste Zeile etwa schon umgedichtet?«
    »Natürlich nicht. An vollendeten Versen bastelt man nicht herum. Das ist die zweite Zeile.«
    »Bist du sicher, daß es ein lustiges Gedicht ist?«
    »Aber sicher«, kicherte Hurtha.
    »Ich wußte gar nicht, daß du humoristische Gedichte verfaßt.«
    »Ich bin vielseitig«, erinnerte Hurtha mich. »Du hast wohl gedacht, ich verbrächte meine Zeit nur mit tragischen Oden.«
    »Ehrlich gesagt habe ich nicht weiter darüber nachgedacht«, gab ich zu.
    »Ich besitze eine komische Seite, die allerdings nur jenen bekannt ist, die mich besser kennen. Meiner Meinung nach ist es der künstlerischen Weiterentwicklung nicht zuträglich, wenn man stets nur die Verzweiflung zum Thema macht.«
    »Da könntest du recht haben.«
    »Das kannst du mir schon glauben. Ein bißchen Verzweiflung hängt einem immer nach.«
    »Keine Frage.«
    »Ich werde von vorn beginnen.« Er holte tief Luft. »Hoch mit dir, du fauler, stinkender, trödelnder

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