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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Stadtteile –, so weit von der Stadt entfernt waren, ganz besonders in diesen schwierigen Zeiten.
    Er ließ mich einfach stehen, ohne ein Wort.
    »Ein mürrischer Kerl«, bemerkte Hurtha leicht verstimmt.
    Wir waren nur noch wenige Meter von der Kontrolle entfernt. Rechts neben uns ragte am Straßenrand der Pfahl in die Höhe, den wir von der Kutsche aus gesehen hatten. Er besaß einen Durchmesser von etwa fünfzehn Zentimetern. Der aufgespießte Tote war von kleiner Statur; die Spitze war mit großer Gewalt durch seine Brust getrieben worden. Ich sah einige freiliegende Rippen. Seine Gliedmaßen baumelten herunter. Der Pfahl war blutverschmiert. Ein paar festgenagelte Blätter flatterten im Wind.
    »Wartet!« bat ich.
    »Was ist denn?« wollte Boabissia wissen.
    »Den Burschen kennen wir doch, oder?« fragte ich und sah mir den Toten genauer an.
    Boabissia wandte angeekelt den Blick ab. Feiqa hielt krampfhaft den Kopf gesenkt.
    »Er kommt mir bekannt vor«, gab Hurtha zu.
    »Er sollte uns auch bekannt vorkommen«, meinte ich. »Er hat zusammen mit uns Torcodino verlassen. Er war einige Tage lang unser Reisegefährte.«
    Ich sah zu dem baumelnden Kopf hinauf. Der Mund war aufgerissen, ich sah Gaumen und Zähne. Von den Mundwinkeln hingen Schnurrbarthaare herab wie zwei Stücke Schnur.
    »Also haben sie ihn endlich erwischt«, sagte ein Mann, der vor uns in der Schlange stand.
    »Genau«, sagte der Reisende, der hinter Feiqa stand.
    »Kennt ihr ihn?« fragte ich.
    »Natürlich«, sagte der Reisende. »Jeder aus Torcodino kennt ihn.«
    »Halt mir den Platz frei!« bat ich Hurtha.
    »Den wird niemand einnehmen«, versprach der Alar, rückte die auf der Schulter ruhende Axt zurecht und blickte sich fröhlich um.
    Ich trat zu dem Pfahl am Straßenrand und sah mir die festgenagelten Seiten an. Der Wind hatte sie teilweise zerrissen; wo das Blut hinabgelaufen war, waren sie blutverschmiert.
    »Was tust du da?« fragte ein Taurentianer.
    »Was hat er verbrochen?«
    »Er trug falsche Papiere bei sich«, antwortete der Soldat, »kehr zu deinen Platz zurück.«
    Ich gehorchte. »Kennst du den Kerl?« fragte ich Philebus, den Weinhändler, mit dem ich so grob umgesprungen war.
    »Natürlich«, sagte er.
    »Er hat dich als Ephialtes aus Torcodino bezeichnet.«
    »Ich bin aber Philebus aus Torcodino«, erklärte er.
    »Und wer ist er?«
    »Das ist dein Mann. Das ist Ephialtes.«
    »Es tut mir leid, wie ich dich behandelt habe.«
    »Meine blauen Flecke freuen sich, das zu hören.«
    »Es tut mir wirklich leid«, erwiderte ich. »Ich hoffe, ich habe deine Gefühle nicht verletzt.«
    »Meinen Gefühlen fehlt nichts. Nur mein Körper hat Schaden genommen. Er ist es, der Schmerzen leidet.«
    »Wie gesagt, es tut mir von ganzem Herzen leid«, versicherte ich.
    »Es könnte viel schlimmer sein«, sagte Philebus. »Stell dir vor, wieviel mehr leid es dir jetzt täte, hättest du mir das Genick gebrochen.«
    »Das stimmt«, sagte Hurtha. »Man muß für vieles dankbar sein.«
    »Was waren das für Papiere?« fragte Boabissia.
    »Das erzähle ich dir später.«
    »Der nächste!« rief der Taurentianer am Durchgang Philebus zu. »Was willst du in Ar?«
    »Ich bin Weinhändler. Man hat mich aus Torcodino vertrieben. Ich habe in Ar Verwandte und will bei meiner Kaste um Asyl nachsuchen.«
    »Kannst du dich ausweisen?« fragte der Soldat.
    »Ich habe Dokumente, die meine Kastenzugehörigkeit beweisen«, sagte er und kramte Papiere aus dem Rucksack.
    Der Taurentianer schrieb eine Notiz auf die Rückseite und winkte ihn durch.
    »Ich heiße Tarl«, sagte ich und trat vor. »Ich komme aus Port Kar, einer Stadt, die neutral zu Ar steht. Mein Freund hier ist Hurtha, ein Alar. Die freie Frau ist Boabissia, ebenfalls aus dem Lager der Alar. Die hübsche Schlampe, die mein Gepäck trägt, gehört mir. Wir haben in Ar verschiedenes zu erledigen. Nicht zuletzt wollen wir dort unser Glück machen.«
    »Kannst du dich ausweisen?« fragte der Soldat.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Du hast keine Papiere?«
    »Nein. Wir haben keine wie auch immer gearteten Dokumente dabei.«
    Der Taurentianer musterte mich einen Augenblick lang, dann winkte er uns durch. Boabissia zitterte am ganzen Leib. Ein par Ehn später saßen wir wieder in der offenen Überlandkutsche und fuhren in Richtung Ar.
    Als wir die Straßensperre hinter uns ließen, blickte ich zurück. Noch immer warteten Leute in der Schlange, weitere Kutschen fuhren heran. Die verkrümmte Leiche von

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