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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Konkurrenzkampf im Tal des Vosk verursacht wurden. Nachdem Cernus – dessen Zeit als Ubar so kurz gewesen war – unterlegen und verbannt worden war, hatte ich sowohl Saphronicus als auch Seremides in Ketten vor dem auf den Thron zurückgekehrten Marlenus liegen sehen. Beide waren zusammen mit anderen Verrätern im Offizierskorps in Ketten nach Port Kar gebracht worden, wo sie als Galeerensklaven verkauft werden sollten.
    Einer der Männer mit den Purpurumhängen und Helmen löste sich aus der Gruppe am Straßenrand und hob die Hand.
    Der Kutscher riß die Zügel des Tharlarion zurück, und die Bestie wurde grunzend langsamer, bis die Überlandkutsche mit den hohen Rädern schließlich zum Stehen kam.
    »Alle Mann aussteigen und sich rechts in der Schlange anstellen!« verlangte der Kutscher. »Ich reihe mich dort hinten bei den Kutschen ein. Hinter der Straßensperre könnt ihr wieder einsteigen.« Er kannte die Prozedur.
    »Wie sollen wir da durchkommen?« flüsterte Boabissia, der ich durch den Einstieg auf den Boden half. »Deine Passierscheine sind doch weg.«
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich. »Aber vermutlich haben die wenigsten Leute Papiere dabei.« Ich behielt den Burschen im Auge, der sich Philebus nannte und behauptete, Weinhändler aus Torcodino zu sein. Ich wollte ihn nicht entkommen lassen. Falls die Soldaten Dokumente verlangten und er die gestohlenen vorwiese, gäbe ich einen aufmerksamen Zuschauer ab. Und sobald sich mir die Gelegenheit böte – und ich würde schon dafür sorgen, daß sich eine Gelegenheit böte –, bräche ich ihm Arme und Beine.
    »Warten, warten«, beschwerte sich Hurtha. »Ich glaube, ich verfasse ein Gedicht über die Anmaßung der Bürokratie.«
    »Eine gute Idee«, erwiderte ich.
    »Fertig!«
    Ich sah ihn an und schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Es ist ein kurzes Gedicht«, sagte er. »Willst du es hören?«
    »Es muß aber sehr kurz sein.«
    »Stimmt«, sagte Hurtha.
    »Ich würde es gern hören«, sagte ich und ließ Philebus nicht aus den Augen.
    »Schlangen, Schlangen, Schlangen, Menschenschlangen«, begann Hurtha.
    »Warte«, unterbrach ich ihn. »Besteht das Gedicht nur aus zwei Wörtern?« Mich beschlich der Verdacht, daß ich das Geheimnis der schnellen Entstehung des Gedichts gelöst hatte.
    »Nein«, antwortete Hurtha. »Das waren schon vier Wörter. Zähl nach. Schlangen, Schlangen, Schlangen, Menschenschlangen.«
    »Ja, du hast recht.«
    Die Schlange bewegte sich ein paar Schritte weiter. Ich vergewisserte mich, daß ich den Dieb sehen konnte.
    »Schlangen, Schlangen«, sagte Hurtha.
    »Fängst du wieder am Anfang an?« fragte ich.
    »Nein. Ich mache da weiter, wo ich aufgehört habe. Willst du das Gedicht wirklich hören?«
    »Ja, natürlich.« War es möglich, daß eine gewisse tief verinnerlichte Höflichkeit, die ich meiner amerikanischen Erziehung zu verdanken und bis jetzt im großen und ganzen als harmlos eingestuft hatte, doch gelegentlich Nachteile mit sich brachte?
    »Dann unterbrich mich nicht dauernd.«
    »Tut mir leid.«
    »Diese Schlangen, Schlangen, Schlangen, Schlangen sind lang, sehr lang, diese Schlangen, Schlangen, Schlangen.«
    »Das ist sie«, bestätigte ich.
    »Was?«
    »Diese Schlange«, sagte ich. »Sie ist sehr lang.«
    »Ja«, stimmte Hurtha mir mißtrauisch zu. »Bitte unterbrich mich nicht.«
    »Entschuldige«, kicherte ich. Wie oft bietet sich einem durchschnittlichen Burschen wie mir schon die Gelegenheit, einen Dichter auf den Arm zu nehmen?
    »Du bist wirklich ein Scherzbold«, bemerkte Boabissia.
    »Danke.« Aber nach ihrem Tonfall zu urteilen, war diese Bemerkung offenbar alles andere als ein Kompliment. Vermutlich war sie durch ihre Zuneigung für den kräftigen Alar voreingenommen. Denn die Bemerkung kam bestimmt nicht durch ihre Liebe für die Dichtkunst zustande. Ich warf Feiqa einen Blick zu. Sie lächelte, denn sie war überaus klug. Als sie mich bemerkte, senkte sie rasch demütig den Kopf, vielleicht sogar demütiger, als unter diesen Umständen angebracht war.
    »Sei froh, daß Hurtha dich nicht mit einem gewaltigen Schlag zu Boden schickt«, sagte Boabissia.
    »Das bin ich auch«, erwiderte ich. »Und wie ich das bin.«
    »Dürfte ich fortfahren?« fragte Hurtha.
    »Bitte.«
    »Diese langen Schlangen, Schlangen, Menschenschlangen, sie machen mich müde, die langen Schlangen, Schlangen, Menschenschlangen.«
    Ich konnte es nicht fassen. Aber ich enthielt mich jeder Bemerkung.
    »Ich mag sie nicht, diese Schlangen,

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