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GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Tonbandgerät. Dann rief unsere Lehrerin uns plötzlich verächtlich zu: »Was soll das? Ihr tanzt heute wie freie Frauen. Ihr müsst das überwinden. Ihr müsst tanzen wie Sklavinnen.«
    »Wie Sklavinnen?« fragte ich zurück.
    »Ja«, forderte sie, »los, macht schon, alle.« Und nach einem Moment: »Das ist besser. das ist viel besser.«
    Sie lief zwischen uns. Dann stand sie vor mir. Ich war in der vordersten Reihe.
    »Tanz weiter, Doreen.« verlangte sie.
    Einen Moment lang fürchtete ich mich vor ihr. Ich tanzte weiter.
    »Stellen Sie sich jetzt vor«, sagte sie, »Sie tanzten vor einem Mann, Doreen. Ein Mann stünde jetzt hier. Ein starker Mann. Sie stünden vor ihm. Tanzen Sie! Ah! Gut! Gut!«
    Ich nehme an, dass ich gut getanzt habe.
    »Gut«, sagte sie, »sehr gut. Das ist sehr gut. Jetzt tanzen Sie wie eine Sklavin.«
    »Ich bin keine Sklavin.« protestierte ich.
    »Wir sind alle Sklavinnen.« entgegnete sie und ging weg.
    Ich lächelte, hielt den scharlachroten BH vor meinen Bauch fest und drehte ihn, steckte meine Arme durch die Träger, zog ihn hoch und zupfte ihn zurecht. Ich bin wie die meisten Frauen etwas üppig, meine Brüste sind aber nur mittelgroß. Ich schloss den Gürtel und ordnete meinen Rock. Ich habe eine schmale Taille und, glaube ich wenig stens, süße breite Hüften. Meine Beine sind kurz, aber wohl geformt, genau richtig für eine Tänzerin oder jeden falls für die Art Tänzerin, die ich war, eine ethnische Tän zerin. Ich legte Armbänder an, Armreifen und, entspre chend der Glöckchen an meinem linken, ein goldenes Fußkettchen an meinen rechten Knöchel. Fünf Ketten zierten meinen Hals.
    ›Mit solch einem Prunk‹, dachte ich, ›schmücken starke Männer ihre Frauen.‹
    Ich musterte mich im Spiegel der Damentoilette der Bibliothek. Ich dachte, wie amüsant und absurd, dass unsere Lehrerin gesagt hatte, wir wären Sklavinnen.
    Ich war bereit. Ich löschte das Licht in der Toilette und betrat den saalähnlichen Gang zwischen der inneren Mauer neben den Waschräumen, die Teil der Kinderabteilung war, und den Öffnungen zwischen den Regalen im west lichen Teil der Bibliothek. Links war eine der Türen zur Kinderabteilung. Rechts lag der Auskunftsschalter. Manch mal arbeitete ich dort. Ich stand einen Moment in dem hallenähnlichen Gang. Es war dunkel in der Bibliothek, ziemlich dunkel. Dann wandte ich mich nach rechts, ging den hallenähnlichen Gang entlang bis zur offenen zentralen Abteilung der Bibliothek, wo sich der Auskunftsschalter befand und dort nach links zur Abteilung für Nach schlagewerke. Rechts von mir war der Bücherkatalog und dahinter kamen die Kopierer. Auf einem der Tische der Abteilung für Nachschlagewerke hatte ich mein kleines Tonbandgerät liegen lassen. Daneben lagen einige Tonbänder, die ich gekauft hatte. Es waren Tonbänder mit Musik für ethnische Tänze. Ich benutzte sie oft für meine privaten Übungen.
    Ich hatte die Gewohnheit angenommen, von Zeit zu Zeit zum Tanzen in die Bibliothek zu kommen. Ein Vorwand mir gegenüber war dabei die Enge meines Appartements. Ich benutzte den Mitarbeitereingang in der unteren Etage nahe des Parkplatzes. Ich genoss es, hier zu tanzen.
    Ich glaube nicht wirklich, dass ich es nur des Platzes wegen tat. Vielleicht amüsierte es mich, hier, wo ich arbeitete, zu tanzen. Ich weiß es nicht. Vielleicht genoss ich auch den Gegensatz, den nur ich kannte, zwischen der stillen Doreen, der Bibliothekarin und der geheimen Doreen, der Tänzerin. Auch schien es irgendwie bedeu tungs voll, irgendwie symbolisch, fast aufsässig, hier zu tanzen, an diesem Platz, an dem ich arbeitete, mit seinen Geheimnissen, seiner Leidenschaftslosigkeit, seinem geisti gen Anspruch, hier als Frau zu tanzen. Nein, ich glaube nicht, dass es nur eine Platzfrage war. Wie hätten sich meine Kollegen erschreckt, wenn sie mich, Doreen, so gesehen hätte, barfuss, habnackt, mit Glöckchen und Armreifen, tanzend und zwar einen Tanz, dass man fast denken könnte, sie wäre eine Sklavin! Uns so präsentierte ich hier, an diesem privaten, perfekten Platz, meine gehei men Auftritte, die ich natürlich nur für mich absolvierte, die niemand sehen durfte, die hier niemals jemand vermutet hätte, hier, wo ich völlig allein war, wo ich sicher war.
    Ich bewegte mich, wärmte mich auf und bereitete meine Muskeln vor. Eine Tänzerin sollte natürlich nicht einfach beginnen zu tanzen. Das wäre gefährlich. Sie sollte sich aufwärmen. Ich nehme an, dass das wie das

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