GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
fort.
»Natürlich nicht.« sagte ich verwirrt.
»Sie sollen so tun, als wären sie schwer zu kriegen.«
»Eine Sklavin?« fragte ich.
Ich konnte mir vorstellen, für so etwas schwer bestraft zu werden. Wir hatten auf die geringste Aufforderung hin uns jedem Mann zur Verfügung zu stellen. Wir konnten auf ein Fingerschnipsen zu »haben« sein.
»Mancher Mann möchte wenigstens die Illusion haben, dass das Mädchen einen Blick auf ihn geworfen hat, bevor sie sich vor seinen Füßen auf den Bauch wirft.«
»Ich verstehe.«
»Natürlich kann er auch einfach eine aussuchen, die ihm gefällt, sie an seinen Tisch rufen und ihr befehlen, was er will.«
»Natürlich, Herr.«
»Du scheinst erstaunt zu sein.«
»Wie«, fragte ich, »sollen wir so tun, als wären wir schwer zu kriegen?«
»Du musst zuerst sicherstellen, dass er für sein Getränk bezahlt.«
»Ah, ich verstehe«, lächelte ich, »der Herr will der Sklavin etwas beibringen.«
Ich nahm an, dass er sich vielleicht auf etwas bezog, was ich während meiner Ausbildung gelernt hatte, das gefährliche »Vortäuschen von Desinteresse«, das manch mal einem Mädchen befohlen wird, normalerweise bei Gästen zum Abendessen, denen sie für die Nacht ausge liehen werden soll. Wenn ihr Herr es wünschte, muss sie dann so tun, als hätte sie kein Interesse an dem Gast oder verabscheute ihn sogar, auch wenn sie noch so begierig darauf hoffte, von ihm angefasst zu werden. Trotzdem musste sie ihn natürlich perfekt bedienen. Dann kann sie sich Schritt für Schritt erlauben, ihre wahren Gefühle für den Gast hervortreten zu lassen und auf diese Weise den Eindruck erwecken, von ihm verführt worden zu sein. Nach einer gewissen Zeit erregt sie dann ehrliches Mitleid, wenn sie neben ihm kniet und leckt und küsst. Der Gast wird sie dann in sein Zimmer schicken, damit sie sich für ihn vorbereitet.
Die meisten Herren geben diesen Befehl aber nicht in betrügerischer Absicht, sondern um einen Spaß zu machen. Außerdem kann die Sache für das Mädchen gefährlich werden, denn normalerweise ist sie verpflichtet, nach der siebenten Ahn, falls der Gast sie noch nicht durchschaut hat, ihn über den Spaß, den ihr Herr sich durch sie erlaubt hat, zu informieren. Und dann kann es durchaus passieren, dass der Gast diesen Spaß nicht unbedingt schätzt. Viele Mädchen sind dann dafür schon ausgepeitscht worden, obwohl sie für die ganze Sache nicht verantwortlich waren. Sie hatten lediglich als Sklavin ihrem Herrn gehorcht. Aber ein Mädchen musste nun einmal damit rechnen, manchmal ausgepeitscht zu werden. Schließlich ist sie nur eine Sklavin. Andererseits schlagen nur wenige Männer ein Mädchen, weil sie fälschlicherweise vorgegeben hatte, ihn nicht anziehend zu finden, besonders wenn sie das auf Befehl ihres Herrn getan hatte.
Ähnliche Aktionen mit »Lockmädchen«, mit Sklavin nen, die als Köder fungieren, werden oft durchgeführt, wenn zum Beispiel Kapitäne ihre Mannschaften auffüllen wollen. Diese Arbeit kann wegen der Scharfsinnigkeit vieler goreanischer Männer sehr gefährlich sein. Trotzdem kann das Spiel bei vielen Männern wenigstens einige Minuten, bei manchen Männern eine Stunde oder länger getrieben werden, was im Allgemeinen für den Herrn des Mädchens mehr als genug ist und die Männer ihres Herrn halten sich außerdem unauffällig in der Nähe bereit. Mädchen, die bei einem solchen Abendessen bedienen, rechnen natürlich damit, dass sie dem Gast für die Nacht zur Verfügung gestellt werden. Das kann amüsant sein für ihren Herrn und für den Gast. Außerdem ist es gut für die Disziplin des Mädchens. Ich sah zu Mirus hoch.
»Ja.« sagte er.
»Wir sollen aber Pagasklavinnen bleiben?« fragte ich.
»Ja, obwohl ihr gelegentlich auch Sklavenseide anziehen dürft.«
»Ich verstehe, Herr.«
»Der einzige Unterschied wird sein«, erklärte er, »dass euch dann die Sklavenseide von einen Herrn ausgezogen wird oder ihr sie auf Befehl sofort selbst auszieht.«
»Ja, Herr.« lächelte ich.
Wir sollten also immer noch heiß sein und bereit, Pagasklavinnen, die eifrig und ohne Einschränkungen dienen und die Sklavenseide sollte nur als Einladung dienen, sie zu entfernen. Das war kein großer Unterschied zu den renommierten Pagatavernen.
Diese Tavernen waren für freie Frauen im Allgemeinen verboten. Die einzigen Frauen, die es dort gab, waren Sklavinnen im Kragen, die entweder dem Tavernenbesitzer gehörten oder von Gästen mitgebracht wurden, um in
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