GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
obwohl in manchen Städten Blöcke von freien Bürgern, die berechtigt sind, an Wahlen teilzunehmen, auf dieser Basis gebildet werden.
»Ich habe sechs Tarskstücke bei mir«, sagte er, »und ich werde dir drei davon geben.«
Ich musste an meine Ausbildung denken. Einer der Männer meines Herrn hatte mir den Punkt unterhalb des Nabels gezeigt, wo man ein Messer zu einem Viertel in meinen Bauch hineinstoßen und meine Eingeweide herausholen konnte.
»Eines wäre mehr als genug«, sagte ich, »mehr kann ich nicht annehmen.«
»Dann nimm zwei.« sagte er.
Ich nahm die zwei Tarskstücke entgegen. Ich steckte sie, Dankbarkeit heuchelnd, in den Geldbeutel, der mir an der Seite am Gürtel hing. Die Männer meines Herrn würden sie natürlich später herausnehmen.
»Ich wünsche dir alles Gute.« sagte er und wollte sich abwenden.
Meine Hand hielt ihn auf. Er sah mich erstaunt an.
»Bitte erlaube mir, dir zu danken.« sagte ich.
»Das ist nicht nötig.« antwortete er.
»Ich möchte dir aber danken«, beharrte ich, »nach Art der Frauen.«
»Das ist nicht nötig.« wiederholte er.
»Mir ist von anderen gesagt worden«, sagte ich, »dass ich schön genug wäre, um eine Sklavin zu sein.«
»Daran zweifele ich nicht.«
»Ich bin bereit, dir zu dienen«, fuhr ich fort, »sogar wie eine Sklavin.«
»Das kann ich in jeder Taverne finden«, entgegnete er, »du aber bist eine freie Frau und von meiner eigenen Kaste.«
»Trotzdem«, blieb ich hartnäckig, »bin ich bereit, dir zu dienen.«
»Manche haben dich schon dazu gebracht, die Münzen abzubezahlen, nicht?«
Ich senkte meinen Kopf, als würde ich mich schämen.
»Ja.« flüsterte ich.
»Verzeih mir«, sagte er, »ich hätte das nicht fragen sollen.«
Ich hielt den Kopf gesenkt.
»Du armes Ding«, sagte er, »was für Bestien, was für Schurken waren das.«
»Es waren Männer«, entgegnete ich, mit den Schultern zuckend, »und ich bin eine Frau.«
»Hab keine Angst«, sagte er, »ich werde dich nicht missbrauchen.«
»Aber ich möchte dir dienen.« sagte ich.
Er sah mich erstaunt an.
»Ich habe nicht von ungefähr gerade dich ange spro chen.« sagte ich.
»Ach.« sagte er leise.
Das schmeichelte ihm. Tatsächlich hatte ich ihn ausge wählt, weil die Männer meines Herrn, als er vorbeikam, mir ihn zeigten. Sie hatten ihn ausgewählt, nicht ich.
»Bitte.« sagte ich.
Er war ein goreanischer Mann. Ich hatte keinen Zweifel, dass er mich würde haben wollen. Ich musste nur seine Hemmungen überwinden, die mit meiner angeblichen Stellung als freier Frau seiner eigenen Kaste und vielleicht mit seinen Skrupeln, meine angebliche Notlage auszu nutzen, zu tun hatten. Ich wich etwas in den Durchgang zwischen den zwei Gebäuden zurück.
»Nein.« sagte er leise.
Aber er hinderte mich nicht, als ich anmutig, aber mit einer gewissen scheinbaren Scheu in der Gasse zwischen den Wänden meine Kapuze zurückwarf und meinen Schleier senkte.
»Du bist schön.« sagte er.
Mein Haar war zurückgekämmt und bedeckte meine Ohren. Es war am Hinterkopf zusammengebunden. Er sah mich an. Einen Moment fürchtete ich, dass er etwas ahnte. Er hob seine Hand und führte sie ein Stück zu meinem Hals, doch dann senkte er sie wieder. Ich fühlte, was er tun wollte und zog meine Robe vom Hals weg.
»Ah.« sagte er leise.
Kein Kragen lag um meinen Hals. Mein Hals war ohne Kragen! Ich stand vor ihm. Ich glaube, er fand mich schön. Mein Gesicht war entblößt. Das hat für Goreaner eine große Bedeutung. Seine Augen leuchteten.
»Lass mich mein Haar für dich öffnen.« flüsterte ich.
»Nicht hier.« flüsterte er sofort mit heiserer Stimme. »Hinten. Weiter hinten.«
Ich ging vor ihm weiter in den Durchgang hinein und beobachtete ihn dabei. Er war sehr erregt. Dann stand ich mit dem Rücken am Ende des Durchgangs, es war eine Sackgasse.
»Nein«, sagte er plötzlich, »ich darf deine Situation nicht ausnutzen.«
»Dann lass wenigstens ein winziges Küsschen zu«, entgegnete ich leise, »nur eins, nur eine winzige Berührung mit meinen Lippen, oder mit meinem Körper oder mit allem, was du willst.«
Er stützte seine Handflächen rechts und links neben meine Schultern gegen die Mauer. Er senkte einen Augenblick seinen Kopf und kämpfte mit sich. Dann hob er den Kopf wieder und sah mir in die Augen. Ich war klein gegen ihn und schwach und eine Frau. Ich fühlte, wie er meinen Gürtel löste, dann fiel er, mit dem daran befestigten Geldbeutel auf die Steine der Gasse. Er
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