GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
Sklavin im Zelt zu bleiben.
»Tela!« rief ich etwas lauter. »Tela!«
Ich war nicht richtig ärgerlich auf sie. Ich fragte mich nur, wo sie war. Es war untypisch für sie, mitten in der Arbeit zu gehen. Ich stand auf, legte den Stiefel beiseite, ging zum Vorhang vor unseren Matten und zog ihn weg.
»Tela!« rief ich.
Sie war nicht dort.
»Was ist los?« fragte Aulus, der nach hinten kam.
»Nichts, Herr.« sagte ich schnell.
»Wo ist Tela?«
»Ich weiß nicht.«
»Der Schild ist noch nicht fertig.« stellte er fest.
»Vielleicht ist sie draußen.«
Er ging zum Zelteingang und trat nach draußen unter die von zwei Stangen gehaltene Markise.
»Tela!« rief er.
Ich hörte, wie er den Wächter nach ihr fragte. Dann kam er zurück ins Zelt.
»Ich weiß nicht, wo sie ist, Herr.« sagte ich und kniete vor ihm nieder.
Kapitel 26
Die Söldner
»Pietro Vacchi!« rief Aulus und trieb sein Tharlarion zurück. »Ich hätte wissen sollen, dass du es warst!«
Ich war verängstigt mit der Kette an meinem Hals an seinem Steigbügel angekettet. Es war, als wäre ich an einem Berg aus Muskeln und Fleisch befestigt. Für ihre Größe sind diese Bestien unerwartet beweglich. Ich glaube, sie kommen überall durch, egal durch was für eine Landschaft sie sich bewegen.
Die Handvoll Reiter war uns auf der Vitkel Aria nordwärts reitend begegnet. Sie hatten nur wenige Yard vor uns angehalten. Der Boden , auf dem wir standen, hatte gebebt. Ich glaube, sie hatten ihren Spaß daran, dass wir nur abwarten konnten, ob wir angerempelt, zertrampelt oder von ihren Speeren durchbohrt werden würden. Aulus hatte angesichts dieser Provokation nicht die Beherrschung verloren. Wir waren nur einige Pasang von Venna entfernt. Es schien, als kämen die Reiter aus dem Norden, um uns zu treffen.
»Aulus, mein alter Freund!« rief einer der Reiter.
Er saß auf einer gigantischen, ungeduldig zischenden Bestie. Er hatte intelligente, dunkle Augen und lockige schwarze Haare. In seinen Ohren baumelten Ringe. Sein Bart war schwarz und geringelt. In ihn waren Bänder geflochten. Über seinen Rücken war ein Schild geworfen und neben seinem Sattel ragte eine Lanze empor.
»Es scheint, als würdest du wieder anwerben.« sagte Aulus.
»Anwerbungen sind für deinen Arbeitgeber, den guten Ionicus aus Cos, nichts Ungewöhnliches.« antwortete der Reiter.
»Was hast du gegen Ionicus aus Cos?«
»Nichts. Ich denke gern an ihn zurück, seit ich einmal in einer seiner Ketten arbeitete.«
Aulus’ Tharlarion stand jetzt still. Ich kniete neben ihm auf den Steinen der Vitkel Aria, mit der Kette zwischen meinem Hals und dem Steigbügel. Ich war nackt.
»Diejenigen, die ich anwerbe, kommen freiwillig in meinen Dienst.« sagte der Mann. »Zweifellos gilt das für die, die du anwirbst, ebenfalls.«
Ich sah zu dem bärtigen Mann hoch. Er war von einer unglaublichen Vitalität. Deshalb spreizte ich meine Knie noch weiter vor ihm.
»Zweifellos.« grinste Aulus.
»Hätte es nicht wie vor langer Zeit bei mir eine Kapitänsanwerbung gegeben«, sagte der Mann, »wäre ich vielleicht immer noch bei der Kette.«
»Ich bin ermächtigt, im Namen meines Arbeitgebers, Ionicus, zu verhandeln.« sagte Aulus. »Aus diesem Grund habe ich Münzen im Wagen hinter mir unter Bewachung von zwanzig Männern mitgebracht.«
»Vielleicht nehme ich die Münzen, setze meinen Weg fort und behalte die Ketten.« sagte der Mann.
»Das kannst du natürlich machen«, entgegnete Aulus, »aber ich glaube, das würde deinem Ruf schaden. Außerdem, mein Freund, wäre das künftigen Geschäften mit Ionicus und anderen nicht gerade förderlich.«
»Du bist clever, Aulus«, antwortete der Mann, »du kannst mit mir reiten.«
»Ich habe die Gebühr bezahlt.« sagte Aulus.
»Aber für Ionicus aus Cos!« schrie der Mann plötzlich wütend.
Die Knöchel seiner Hand wurden weiß, als sie den Schaft seiner Lanze umklammerten.
»Die Gebühr ist angenommen worden.« sagte Aulus ruhig.
Die Hand des Mannes entspannte sich. Er lehnte sich zurück. Er grinste, seine Zähne blitzten weiß aus seinem schwarzen, mit Bändern geschmückten Bart.
»Du bist mehr ein Söldner als ich.« lachte er.
Aulus zuckte mit den Schultern.
»Ja«, sagte der Mann, »du hättest mit mir reiten können.«
»Du hast alle fünf Ketten in deiner Gewalt?« fragte Aulus.
»Das ist eine hübsche Sklavin da an deinem Steigbügel.« sagte der Mann.
Ich senkte den Kopf schnell zu Boden.
»Sieh hoch, Kind.«
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