GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
und der Stärke goreanischer Männer auch nicht anders zu erwarten. Ich denke, jede Frau, die auf Gor gebracht wird, muss damit rechnen, wenigstens die Anfangsgründe des Sklaventanzes erlernen zu müssen.
»Also gut«, sagte Aulus, »achtundsechzig Silber-Tarsks. Das ist billiger, als diese Männer auf andere Weise zu ersetzen. Außerdem drängen die Vennaer darauf, die Arbeiten fortzusetzen.«
Ich hatte nicht gehört, dass die beiden Männer etwas über die weiblichen Arbeitssklaven vereinbart hatten. Tupita zum Beispiel war sicher auch in die Hand Pietro Vacchis, des Söldnerkapitäns, gefallen. Als Sklavin konnte ich natürlich nicht wagen, nach ihr zu fragen. Was, wenn sie mich dafür von ihren Tharlarions zertrampeln lassen würden?
Es wurde dunkler. Ich wollte zurück ins Lager. Ich fühlte mich hier, nackt, kniend und an den Steigbügel gekettet, sehr hilflos.
»Ich werde mit dir in dein Lager kommen und die achtundsechzig Männer abholen.« sagte Aulus.
»Gut.« stimmte Pietro Vacchi zu, sein Tharlarion wendend. Plötzlich überfiel mich ein Schrecken.
»Du kannst wieder hochkommen, Tuka.« sagte Aulus. »Was ist los?«
»Nichts, Herr.« antwortete ich schreckerfüllt.
Ich wollte nicht mit in das Söldnerlager, und das nicht nur, weil ich vor solchen Männern Angst hatte, sondern auch, weil Mirus, wie ich wusste, aus Brundisium war. Er und mein früherer Herr Hendow waren dort aufgewachsen. Sie kannten sich seit ihrer Kindheit. In der letzten Nacht, in der ich ihn in Hendows Taverne gesehen hatte, hatte Mirus mir gesagt, dass er und Hendow für den anderen sterben würden.
Ich erhob mich. Es war klar, dass Aulus den Kapitän in dessen Lager begleiten würde.
»Herr«, flehte ich, schmiegte mich an die Seite von Aulus’ Tharlarion und sah zu ihm auf, »bitte nimm mich nicht mit in das Lager der Söldner, bitte! Bitte!«
»Warum nicht?«
»Ich habe Angst vor jemandem, der dort sein könnte.«
»Wer?«
»Mirus, aus Brundisium.« schluchzte ich.
»Wenn er aus Brundisium stammt«, beruhigte er mich, »ist er wahrscheinlich schon auf dem Weg dorthin zurück.«
Ich sah mit Tränen in den Augen zu ihm auf. Was er da sagte, konnte natürlich stimmen. Ich wusste es nicht.
»Hab keine Angst.« sagte er.
»Bitte, Herr«, beharrte ich, »nimm mich nicht mit in das Lager.«
»War er in deiner Kette?«
»Ja, Herr.«
»Wenn er dich verletzen wollte«, sagte Aulus, »hätte er das schon längst tun können.«
»Bitte nimm mich nicht mit ins Lager!« flehte ich.
»Glaubst du wirklich, ich würde dich nach Venna zurückschicken?«
»Bitte, bitte!« flehte ich.
»Ich und viele andere, zum Beispiel Vacchi, werden dort sein, um dich zu beschützen.«
»Bitte, Herr!«
»Blamiere mich nicht.« warnte er.
»Los komm, Aulus!« rief Pietro Vacchi, über seine Schulter blickend. »Hol die Männer und vergiss den Wagen mit dem Geld nicht.«
»Wir kommen.« rief Aulus.
»Bitte, Herr!« weinte ich und schlang meine Arme um seinen Stiefel. »Bitte, Herr!«
Dann sah ich, wie er die Tharlarion-Peitsche hervorzog.
»Nein«, bettelte ich, »bitte!«
Da traf mich auch schon ein Schlag! Ich war gepeitscht worden! Ich schützte meine Augen und meinen Kopf, drehte mich um und lief von Aulus weg, bis mich die Kette an meinem Kragen stoppte und halberstickt und schreckerfüllt zurück zum Steigbügel riss. Aulus zog an der Kette und zerrte mich so zu ihm zurück. Dann, als ich nackt und zitternd vor ihm stand, schlug er dreimal zu und dann noch einmal. Ich schluchzte und weinte wild. Dann ließ er die Kette los und trieb seinen Tharlarion an, um mit Pietro Vacchi zu reiten. Ich stolperte hastig hinterher.
»Heute Abend«, sagte Pietro Vacchi, als hätte er die Prügel gar nicht bemerkt, »wirst du dich amüsieren wie ein Urbar!«
»Pietro Vacchis Gastfreundschaft ist weithin bekannt.« sagte Aulus.
Ich hoffte inbrünstig, dass Mirus das Lager schon verlassen hatte und auf dem Weg nach Brundisium war. Bestimmt rechnete er nicht damit, dass ich im Lager auftauchen würde.
»Vielleicht solltest du sie darüber aufklären, was es bedeutet, eine Frau zu sein.«
»Sie weiß zu dienen.« sagte Aulus.
»Deine kleine Tuka ist hübsch.«
»Sie ist nur eine Sklavin«, sagte Aulus, »aber natürlich gehört sie die diesen Abend.«
»Ausgezeichnet.«
Ich eilte neben Aulus’ Tharlarion her, mit der Steigbügelkette an meinem Hals.
»He, Junge!« rief Vacchi und hielt sein Tharlarion zurück. »Das ist nicht der Weg
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