GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
dass wir auf jeden Fall völlig unterschiedliche Frauen waren.
Ich fragte mich, warum es diese Verzögerung gab und was das sein könnte, auf das wir warteten. Natürlich waren wir keine Fahrgäste, die sich ungeduldig nach dem Grund einer Verzögerung erkundigen und vielleicht sogar Erklärungen fordern konnten, wir waren nur Tiere, die ausgeliefert wurden, wir waren nur Fracht.
Ich drehte mich wieder auf die Seite und zog wieder ein wenig an diesen schönen, strengen Stahlringen, die durch eine kleine, kräftige Kette miteinander verbunden waren und meine Handgelenke hinter meinem Rücken festhielten. Wie sehr sie meine Bewegungsfreiheit einschränkten! Und dazu noch die Kette an meinem Hals, die mich an die anderen fesselte. Außerdem waren wir noch eingesperrt. Ich hatte gehört, wie die Käfigtür abgeschlossen wurde. Der Käfig war ziemlich massiv, das schloss ich aus dem Metallboden, aus dem schweren Geräusch beim Schließen und Absperren der Tür, aus dem Gefühl beim Anlehnen an die starken Käfigstangen. Er würde wahrscheinlich Männern widerstehen können, Frauen jedenfalls ganz sicher.
Ich kämpfte mich hoch, bis ich saß. Meine Schulter schmerzte. Mein Schenkel war wund. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Käfigstäbe. Ich hatte vermutet, dass weibliche Sklaven beim Transport gefesselt und eingesperrt waren. Aber ich hatte damit gerechnete, dass das Arrangement wie üblich aus eine Sklavenkette, meistens eine Halskette, manchmal noch aus Hand- oder Fußgelenkketten bestehen würde, aus einem Sklavenkäfig, in dem die Mädchen sich frei bewegen konnten, oder aus einem Sklavenwagen, in dem sie nackt, mit den Knöcheln an einen beweglichen Mittelbalken gefesselt, an einem festen Platz bleiben mussten. Es war bestimmt nicht normal, wenn wir mit solcher Vorsicht behandelt wurden, geknebelt und in die Sklavenhaube gesteckt, am Hals zusammengekettet, gefesselt und eingesperrt. Das schien mir ein ungewöhnlich hohes Maß von Sicherung zu sein. Andererseits hatte es vielleicht einfach damit zu tun, dass wir neue Sklavinnen waren. Neue Sklaven werden oft mit großer Härte behandelt. Das hilft ihnen, schnell zu begreifen, dass sie Sklaven sind.
Später, wenn das Mädchen gut ausgebildet ist und ihre Dienste vervollkommnet hat, wird sie vielleicht nachsich tiger behandelt, sogar liebevoll wie etwa ein Hund. Natür lich werden die originalen Methoden sofort wieder einge führt, wenn ihr Verhalten auch nur ein kleines bisschen lax werden sollte.
Wir zehn warteten jetzt schon eine oder vielleicht zwei Stunden im Wagen, seit er angehalten hatte.
Ich dachte an Teibar. Er und alle Männer wie er waren mir unglaublich überlegen. Ich hatte nicht gewusst, dass es solche Männer geben konnte. Ich hatte nur von ihnen geträumt. Vor solchen Männern erkannte ich, eine vornehme, gebildete, hochintelligente Frau von der Erde, mich nicht wieder. Ich konnte wirklich nicht mehr als ein Hund zu ihren Füßen sein. Ich lehnte mich zurück gegen die Käfigstäbe.
Und interessanterweise war ich damit nicht einmal unzufrieden. Ich hätte mir, glaube ich, unbedeutendere Männer wünschen können, doch die wollte ich nicht wirklich. Ich wollte die stärksten, die mächtigsten, die herrlichsten, die wildesten, die großartigsten Männer. Ich wollte keine Männer, die wie ich waren, ich wollte Männer, die einfach Männer waren, Männer, in deren Armen ich hingerissen, liebevoll, herausschreiend und überwältigt beherrscht wurde. Bei ihnen konnte ich ich selbst sein und mich selbst finden. Solche Männer wollte ich und in meinem Herzen wusste ich, dass ich zu ihnen gehörte. Ich wollte einen Mann, der größer war als ich und dem ich entsprechend der natürlichen Ordnung gehorchen, einen, zu dem ich aufschauen musste. Und es war nicht wichtig, wenn meine Knie schwarz waren oder staubig, wenn ich einen Kragen um meinen Hals trug, wenn ich nackt war, wenn ich nur zu seiner Herrlichkeit aufschauen konnte. Ich wünschte mit Tränen in den Augen, Teibar hätte mich, seine »moderne Frau«, als Haustier, als seine Hündin behalten. Ich hätte versucht, ihm gut zu dienen. Ich wäre überglücklich gewesen, ihm das einzige Ding zu sein, das ich wirklich für Männer wie ihm sein konnte: die demütige Hündin eines Mannes. Ich hätte ihm seine Sandalen zwischen meinen Zähnen gebracht. Ich hätte darum gebettelt, seine Füße mit meiner Zunge säubern zu dürfen. Ich hätte ihm zu zeigen versucht, dass die »moderne Frau«
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