GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
würde Teibar nie vergessen. Ich würde mich immer an ihn erinnern, sogar wenn ich in meinen Träumen stöhnte.
Plötzlich zuckte ich erschreckt zusammen. Ich konnte jedem gehören, jedem, der für mich bezahlen konnte! Das war für eine Frau von der Erde sicher falsch! Wie konnte es dazu kommen, dass ich jetzt nur eine demütige Sklavin war? Ich war einmal eine Erdenfrau! Wie konnte es nur dazu kommen, dass ich jetzt, auf dieser Welt, nur ein Tier in einem Kragen war, ausgezogen und angekettet, der Gnade der Herren ausgeliefert? War das wirklich ich, hier in diesem Käfig, in Ketten? War ich verrückt geworden? Könnte es sein, dass ich träumte? Aber ich drückte meine Zunge hoch gegen den Lederball in meinem Mund, der dort so erbarmungslos, so streng befestigt war. Ich bewegte meine Lippen und Zähne über ihm. Ich konnte seine Form und seine Größe fühlen, konnte ihn aber nicht entfernen. Ich schüttelte meinen Kopf etwas und bewegte die Kette an meinem Hals. Sie war da, an mir. Ich drückte meine Handgelenke gegen die Fesseln, die sie umschlossen, bis es weh tat. Aber ich konnte ihren straffen Sitz weder lockern noch die Bewegungsfreiheit, die mir geblieben war, auch nur um ein Jota erweitern. Ich bewegte meine Schulter und meinen Schenkel auf dem Metallboden. Meine Schulter war wund, und mein Oberschenkel war empfindlich und vielleicht schon rot geworden.
Der Boden war sehr hart. Er war solide. Er war schwer. Ich nahm an, dass er aus Eisen war. Aus dem scheinbaren Gewicht und ihrer Festigkeit schloss ich, dass die Platte mindestens ein Zoll dick sein müsste.
Nein, ich träumte nicht. Das war ich wirklich, an diesem Ort, eine Sklavin. Dann war ich wieder zufrieden. Woher wussten Teibar und die anderen, fragte ich mich, dass ich eine Sklavin war? Ich hatte erfahren, dass es nicht schwer gewesen war, das herauszufinden. Ich hatte Angst, aber ich wusste auch, jetzt war ich dort, wo ich hingehörte, in der Sklaverei.
Wir warteten. Wir mussten uns nicht mehr Sorgen machen als etwa Kisten, Ballen oder Schachteln.
Ich hörte Gloria neben mir stöhnen. Zweifellos fühlte auch sie Härte des Bodens. Ich bemerkte, wie sich die Kette an meinem Hals bewegte, als sie ihre Position änderte. Auf ihrer anderen Seite war Clarissa, ein Mädchen aus Wilmington, Delawara. Sie war diejenige, die schon mehrmals Bonbons von den Wachen bekommen hatte. Sie war jetzt nicht mehr widerspenstig. Auch sie hatte gelernt sich zu beherrschen. Die ersten sieben Mädchen an der Kette waren Goreanerinnen. Clarissa war keine Jungfrau gewesen, oder jedenfalls war sie es im Haus nicht lange geblieben. Ich hatte gesehen, wie zwei der goreanischen Mädchen und Clarissa ziemlich regelmäßig von den Wachen benutzt wurden.
Mit Interesse hatte ich verfolgt, dass sie, obwohl sie von verschiedenen Welten stammten, die gleichen Geräusche in der Agonie ihrer intimen Beschäftigung von sich gaben, in die sie sich zuerst nur hineinfügten und es duldeten, es dann akzeptierten, dann darin schwelgten und zuletzt kniend und leckend stumm darum bettelten, offen ihren Spaß zeigten und sich wimmernd und stöhnend, dem Sprech verbot des »Knebelgebots« gehorchend, anklam mer ten. Ich nahm an, in einem bestimmten Zustand klangen wir alle gleich. Wir waren alle Frauen. Das war es, worauf es ankam. Ich denke nicht, dass es, auch vom Standpunkt der Männer aus gesehen, einen großen Unter schied zwischen einem goreanischen Mädchen und einem Erdenmädchen gab, vorausgesetzt, beide hatten ihren Kragen gut verinnerlicht. Es ist zweifellos alles eine Sache der einzelnen Frau. Uns allen ist natürlich gemeinsam, dass wir Frauen sind. Wir alle könnten Tiere sein, die man warten lässt, Pferde, Schweine oder Hunde! Dann rief ich mir ins Gedächtnis, dass wir genau das waren: Tiere, Sklavinnen.
Wir warteten. Wir waren angekettet. Es bestand nur geringe Gefahr, überlegte ich, dass wir entweichen könnten. Wohin sollten wir auf solch einer Welt auch fliehen? Und selbst wenn man seinen Kragen loswerden könnte, war man immer noch mit einem Brandzeichen gezeichnet. Ich wollte nicht weglaufen. Ich kannte die Strafe für so etwas. Ich wollte nicht geschlagen oder verstüm melt werden, ich wollte nicht die Füße abge schnitten bekommen oder an Sleen verfüttert werden. Hier hatten die Männer bei einem Fluchtversuch keine Nach sicht oder Geduld. Hier war Flucht für Frauen wie mich keine Alternative, sie war praktisch einfach unmöglich. Allerhöchstens konnten wir
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