GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
dabei hoffen, unter großem Risiko und unter Lebensgefahr von den Ketten des einen Herrn in die eines anderen zu gelangen. In diesem Fall wären wir dann natürlich eine »eingefangene Sklavin«, ein Status, der grausamste Bestrafungen und härtester Arrest bedeutete, eventuell gefolgt, wenn es unserem Fänger gefiel, von der Auslieferung an unseren eigentlichen Herrn.
Ich setzte mich halb auf, legte mich dann wieder auf den Rücken, erschauerte, zog meine Hände hinter meinem Rücken nach oben. Ich hob meine Knie an.
Als Besitz hatten wir einen Wert wie andere Besitztümer auch! Als ich das weiter bedachte, erkannte ich plötzlich, dass es einen weiteren Grund gab, uns zu fesseln und einzusperren. Es musste nicht alles einfach damit zu tun haben, dass man uns an einem bestimmten Platz oder zusammen haben wollte, also aus Gründen der Ordnung, oder um eine Flucht und auch nur den Gedanken daran unmöglich zu machen, oder um uns daran zu erinnern, dass wir Sklavinnen waren, oder um uns zu disziplinieren oder zu bestrafen, oder um Männer zu erfreuen, die uns gern so hilflos gefangen sahen, nein, es gab noch einen anderen Grund, der mir jetzt, da ich darüber nachdachte, ebenfalls einleuchtete. Wir waren Besitz! Wir waren Wertsachen, wie Geld oder Hunde oder Pferde. Manche Männer könnten uns sogar für Schätze halten. Wir könnten vielleicht sogar, wie andere Tiere oder Waren, Ziel eines Diebstahls werden! Wir könnten gestohlen werden! Deshalb machte es Sinn, wenn wir uns gelegentlich hinter Schloss und Riegel wieder fanden. Ich wusste, dass es nicht ungewöhnlich war, Sklaven nachts einzusperren. Im Haus waren wir in unsere Hundehütten eingeschlossen worden. Auch hatte ich gehört, dass es nicht unüblich war, schöne Sklavinnen nachts an das Fußende des Bettes ihres Herren zu ketten. Dort wurden sie an einen Sklavenring befestigt, die Kette lief normalerweise zu einer Fessel an ihrem linken Knöchel oder zum Kragen an ihrem Hals.
Die Tatsache, die ich jetzt erkannt hatte, nämlich dass ich Ziel eines Diebstahls werden könnte, erschreckte mich, aber sie schien, wie vieles andere, zu meinem Stand zu gehören, eine simple Konsequenz daraus zu sein, was ich war.
Ich erinnerte mich jetzt, im Haus vom »Recht der Gefangennahme« gehört zu haben, das gesetzlich verankert war. Ich hatte ursprünglich gedacht, dieses Recht beträfe die Aneignung freier Frauen, später erkannte ich, dass damit die Aneignung von Gütern allgemein, einschließlich von Sklaven, gemeint war. Ich hatte über diese Dinge bis jetzt nicht viel nachgedacht, bis jetzt, wo ich außerhalb des Hauses war.
Ich versuchte, mich an meinen Unterricht zu erinnern. Diebstahl oder, wenn Sie das vorziehen, Aneignung verleiht Rechte über mich. Ich würde jedem gehören und müsste ihm ohne Einschränkungen dienen, in dessen wirksamen Besitz ich gelangt war, auch wenn das durch Diebstahl geschah. Der ursprüngliche Herr hatte natürlich das Recht zu versuchen, sein Eigentum wiederzuerlangen, das ihm technisch gesehen für eine Woche weiter gehörte. Wenn ich dem Dieb entfliehen würde, nachdem er seinen Besitz an mir gefestigt hatte, zum Beispiel indem er mich für eine Nacht behielt, galt ich nach goreanischem Recht, obwohl er mich technisch noch gar nicht besaß, als ihm entflohener Sklave und würde dementsprechend bestraft werden.
Analog dazu ist es bei Tieren nicht erlaubt, die Stricke um ihren Hals oder die Zäune, in die sie gepfercht waren, zu entfernen, Geld musste seinen Wert und seine Kaufkraft behalten, egal, wer es in der Hand hatte. Einschränkungen dieser Art betreffen natürlich nicht freie Personen wie zum Beispiel freie Frauen. Eine freie Frau hat, wenn sie das will, das Recht zu versuchen, ihrem Entführer ohne eine Strafe befürchten zu müssen zu entkommen und das sogar noch nach ihrer ersten Nacht in seinem Gewahrsam. Wenn sie einmal versklavt ist, ist sie natürlich denselben Gebräuchen, Praktiken und Gesetzen unterworfen wie jeder andere Sklave. Der Sinn dieser Gesetze scheint zu sein, Männer dazu zu ermutigen, eine Sklavin jederzeit unter vollständiger Kontrolle zu halten. Nachdem die Sklavin für eine Woche in seinem Besitz (oder in Besitz ihres Entführers) war, gehört sie legal ihm. Es kann natürlich sein, dass ihr früherer Herr versucht, sie zurück zustehlen. Ein beliebter Sport unter jungen Männer ist, sein »Kettenglück« zu versuchen. Dabei wird die Entführung von Frauen, ob frei oder versklavt, als Sport
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