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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Spiel opfern wollte oder daß Ars Generäle der Überzeugung waren, ein Angriff auf Brundisium werde die Belagerung von Ar-Station beenden, da die Cosianer möglicherweise verleitet wurden, sich von dort zurückzuziehen, um Brundisium zu schützen. Ein solcher Zug würde natürlich den Hauptteil der cosischen Streitmacht isolieren, sie der Unterstützung aus Cos und Tyros berauben und sie von ihren Truppen vor Ar-Station berauben. Ich bezweifelte keinen Augenblick lang, daß die militärische Macht, die Ar im Norden versammelt hatte – wenn sich das Heer tatsächlich dort befand –, ausreichte, um Brundisium zu erobern. Die Bedenken gegen diese Strategie lagen natürlich auf der Hand. Ars Bastion am Vosk, Ar-Station, wurde als entbehrlich behandelt, was es natürlich nicht war, wenn Ar seine Macht im Voskbecken behalten wollte. Selbst wenn Brundisium fallen sollte, wäre dies für Cos kaum eine Katastrophe. Aller Voraussicht nach würden die Cosianer durchaus dazu fähig sein, sich einen anderen Hafen zu suchen, über den sie ihre Nachschub- und Kommunikationslinien geöffnet hielten. Außerdem fehlten Ar die Möglichkeiten, aus der Eroberung von Brundisium weiteren Nutzen zu ziehen, indem es die Küste sperrte oder den Versuch unternahm, eine Invasion von Cos in Angriff zu nehmen, da es über keine nennenswerte Marine verfügte.
    Der schwerstwiegende Einwand bestand natürlich darin, daß diese Taktik die Stadt Ar für das cosische Invasionsheer angreifbar machte, das zur Zeit vor Torcodino lag. Es hatte fast den Anschein, als seien die Generäle Ars bereit, Ar gegen einen Hafen einzutauschen, der, wenn man es genau nahm, nicht einmal Cos gehörte. Und sollte es tatsächlich der Wahrheit entsprechen, daß Ar auf Brundisium zu marschierte, so hatte ich bemerkenswerterweise noch nichts davon gehört. Zog man die typische Marschgeschwindigkeit eines Heeres in Betracht, hätte Ars Entsatzheer nicht nur längst vor Ar-Stations Toren stehen müssen, sondern auch Brundisium erreichen können, das viel weiter entfernt lag.
    Ich wußte nicht, wo sich Ars Heer aufhielt. Ich stand einem Geheimnis gegenüber, zumindest soweit es meine beschränkten Informationen betraf. Vielleicht plante es ja aus irgendeinem unerfindlichen Grund, Ar-Station aus dem Westen zu Hilfe zu kommen, um sich so zwischen die cosische Belagerungsstreitmacht und ihre voraussichtlichen Fluchtrouten zu setzen, die entweder westsüdwestlich nach Brundisium oder mehr südwestlich nach Torcodino führten. Falls dies der Fall war, hätten wir aber mittlerweile etwas hören müssen, was diese Annahme untermauerte. Wenn es sich tatsächlich so verhielt, hätten die Soldaten aus Ar mittlerweile an der Westflanke der Cosianer aufmarschieren müssen.
    »Ich fürchte um Ar-Station«, sagte der Türsteher.
    »Warum?«
    »Ich glaube nicht, daß es noch lange standhalten kann«, meinte er. »Die Angreifer sind zahlreich. Die Verteidiger wurden dezimiert. Jeden Tag werden neue Breschen in die Mauer geschlagen. An einigen Stellen wurde sie unterminiert. In der Stadt ist es zu Bränden gekommen, verursacht von Saboteuren, brennenden Speeren und Feuerkörben, die man über die Mauern katapultierte. Die Stadt hungert. Wenn Ar nicht bald den Belagerungsring sprengt, wird sie sich wohl ergeben müssen.«
    »Ich verstehe.«
    »Der Kampf, an dem sich die Zivilisten beteiligen, war lang und verbissen. Die Männer aus Cos haben damit nicht gerechnet. Sie haben schwere Verluste erlitten. Sie werden nicht erfreut sein.«
    Ich nickte.
    »Ich wäre ungern in der Stadt, wenn die Tore nachgeben.«
    »Es ist spät.«
    Er öffnete die Tür des Innentors. »Der Tisch des Verwalters und der Pagaraum befinden sich im rechten Gebäude«, sagte er.
    Ich blickte durch die Tür auf den Hof der Herberge. Ich war bis auf die Haut durchnäßt. Der Regen hatte nicht nachgelassen. In dem überdachten hüttenähnlichen Durchgang zwischen den Toren war es wenigstens trocken. Mit Ausnahme von einigen Nebengebäuden war die Herberge aus stabilen Holzstämmen erbaut; sie bestand aus zwei Gebäuden, die mit einem durchgehenden Spitzdach verbunden waren. Der freie Platz dazwischen diente als Durchgang. Jedes Gebäude wies drei oder vier Etagen auf, die vermutlich mit Leitern verbunden waren. Die Entfernung zwischen dem Innentor und dem Durchgang betrug etwa dreißig Meter. Der Boden des Hofes bestand hauptsächlich aus dem bearbeiteten, begradigten Felsgestein des Plateaus. Man hatte schmale Abflußrinnen

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