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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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aber nicht länger. Ich hatte für Dietrich Briefe nach Ar transportiert, die sich mit diesem Problem beschäftigten.
    In dieser Zeit der Intrigen und um keinen Verdacht aufkommen zu lassen, hatte Gnieus Lelius, der Hohe Berater und Erste Minister von Ar, der in Abwesenheit von Ubar Marlenus die Stadt als Regent regierte, mich von Soldaten in den Zentralzylinder bringen lassen; als wäre ich verhaftet worden, um mich irgendeiner Anklage zu stellen. Dort hatte ich dann lange persönlich mit dem Regenten gesprochen. Ich hatte ihn gedrängt, nach Torcodino zu marschieren, um das Gros des cosischen Heeres anzugreifen. Aber Ars Soldaten waren nicht zurückgerufen und nach Torcodino umgeleitet worden. Sie waren weiter nach Norden marschiert, als läge die Hauptgefahr bei Ar-Station. Das war Wahnsinn oder zumindest unverständlich, da es meiner Meinung nach Ar und sein Herzland den Cosianern auslieferte. Außerdem schien es den Erfolg der kühnen Tat Dietrichs zunichte zu machen, der den Vormarsch des Feindes aufgehalten und Ar die Zeit verschafft hatte, Gegenmaßnahmen zu planen, die Waffen aufzunehmen und zu marschieren. Ar ließ die Cosianer in Torcodino unbehelligt. Es war nach Norden marschiert, vermutlich um Ar-Station zu entsetzen. Gnieus Lelius hatte mir nachdenklich und geduldig zugehört. Aber allem Anschein nach vertraute er dem Urteil seiner Offiziere. Danach hatte ich Wochen in Ar festgesessen, ein Gast im Zentralzylinder, der unablässig wartete. Schließlich übergab man mir einen versiegelten Brief für den befehlshabenden Kommandanten von Ar-Station, einen Mann namens Aemilianus. Das war alles. Noch in derselben Nacht war ich auf dem Rücken eines Tarns nach Norden aufgebrochen. Ich hatte den Tarn erst vor zwei Tagen verkauft, um zu Fuß weiterzugehen. Am Himmel hatte es von Patrouillen nur so gewimmelt. Ich war davon überzeugt gewesen, daß es, je weiter ich nach Norden kam, nur noch schlimmer werden würde. Vermutlich stiegen meine Aussichten, Aemilianus die Botschaft, deren Inhalt mir unbekannt war, erfolgreich zu übergeben, wenn sie nicht von einem Tarnsmann transportiert wurde, sondern von einem auf der Straße Reisenden, der zwischen den Söldnern und Zivilisten nicht weiter auffiel. Diese Überlegung wurde zusätzlich von der Tatsache gestützt, daß Ar-Station überall Tarndrähte gespannt hatte und der Himmel über der Stadt zur Zeit von Cos kontrolliert wurde.
    »Aber ein solches Heer ist bis jetzt noch nicht hier vorbeigekommen«, sagte der Mann.
    »Ich weiß auch nicht, wo es ist.« Ich hatte im Süden in Herbergen übernachtet, an denen das Heer vorbeimarschiert war, wobei es jeweils fünf Tage zwischen zwei bestimmten Punkten benötigt hatte. Als ich nach Norden reiste, war ich in Herbergen eingekehrt, die sich entweder an oder zumindest in der Nähe der Viktel Aria befanden, doch hier hatte niemand die Soldaten gesehen. Anscheinend hatte das Heer die Viktel Aria irgendwo nördlich von Venna verlassen.
    »Es kann nicht einfach verschwunden sein.«
    »Für uns mag das ein Geheimnis sein«, sagte ich, »aber denjenigen, die über die richtigen Informationskanäle verfügen, wird die Position des Heeres gut bekannt sein.« Selbst südlich von Venna war ich auf Flüchtlinge aus Ar-Station und Umgebung gestoßen. Einige hatten mir erzählt, daß sie aus der Ferne ein vorbeiziehendes Heer gesehen hatten. Mir war sogar von Männern und Frauen berichtet worden, die ihm nach Norden gefolgt waren, als wären sie von seinem Sieg überzeugt und kehrten darum nach Hause zurück. Am meisten Kopfzerbrechen bereitete mir dabei die Tatsache, daß die Viktel Aria für Hunderte von Pasang die direkte Route nach Ar-Station und damit zum Fluß darstellte.
    Es war eine Militärstraße, die von Militäringenieuren als Militärroute geplant worden war. Sie führte in fast gerader Linie von Ar zum Vosk. Sie machte nur wenige Konzessionen an Städte oder Gemeinden. In erster Linie war sie als eine verläßliche, beinahe unzerstörbare Straße geschaffen worden, auf der Männer unter Waffen schnell transportiert werden konnten. Doch warum hatte das Heer aus Ar sie dann verlassen auf seinem angeblichen Marsch nach Ar-Station, wo es den Belagerten zu Hilfe eilen sollte? Von allen Hypothesen hielt ich die für am wahrscheinlichsten, daß das Heer nicht nach Ar-Station unterwegs war, sondern auf Brundisium zuhielt, wo die Cosianer vor Monaten gelandet waren. Das bedeutete, daß man entweder Ar-Station in diesem grausamen

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