GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor
oder gar einen Händler zu schnappen.«
Temione starrte mich wütend an.
»Du wolltest dazu deine Schönheit einsetzen.«
Mit einer wütenden Kopfbewegung warf sie das Haar über die Schultern.
»Haben dich meine Worte in Wut gebracht?«
»Willst du bestellen?«
»Welche Farbe hat dein Haar?« fragte ich. »Es ist schwer zu sehen in diesem Licht.«
»Kastanienbraun.«
»Ein natürliches Kastanienbraun?«
»Selbstverständlich.«
»Diese Farbe, vor allem, wenn sie natürlich ist, bringt auf Sklavenmärkten einen hohen Preis.«
»Ich bin frei.«
»Da draußen sind noch mehr von deiner Sorte, denen ähnliche Gedanken im Kopf herumspuken. Sie knien nun im Hof, angekettet. Kennst du sie?«
Sie wandte wütend den Kopf ab.
»Lady Temione«, sagte ich, »man hat dir eine Frage gestellt!«
»Sie sind zu fünft«, sagte sie. »Rimice, Klio und Liomache aus Cos, Elene aus Tyros und Amina aus Venna.«
»Wie, glaubst du, sieht ihr Schicksal aus?«
»Zweifellos wird man sie auslösen und freilassen«, sagte Temione. »Wir sind alle freie Frauen. Männer werden uns retten, eine ganz bestimmte Sorte von Männern. Diejenigen, die es nicht ertragen können, eine Träne im Auge einer Frau zu sehen. Für solche Männer ist es undenkbar, daß wir die Folgen unserer Taten ertragen müßten.«
»Hältst du mich für solch einen Mann?«
»Nein«, sagte Temione. »Sonst hätte ich dich gebeten, mich auszulösen.«
»Die Männer, von denen du da gesprochen hast, die so fürsorglich, so verständnisvoll sind, die es so eilig haben, dir zu Hilfe zu kommen, die verzweifelt bemüht sind, dir zu helfen und dich zu erfreuen – bringen die tief in deinem Inneren eine Saite zum Klingen?«
»Ich bin eine freie Frau«, erwiderte sie. »Wir stehen über solchen Dingen.«
»Aber du mußt das Eisen fürchten.«
»Das wird niemals geschehen.«
»Aber du mußt es befürchten.«
»Vielleicht.«
»Die Dinge sähen dann ganz anders aus.«
»Ja. Dann wäre alles anders.«
Das entsprach der Wahrheit. Die Sklavin hat einen ganz anderen Status als die freie Frau. Es ist der Unterschied zwischen einer Person und einem Besitztum. Derselbe Mann, der absurde Bemühungen unternimmt, um einer freien Frau zu gefallen und sich ihretwegen sogar zum Narren macht, würde, sollte dieselbe Frau versklavt worden sein, ohne Zögern seine Wünsche mit der Peitsche deutlich machen.
»Wann sind deine betrügerischen Schwestern und du gefangengenommen worden?« fragte ich.
»Heute morgen sollten wir die Rechnung bezahlen«, sagte sie. »Als unsere Ausflüchte die Diener nicht umstimmte, legte man jeder von uns Schlingen um den Hals und führte uns in Gewand und Schleier vor den Tisch des Verwalters. Wir gaben ihm das wenige Geld, das wir hatten, aber es reichte nicht aus. Den Rest des Morgens verbrachten wir in einem Käfig auf Rädern, wo wir auf harten Bänken sitzen mußten, während uns Männer anstarrten. Keiner wollte uns auslösen. Mittags, die zehnte Ahn hatte gerade geschlagen, wurde der Käfig zurück in seinen Schuppen gerollt. Dann führte man uns nacheinander aus dem Wagen, und wir wurden unter den Blicken der draußen wartenden Männer von zwei kräftigen freien Frauen ausgezogen und durchsucht. Als sie fertig waren, durften wir nicht zurück, sondern mußten uns ein Stück abseits mit dem Gesicht zur Wand stellen. So verhinderte man auf einfache Weise, daß diejenigen, die bereits durchsucht worden waren, von den anderen etwas zugesteckt bekamen. Unsere Kleider wurden sorgfältig durchsucht, unsere Körper ebenfalls. Das brachte ihnen noch ein paar zusätzliche Münzen ein. Die Frauen waren gründlich, das kann ich dir versichern. Zweifellos erledigten sie dies nicht zum erstenmal.
Als man uns in den Wagen zurückbrachte, waren wir ohne Geld und nackt. Wir hatten nur noch uns selbst. Der Wagen wurde dann zurück zum Tisch des Verwalters gerollt. Wie du dir sicher vorstellen kannst, wurden die Zudringlichkeiten der anderen Gäste jetzt noch schlimmer. Man sah uns an, als wären wir Sklavinnen! Nach der fünfzehnten Ahn holte man uns aus dem Käfig, und wir mußten uns links neben dem Tisch hinknien. Man fesselte unsere Beine. Mit nur einem Seil. So daß wir mit wenig Aufwand aneinandergefesselt waren.«
»Eure Hände hat man natürlich freigelassen«, fuhr ich fort. »Damit ihr sie mitleiderregend anderen Gästen entgegenstrecken konntet.«
»Natürlich«, sagte sie wütend.
»Erzähl weiter.«
»Gegen die siebzehnte Ahn wurde der
Weitere Kostenlose Bücher