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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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nicht eher, bis alles zufriedenstellend ist.«
    Der Mann begab sich zu einem der großen Fässer, die ein Stück über dem Boden eine Öffnung aufwiesen, holte einen Eimer Holzspäne, die er unter die Ziegelsteinplattform warf. Er schob sie mit dem Rechen zurecht. Er brachte den Eimer zurück zu dem Faß, trat zu der danebenstehenden Holztonne, besorgte sich Kienspäne und einen Armvoll schmale Holzscheite. Die Späne brannten schnell. Er schob die Scheite nach. Dann sah er im Schein der flackernden Flammen fragend und ängstlich zu dem Neuankömmling hoch.
    »Hinaus!«
    Erleichtert eilte der Mann zum Durchgang, schnappte sich seine Kleidung und verließ das Bad.
    Der Neuankömmling schob das Schwert zurück in die Scheide und stieg in die Wanne. Er lehnte sich zurück und stöhnte wohlig.
    Ich fand nicht, daß er sich anständig verhalten hatte, andererseits ging es mich nichts an.
    Einige der Burschen, die auf dem Boden gelegen hatten, rückten näher an die Plattform heran, als das Feuer richtig brannte. Allerdings achteten sie darauf, einen breiten Weg freizulassen, damit der Mann in der Wanne freie Bahn hatte, wenn er ausstieg.
    Ich war hungrig und hatte mich lange genug in der Wanne entspannt, also stieg ich aus dem Wasser, zog mich an, suchte meine Habseligkeiten zusammen und verließ das Bad, wobei ich drauf achtete, über niemanden zu stolpern.
    Sobald ich mich auf der anderen Seite der Trennwand befand, nutzte ich die Gelegenheit, um im Licht der kleinen Lampe, die über dem Ausgang hing, einen Blick auf die Kleiderhaken zu werfen. Der Helm trug das Feldzeichen der Kompanie von Artemidorus aus Cos.

5
     
     
    »Komm her«, sagte ich. »Noch näher.« Ich zeigte auf eine Stelle rechts von mir, neben dem niedrigen Pagatisch, hinter dem ich mit übereinandergeschlagenen Beinen saß.
    Die Ketten klirrten leise, als sie gehorchte.
    Ich sah mir die Fußschellen genauer an. Sie hatten Schlösser. Sie paßten wie für sie gemacht, lagen eng an ihren Knöcheln an. Die Länge der Kette, die sie verband, betrug etwa fünfzig Zentimeter, was mehr als ausreichend war. Ich zog ihre Handgelenke nach unten. Die Handschellen saßen fest, unverrückbar; es war unmöglich, aus ihnen zu entkommen. Die Kette dazwischen war dreißig Zentimeter lang.
    »Ist mein Herr mit der Fesselung zufrieden?« fragte sie.
    Ich schwieg und ließ die Kette los, und sie richtete sich wieder auf.
    »Ist der Herr fertig mit seiner Inspektion?« fragte sie scharf.
    Bis auf die Ketten war sie nackt.
    »Dreh dich langsam einmal um.«
    »Ich bin eine freie Frau!« erwiderte sie wütend.
    »Muß ich den Befehl wiederholen?«
    Sie drehte langsam eine Pirouette.
    »Was wünscht der Herr?« fragte sie hochmütig und mit einer Portion Unverfrorenheit. »Ich meine zu essen .«
    »Du bist unverschämt. Für eine freie Frau.«
    »Niemand wird mich benutzen, denn ich bin frei«, sagte sie.
    »Bedient hier noch eine andere freie Frau?«
    »Nein.«
    Sie mußte die Frau sein, von der der Verwalter gesprochen hatte, die ein Tarskstück pro Ahn kosten sollte. Das war vermutlich etwas hochgegriffen, da sie immerhin eine freie Frau war. Obwohl freie Frauen technisch gesehen unbezahlbar sind, im Bett taugen sie nicht viel. Ihnen fehlt die Ausbildung, die jede Sklavin genießt. Dafür haben sie eine aufgeblähte Vorstellung, was ihre Anziehungskraft betrifft. In solch schwierigen Zeiten war dieser lächerliche Preis natürlich nicht verwunderlich.
    »Also darfst du nicht ausgepeitscht werden, da du frei bist?« fragte ich.
    Sie wurde leichenblaß.
    Obwohl sie anscheinend nicht vollständig über ihre Pflichten als Schankmädchen aufgeklärt worden war, hatte man sie zumindest darüber belehrt, daß sie trotz ihres Status wenn nötig bestraft werden konnte.
    »Wie heißt du?« fragte ich.
    »Das geht dich nichts an!« fauchte sie.
    »Bist du schon einmal ausgepeitscht worden?«
    »Ich bin Temione, eine Lady aus Telnus«, sagte sie. »Nein, man hat mich noch nie ausgepeitscht«, fügte sie dann hinzu.
    Telnus ist eine bedeutende Hafenstadt auf der Insel Cos. Zugleich ist es die Hauptstadt des Insel-Ubarates.
    »Was tust du hier?«
    Sie antwortete nicht.
    »Zweifellos bist du den Cosianern gefolgt, weil du Beute gerochen hast, weil der mögliche Gewinn verlockend war, wo Männer beladen mit den Schätzen Ar-Stations nach Süden unterwegs sind, Männer, die anfällig für deine angebliche Notlage sind. Vielleicht hast du sogar gehofft, dir einen reich gewordenen Offizier

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