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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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nicht zugehört. Das wurde mir nun klar. Sie hatten mir zuvor nicht zugehört, sie würden es auch nun nicht tun.
    Ich mußte fliehen! Ich mußte ihnen entkommen. Irgendwie mußte ich dem Schicksal entgehen, dem sie mit ziemlicher Sicherheit zum Opfer fallen würden. Ich hatte kein Interesse daran, ihre Dummheit, Verstocktheit und ihr schreckliches Ende zu teilen. Ich mußte fliehen! Es gab keine andere Möglichkeit.
    Wir waren am Floß angelangt. Es lag genau dort, wo wir es verlassen hatten, ein Stück auf die kleine Sandbank geschoben, damit es während unserer Abwesenheit nicht abtrieb. Plenius beugte sich vor, um das an dem Floß befestigte Geschirr aus dem Wasser zu ziehen. Ich spannte alle Muskeln an. Nur ein paar Schritte von uns entfernt watete ein Soldat durch das Wasser.
    »Wende dich von mir ab!« befahl mein Hüter.
    Ich gehorchte. Der Soldat watete an mir vorbei.
    »Bleib still stehen, Zugochse«, sagte Plenius. Der nächste Soldat ging an uns vorbei. Plenius legte mir das Geschirr an. Wütend spürte ich sein Gewicht. Ich wußte nicht, wieviel Zeit ihnen die Rencebauern geben würden, vielleicht nur bis Einbruch der Dunkelheit. Plenius zurrte noch immer an dem Geschirr herum. Im Augenblick standen wir ganz allein dort, niemand befand sich in unmittelbarer Nähe.
    Ich fuhr auf dem Absatz herum. Plenius riß die Augen weit auf, dann traf ihn das Joch an der Schläfe. Es war unfaßbar, daß niemand diesen Laut hörte! Doch es erfolgte keine Reaktion. Keiner stürzte auf uns zu.
    Ich sah auf Plenius, meinen Bewacher, herab. Er lag reglos auf der Sandbank. Er war ohne jeden Laut zusammengebrochen.
    Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung zerrte ich das Floß ins Wasser. Ich war fest davon überzeugt, daß ich, falls ich an den Soldaten vorbeikäme, das Joch an den Stämmen des Floßes in Stücke brechen konnte und so meine Hände freibekäme, um mich unverzüglich von dem Geschirr zu befreien und mich davonzumachen. Ich ging los, das Floß im Schlepptau.
    Es gelang mir, mehrere Ehn im dicksten Renceschilf zu bleiben. Dort betrug die Sichtweise kaum mehr als ein paar Meter. Manchmal ertönten die Stimmen von Soldaten. Zweimal passierten sie mich nur wenige Zentimeter entfernt. Das Floß verkantete sich mehrmals an dem Schilf. Einmal mußte ich es zu meinem Unbehagen über eine offene Wasserfläche ziehen. Ich war sehr erleichtert, als ich wieder im Schilf war.
    »Halt!« sagte plötzlich eine Stimme.
    Ich blieb stehen. Eine Schwertspitze bohrte sich in meinen Bauch. Ein zweiter Soldat trat an meine Seite.
    Es waren Mitglieder des äußeren Verteidigungsrings, der, wie ich wütend erkannte, aufgrund meiner Vorschläge überhaupt erst gebildet worden war.
    Hinter mir wateten Männer heran.
    »Habt ihr ihn?«
    Diese Stimme kannte ich. Es war Plenius, mein Bewacher.
    »Ja«, erwiderte der Soldat, dessen Schwert ich am Bauch spürte. Er drückte fester zu, und ich wich zurück, bis ich gegen das Floß stieß. In dieser Stellung hielt er mich dann fest, ohne jede Möglichkeit zum Ausweichen. »Er wartet schon auf dich, im Joch und angeschirrt, so unterwürfig wie eine Sklavin.«
    Ich hörte das Klirren von Ketten.
    »Anlegen«, sagte Plenius. »Vor dem Körper.«
    So lag mein Rücken frei.
    Eine Handschelle schnappte um mein rechtes Handgelenk zu, bevor es von dem Joch befreit wurde. Dann wurde es zur Seite gerissen, und die andere Fessel schloß sich um das linke Gelenk. Erst danach befreite man mich vollends von dem Joch. Die zusammengeketteten Hände band man mir vor den Bauch, indem man ein Seil durch die Kettenglieder führte und es auf dem Rücken zusammenknotete.
    »War der Zugochse störrisch?« fragte der Soldat besorgt. Männer lachten.
    Plenius war auf das Floß geklettert. Andere schlossen sich ihm an.
    Eine Peitsche knallte.
    »Umdrehen, Zugochse!« befahl Plenius. »Wir marschieren nach Westen!«
    Meine Hände steckten hilflos in dem Eisen fest.
    »Beeilung!«
    Die Peitsche züngelte über meinen Rücken. Und noch einmal.
    »Beeilung!«
    Ich drehte mich um, rutschte im Schlamm aus und drehte mit brennendem, blutüberströmtem Rücken das Floß. Dann zog ich es westwärts, noch tiefer ins Delta hinein.
    »Nun mach schon«, rief Plenius.
    Wieder traf die Peitsche meinen Rücken.
    Ich stemmte mich gegen das Geschirr, nach Westen.

8
     
     
    »Siehst du«, sagte Plenius und stieß mir ein Stück rohen Fisch in den Mund, »es gibt keine Gefahr.«
    Der Knebel war um das Seil um meinen Hals gewickelt, das in

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