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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Hunderte.«
    »Das kann gut sein«, sagte ich. »Vermutlich sammeln sie sich schon seit Tagen.«
    »Aber sie müssen doch wissen, daß wir nur das cosische Expeditionsheer einholen wollen.«
    »Das werden sie wohl kaum glauben.«
    »Warum?« fragte Labienus.
    Ich bedachte ihn lediglich mit einem vielsagenden Blick.
    »Nein«, sagte er wütend. »Das ist unmöglich.«
    »Wir haben keinen Streit mit den Rencebauern«, erklärte Plenius.
    »Jetzt schon.«
    »Wir haben sie nicht einmal zu Gesicht bekommen«, sagte einer der Verletzten. »Vielleicht haben sie wie Banditen nur zugeschlagen und sind dann geflohen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, sie sind noch irgendwo in der Nähe.«
    »Das Delta ist so groß«, sagte Labienus. »Es ist so groß, so grün, sieht überall gleich aus und ist doch überall anders.«
    »Wir brauchen Späher, wir brauchen scharfe Augen«, meinte Plenius.
    »Da, seht doch!« rief der Verwundete und deutet gen Himmel. Die Männer – mittlerweile waren es Hunderte – brachen in Jubel aus. »Da sind unsere Augen!« rief der Verwundete.
    Ein Tarnsmann war zu sehen; er flog aus dem Süden heran. Selbst auf diese Entfernung konnte man seine rote Uniform erkennen.
    »Er zieht den Vogel herum!«
    »Er will landen!«
    Viele der Soldaten hoben die Hände und winkten der näherkommenden Gestalt auf dem Tarnrücken zu.
    Der Soldat auf der Ausguckplattform der Befehlsbarke richtete sich zu seiner vollen Größe auf und winkte den Tarnsmann hinunter.
    Ich betrachtete das Flugmuster am Himmel. Unbehagen erfüllte mich. Sein Wendemanöver hatte eine ganz bestimmte Anmut gezeigt, und jetzt ließ er – wie ich befürchtet hatte – den Tarn die Schwingen ausbreiten.
    »Er lädt die Armbrust!« sagte ich. »Paßt auf!«
    Der Vogel ging in einen glatten, schwebenden Sinkflug über, und ich verfolgte, wie das Tier scheinbar reglos in der Luft hing, während es doch jeden Augenblick größer wurde. Die Krallen des Tarns waren nach hinten an den Körper gepreßt.
    »Vorsicht!« rief ich. »Er will nicht landen!« Soldaten sahen verblüfft zum Himmel hinauf. »Vorsicht! Das ist ein Angriffsmanöver!«
    Sahen sie es denn nicht? Begriffen sie denn nicht, was da geschah? Verstanden sie nicht, was dieser verhaltene Flug bedeutete, welche Bedrohung die Reglosigkeit dieser großen Schwingen darstellte? Sahen sie nicht, daß das, was da stetig näherkam, nichts anderes als eine ruhig dahingleitende, unglaublich stabile Schußplattform war?
    »In Deckung!« rief ich. Der Soldat auf der Ausguckplattform senkte verwirrt die Arme. »In Deckung!«
    Der Flug des Armbrustbolzens war kaum zu sehen. Er war wie ein Flackern, etwas schrecklich Schnelles, kaum Wahrnehmbares, dann schlug der Vogel mit den Schwingen und gewann an Höhe. In kürzester Zeit war er im Süden verschwunden.
    »Er ist tot«, sagte ein Soldat an Deck der Offiziersbarke, wo der Mann aus dem Ausguck zusammengebrochen war; aus seiner Brust ragten die Stabilisierungsfedern eines Bolzens. Es war kein schwieriger Schuß gewesen. Der Betroffene hätte genausogut ein stillstehendes Ziel sein können, das man bei einer Übung auf dem Schießstand anflog.
    »Das sind nicht unsere Augen«, sagte ich zu Labienus. »Das sind die Augen von Cos.« Der Tarn war im Süden verschwunden. Wie ich erwartet hatte.
    Die Männer standen wie betäubt herum.
    »Wo sind unsere Tarnsmänner?« fragte ein Unteroffizier.
    »Cos beherrscht den Himmel«, erwiderte ich. »Ihr seid im Delta allein.«
    »Tötet ihn«, sagte einer der umstehenden Soldaten.
    »Ihr glaubt doch nicht allen Ernstes, die geringe Zahl eurer Tarnsmänner in einer solchen Gegend oder in der Nähe von Holmesk sei ein Zufall?«
    »Tötet ihn«, sagte ein anderer Soldat.
    »Tötet ihn!«
    »Was sollen wir tun, Hauptmann?« wurde Labienus gefragt.
    »Wir haben unsere Befehle«, sagte der Offizier. »Wir ziehen weiter nach Westen.«
    »Aber zuerst müssen wir noch bleiben, um die Rencebauern zu bestrafen«, sagte der Unteroffizier.
    »Dann würde Cos entkommen«, meinte Plenius.
    »Uns geht es nicht in erster Linie um die Rencebauern, sondern um Cos.«
    »Das stimmt«, pflichtete Plenius bei.
    »Und wir müssen ihnen dicht auf den Fersen sein.«
    »Ja, genau!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich würde vorschlagen, sich so schnell wie nur möglich aus dem Delta zurückzuziehen.«
    »Ein ausgezeichneter Vorschlag, Spion«, spottete der Unteroffizier.
    »Genau, jetzt wo wir sie fast haben!«
    »Cosischer Sleen!«
    »Wir

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