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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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einer Länge an den Pflock geknotet war, die mir erlaubte, aufrecht zu sitzen. Meine Füße waren noch immer auf die übliche Weise eng aneinandergebunden und an einem anderen Pflock befestigt. Die Hände waren auf den Rücken gefesselt. Wieder wußte ich nicht, wer den Schlüssel hatte. Aus Sicherheitsgründen erhielt ihn jeden Tag ein anderer.
    »Lauscht nach Steinen, die sich unter Wasser bewegen«, erwiderte ich.
    »Du bist verrückt.«
    »Hast du meine Warnungen an den Hauptmann weitergeleitet?«
    »Man hat eine Wache aufgestellt, so unnütz das auch sein mag.«
    Auf der Sandbank befanden sich etwa fünfhundert Mann.
    »Iß«, sagte Plenius. »Und schluck.«
    Ich gehorchte. Es lag in meinem Interesse, soviel zu essen zu bekommen wie nur möglich. Es war sowieso kaum genug für alle da. Ar hatte meiner Schätzung nach etwa fünfzigtausend Soldaten ins Delta geschickt. Und das ohne ausreichende logistische Unterstützung.
    »Das war's«, verkündete Plenius.
    Ich blickte ihn überrascht an.
    »Mehr gibt es nicht.«
    »Du bist ein harter Kerl«, sagte Hauptmann Labienus und schaute auf mich herunter. »Ich hätte gedacht, du würdest heute im Sumpf sterben.« Die Sonne hatte heiß vom Himmel gebrannt. Das Floß war sehr schwer gewesen, viele Männer hatten es benutzt. Plenius hatte nicht an Peitschenhieben gespart. »Und doch bist am Leben und hast Appetit.« Er wandte sich an meinen Hüter. »Laß den Knebel! Geh!«
    Sobald Plenius ein paar Meter weit weg war, ging der Hauptmann in die Hocke und musterte mich mit eindringlichem Blick. Ich hatte ihn nicht herankommen gesehen.
    »Du hast heute einen Fluchtversuch unternommen?«
    Darauf gab ich ihm keine Antwort.
    »Du kannst dich glücklich schätzen, daß du keine Sklavin bist.«
    Ich zuckte mit den Schultern. Das entsprach zweifellos der Wahrheit. Auf Gor gibt es eine Doppelmoral, was die Behandlung von Männern und Frauen, insbesondere Sklavinnen, angeht. Denn bei Frauen und Männern handelt es sich nicht um dieselben Wesen. Daß Frauen und Männer gleich sind und auch dementsprechend behandelt werden sollten, halten die Goreaner für Wahnsinn. Ich hatte in der Tat Glück, keine Sklavin zu sein. Bei den meisten Sklavenherrn hört bei einem Fluchtversuch die Nachsicht auf. So etwas wird nicht geduldet.
    »Du verstehst, warum du den Knebel trägst?«
    »Ja«, sagte ich. »Damit ich nicht dafür sorge, daß Fragen gestellt werden, damit ich keine Unruhe schüre, nicht die Moral der Männer untergrabe.«
    Labienus blickte zu Boden.
    »Hast du Angst, du könntest die Geschehnisse der letzten Tage kritisch beleuchten?«
    »Erkläre mir deine Meinung«, sagte er.
    »Du scheinst ein intelligenter Offizier zu sein«, sagte ich. »Bestimmt hast du mittlerweile deine eigenen Schlüsse gezogen.«
    »Sprich!«
    »Ich glaube nicht, daß das noch eine Rolle spielt. Ihr seid bereits tief ins Delta vorgestoßen.«
    In seinem Blick lag tiefer Ernst.
    »Wenn du meine Meinung hören willst, ist Ar verraten worden, und zwar in der Angelegenheit mit Ar-Station, bei der Aufstellung des Heeres, und jetzt bei dem völlig überstürzten, schlecht vorbereiteten Vorstoß ins Vosk-Delta. Ihr wart nicht vorbereitet. Euch fehlen Vorräte und Unterstützung. Mittlerweile dürften die Nachschublinien, die ihr hattet, von den Rencebauern unterbrochen worden sein. Ihr habt keine Tarndeckung oder Tarnspäher. Ihr habt nicht einmal Führer, die sich im Rencegebiet auskennen. Offensichtlich wußtet ihr nicht einmal, daß eure Schiffe im Delta verrotten würden. Hältst du es wirklich für einen glücklichen Zufall, daß in so kurzer Zeit eine ganze Flottille kleiner Boote in Ven und Turmus besorgt werden konnten? So wie es jetzt einfach Pech ist, daß genau diese Boote innerhalb weniger Tage unter euren Füßen auseinanderbrechen und versinken?«
    Er sah mich nur wütend an.
    »Sie haben euch erwartet.«
    Labienus schüttelte den Kopf.
    »Zieht euch aus dem Delta zurück, solange ihr noch könnt.«
    »Du hast Angst, hier zu sein.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Wir alle haben es mit der Angst bekommen.«
    »Tretet den Rückzug an.«
    »Nein.«
    »Befürchtest du, vors Kriegsgericht gestellt zu werden? Fürchtest du, dein Kommando zu verlieren, in Unehre zu fallen?«
    »Das würde zweifellos geschehen, wenn ich den Befehl zum Rückzug geben würde.«
    »Besonders wenn du der einzige bist.«
    Er nickte.
    »Und es gibt bei diesem Vorstoß keinen übergeordneten Kommandostab.«
    »Nein.«
    »Auch das ist

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