Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr
Öffentlichkeitsarbeit ist eine Abteilung der Informationsarbeit beim Bund. Ihre Aufgabe ist es, die Bevölkerung mit der Bundeswehr vertraut zu machen und das Verständnis für die Grundlagen und Ziele der deutschen Sicherheit zu fördern und auszubauen. Jeder einzelne Soldat leistet seinen Anteil an der Öffentlichkeitsarbeit. Durch sein möglichst ungehobeltes Verhalten in der Öffentlichkeit schult er den Bürger, die Phrasendrescherei des Bundes als solche zu erkennen, und ermöglichet es ihm dadurch, sich ein objektives Bild von den in der Truppe herrschenden Umgangsformen zu machen.
Offizier: Angelernter Abiturient mit Praktikumserfahrung
Offiziersheim: Soll nach Aussagen der Bundeswehr dazu dienen, »Kameradschafts- und Kontaktpflege« zu fördern. In Wahrheit aber geben sich dort die Lamettahengste allabendlich die Kante und langweilen sich gegenseitig mit ihren Puffgeschichten.
Offiziersspritze: Eine im San-Bereich speziell für Offiziere und andere Ausbilder präparierte Spritze. Bevor der Sani die Spritze in den Hintern des Offiziers rammt, klopft er liebevoll mit der Nadel einige Male gegen die Fensterbank. Die Nadel verbiegt sich dadurch etwas und bildet fiese, kleine Widerhaken, die dem Offizier beim Herausziehen der Spritze sehr viel Freude machen werden. Von dem blauen Fleck, den der Offizier danach tagelang durch die Gegend trägt, reden wir lieber nicht.
Orientierungsmarsch: Er soll die Fähigkeit der Soldaten fördern, aus einem fremden Gelände den Weg zurück in die heimatliche Kaserne zu finden. Im Zeitalter von Smartphones natürlich kompletter Quatsch. Ein Anruf und schwuppdiwupp: Taxi oder Freundin holen den verirrten Soldaten ab. Der Rest des Tages wird dann in einer Kneipe verbracht.
Ostereier: Handgranaten
OvT: O ffizier v om T ag (böse Zungen behaupten aber auch, es sei die Abkürzung für O ber V oll T rottel).
P
P1: Pistole, 9-schüssig. Acht Warnschüsse und ein tödlicher Wurf.
P8: Die Nachfolgerin der P1. 16-schüssig – also 15 Mal schießen und ein noch tödlicherer Wurf.
PAGNAPPFF/LANGEMARK: Häää, was? Das sind sogenannte Eselsbrücken, die es dem Soldaten erleichtern sollen, im Felde anderen mitzuteilen, was bei verschieden Stellungen so zu beachten ist. Nicht nur für Legastheniker unverständlich und schwer zu merken.
PAGNAPPFF:
P: Posten
A: Auftrag
G: Grenzen
N: Nachbarn
A: Alarmierung/Ablösung
P: Parole
P: Platz der Gruppe
F: Feuerregelung
F: Feuerführungslinie
LANGEMARK:
L: Lage
A: Auftrag
N: Nachbarn
G: Grenzen
E: Eröffnungslinie
M: Meldemittel
A: Alarmierung
R: Rückwärtiges Feld
K: Kennwort (in dem Fall: PAROLE, bestehend aus zwei Buchstaben des NATO-Alphabets)
Panzer und Flugzeuge: Fahr: bzw. flugunfähiges Großgerät des Bundes. Gerüchten zufolge sollen Panzer und Flugzeuge durch den Einbau von Ersatzteilen wieder zum Leben erweckt werden. Doch die Existenz dieser Teile ist umstritten. Bisher konnte jedenfalls noch kein Nachweis über ihr Vorhandensein erbracht werden.
Panzerband: Klebeband mit überragender Klebekraft. Ist auch ein beliebtes Mitbringsel für daheim.
Panzerkeks/-platte: Ein fester Bestandteil jeden EPA-Päckchens; zudem ist es eine enorm ernste Gefahr für jeden Zahn, dazu auch noch sehr förderlich, um schnell an die dritten Zähne zu kommen. Dazu auch noch ein echter Multifunktions-Keks: Mit Schuhcreme überstrichen eine tolle Wärmequelle; notfalls kann man auch eine Panzerstraße damit pflastern.
Panzersketten, Puffsmutter, Bratskartoffeln: Wird meist als Beispiel gebracht, warum es »Essenmarken« und nicht »Essensmarken« heißt.
Papier: Ein zum Verfassen von Vorschriften und Aufträgen unerlässliches Material, dass von Bundeswehrdienststellen jährlich tonnenweise verbraucht wird. Da die Haushaltsmittel aber nur eine Papierversorgung bis maximal September garantieren, waren die papierverbrauchenden Stellen extrem erfinderisch und kreativ. Sie haben nämlich die ganzen Abkürzungen der Bundeswehr ersonnen. So wird der pro Blatt zur Verfügung stehende Freiraum optimal genutzt. Durch diesen Papiernotstand entwickelte sich der Wörter-Sparzwang, und aus diesem wiederum der berühmt-berüchtigte Bundeswehrabkürzungsfimmel (BwAküFi). Dieser hat allerdings den Vorteil, dass selbst streng geheime Dokumente nicht mehr chiffriert werden brauchen: Kein Nichteingeweihter ist in der Lage, ein von einer Bundeswehrdienststelle abgefasstes Schriftstück zu lesen!
Pappkamerad: Zielscheibe in
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