Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr
weil er’s nicht wieder zusammenbekommt, und verläuft sich ständig auf dem Weg zur Kanne ... Eigentlich kann so ein Pompfenbert nix, gar nichts.
PP: P ersönliches P ech
Puck, die Stubenfliege: So sieht ein Soldat mit der uralten Schutzbrille gegen Atomblitze aus.
Pumpen: Nicht Wasser hochpumpen, sondern eine nette Umschreibung für »Liegestütze machen«.
Putzen: Nur Frauen putzen. Ein Rekrut »reinigt«.
Putzspind: Ein halb so breiter Schrank wie der normale Spind. Er ist zur Aufbewahrung von Reinigungsmitteln vorgesehen. Er ist der einzige Spind, der unverschlossen bleiben darf, und er eignet sich daher auch hervorragend zur Aufbewahrung von allerlei Krempel. Zudem bietet er zusätzlich genügend Ablenkung für die Unteroffiziere, sowohl während als auch nach dem Stubendurchgang.
R
Racken: Tun bei der Bundeswehr nur die Neulinge. Gemeint ist hier die Durchführung einer schweren, unmenschlichen und schweißtreibenden Arbeit, die der Erfüllung eines sehr wichtigen Auftrages dient.
Rambo: Hollywood-Kampflegende, die – mangels geeigneter Soldatenvorbilder aus Deutschland – zugleich auch das größte Idol aller Bundeswehr-Vorgesetzten ist.
Randaleleuchte: Ist eine orangefarbene Blinkleuchte. Sie wird auf Nachtmärschen vom ersten und letzten Rekruten in der Marschreihe auf den Stahlhelmen getragen. Die armen Schweine sehen dann zwar aus wie getarnte Notrufsäulen, leisten aber auch einen wertvollen Beitrag, den Bund in der Öffentlichkeit mal wieder so richtig lächerlich zu machen.
Rangabzeichen: Ist der äußere Ausdruck der eigenen Wichtigkeit.
Rasenmäher: Ist der allergrößte Feind eines Grenadiers: nimmt Licht und Deckung weg.
ReFü: Ein sehr scheues Kompanietier, auch Re chnungs fü hrer genannt. Ein Rechnungsführer ist eigentlich ein Buchhalter, so würde er zumindest im Zivilleben genannt werden. Aber da diese Berufsbezeichnung nicht militärisch-zackig genug klingt, musste sie natürlich angepasst werden (»Ja, Herr Buchhalter« vs. »Jawoll, mein ReFü«). Auf jeden Fall ist der Refü der Dienstgrad, den jeder Rekrut gerne sieht. Zumindest einmal am Ende des Monats.
Reiseleiter: Kapitän auf einem Marinedampfer
Reißer: Brenner
Rekrut: Soldat am Beginn seiner Ausbildung. Ihm wird von seinen Vorgesetzten ständig das Gefühl eingespritzt, ein Nichts oder bestenfalls ein jämmerlicher Haufen Scheiße zu sein.
Rekrutentennis: Vor dem Block antreten: auf die Stuben wegtreten. Vor dem Block antreten: auf die Stuben wegtreten. Vor dem Block antreten: auf die Stuben wegtreten.
Reservistenhut: Ein modischer Strohhut mit einer Feder und einer Minikaserne darauf (ein Wachhäuschen, eine Schranke, ein Plastiksoldat und ein Fahrzeug mit Büschen, Bäumchen, Kunstrasen und Stacheldraht aus dem Modelleisenbahnhandel dekoriert). Siehe auch Reservistenhemd
Reservistenhemd: Ein weißes T-Shirt mit einem großem Panzerbild und dem Zugnamen drauf. Es wird am letzten Tag von allen halbwegs brauchbaren Begleitern durch die schwere Zeit unterschrieben. Es dient zusammen mit dem Reservistenhut als Schutzkleidung. Jeder Wirt mit einem IQ größer als ein Weißbrot, der Ausscheider aus der Ferne sieht, wird unverzüglich die Kneipe verriegeln, die jungen Bedienungen und das Bier wegschließen.
Reservistenpfeife: Aus einer Patronenhülse selbst gebastelte Pfeife. Erinnert in den letzten Tagen alle Leute daran, die noch so etwas wie Trommelfelle besitzen und des Hörens noch mächtig sind, dass der Pfeifenbesitzer bald wieder ein freier Mensch ist.
Resifeier: Saufen, saufen, saufen und saufen.
Resikordel: Je weniger Tage man noch hat, desto weiter hinten am Gürtel wird diese getragen. Sie ist behängt mit Abzeichen, Trillerpfeife und Tagerolle und wird am Ende der Dienstzeit an einen frischgebackenen Vize übergeben.
Revier: Das Revier hat der Rekrut, also genau genommen die Maus, zu reinigen.
Revierreinigung: Ist eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, bei der, wenn z. B. das Fegen und das Wischen zu schnell gehen, auch mal Radiergummis verteilt werden, mit denen die schwarzen Streifen von den Türen und Schuhen entfernt werden können. Man lernt also, sich seine Zeit gut einzuteilen.
Rezeption: Andere Bezeichnung für das UvD-Zimmer. Hier werden auch die »Zimmer«-Schlüssel hinterlegt, wenn die »Gäste« an einer Veranstaltung außer Haus teilnehmen müssen.
ROA: Angehende Hilfsoffiziere. Sie sind oft adeliger Herkunft und auch sonst eher unfähig. Kennzeichen: Siberlitze, pingelig wie
Weitere Kostenlose Bücher