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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hat«, erwiderte Gorian kühl. »Anscheinend ist nicht einmal die Kälte der Frostfeste in der Lage, sie in deinem Fall aufzuhalten.«
    Torbas’ lippenlos und schmal wirkender Mund wurde zu einer geraden Linie, und sein Gesicht bekam einen Ausdruck echter Trauer. Für einen Moment schien es Gorian, als erlaubte ihm sein ehemaliger Gefährte einen kurzen Blick auf seine wahren Empfindungen. Aber dieser Augenblick dauerte nicht lange, der Ausdruck von zynischer Überheblichkeit kehrte in Torbas’ Antlitz zurück.
    Gorian riss Rächer wieder hervor und schleuderte ihn auf Torbas. Der aber fing den Dolch lachend auf. Blitze zuckten aus seiner Hand in den Griff der Waffe, deren Klinge daraufhin aufglühte. Dann schleuderte er den Dolch zurück.
    Doch auch für Gorian war es kein Problem, ihn zu fangen. Das Glühen des Sternenmetalls erlosch.

    Noch während Torbas lachte, löste sich Gorian in Rauch auf. Er erschien unmittelbar vor Torbas, hatte den Dolch eingesteckt, fasste Sternenklinge mit beiden Händen und drosch mit dem Schwert auf seinen Gegner ein.
    Torbas geriet in die Defensive. Er ahnte die Angriffe seines Gegners zwar voraus, aber Gorian schlug mit einer solchen Wucht zu, dass dies dem allmählich zum Untoten Werdenden nur noch die Möglichkeit ließ, die Attacken zu parieren.
    »Die Beweglichkeit deines Geistes hat gelitten«, sandte ihm Gorian einen Gedanken, »weil du unter Morygors Einfluss zum Untoten wirst.«
    Mit weiteren wuchtigen Hieben trieb er Torbas vor sich her. Dann stieß der dreifache Ordensmeister einen Kraftschrei aus und schlug so heftig zu, dass Torbas sein Schwert nicht mehr halten konnte.
    Ein kugelförmiger Blitz flammte auf, als die beiden Klingen, die Nhorich einst in der Nacht von Gorians Geburt geschmiedet hatte, aufeinanderprallten. Schattenstich flog im hohen Bogen durch die Luft und glühte dabei so stark auf, als würde er schmelzen. Er wurde aus der Eisspalte hinausgeschleudert und landete irgendwo in der Ödnis bei der Frostfeste.
    Gorian hob die freie Hand. Eine unsichtbare Kraft warf Torbas zu Boden, presste ihn mit dem Rücken gegen das Eis. Er versuchte sich zu rühren, konnte es aber nicht.
    Ein beinahe zufriedenes Lächeln stand in seinem Gesicht, als Gorian zu ihm trat. »Na los, worauf wartest du? Mach ein Ende, Gorian. Auch wenn dir klar sein muss, dass du selbst von diesem Ort nicht mehr entkommen kannst, weil Morygors Aura dich längst gefangen hat. Du bist wie ein Insekt, das an einem mit Honig bestrichenen Stück Leinen klebt. Selbst deine neuen Schattenmeister-Künste können dich nicht
mehr retten, und das weißt du längst auch, das hast du schon in dem Moment gewusst, als du die Frostfeste gesehen hast. Aber du könntest mich noch töten. Also los!«
    Gorian fasste den Griff von Sternenklinge mit beiden Händen und murmelte: »Wenn das so einfach wäre …«
    »Einen Untoten zu töten ist nicht leicht. Aber ich dachte, du liebst schwierige Aufgaben.« Torbas lachte zynisch. »Na los, du müsstest doch nach all den Kämpfen gegen die Frostkrieger wissen, wie es geht. Zerstückle mich besser etwas mehr als zu wenig. Und vergiss nicht den Kopf abzuschlagen!«
    Gorian senkte das Schwert.
    »Nein«, entschied er.
    In diesem Moment verdunkelte ein großer Schatten den Sternenhimmel. Gorian wirbelte herum und sah den Dreizahnigen im Sturzflug auf sich zujagen.
    Gorian schlug mit dem Schwert zu und traf einen der drei walrossähnlichen Stoßzähne des weißen Riesenfledertiers. Bläuliche Blitze und Schwarzlicht sprühten aus der Klinge, die Blitze zuckten den Zahn hinauf in den Kopf des gewaltigen Flugungeheuers. Der Dreizahnige brüllte auf und stob empor.
    Da traf ihn etwas mit der Wucht eines Steins, der mit einem Katapult abgeschossen worden war.
    Doch es war kein Katapultgeschoss, das den Dreizahnigen ins Taumeln brachte. Ein paar kleinere Flügel spreizten sich und leuchteten rötlich wie glühendes Erz.
    »Ich bin da!« , vernahm Gorian einen sehr deutlichen Gedanken.
    »Ar-Don!«, murmelte er.
    Der Gargoyle krallte sich an dem Dreizahnigen fest. Dornenartige Fortsätze wuchsen aus seinem Steinkörper und stachen
in den Leib des Riesenfledertiers. Dieses brüllte laut auf, während es auf den Grund der Spalte sank und sich verwandelte, grau und steinern wurde.
    Ar-Don verschmolz mit der riesenhaften Kreatur. Der Dreizahnige schien zuerst völlig zu Staub zu zerfallen, dann aber bildete sich ein steinernes Mischwesen, das einen Kopf hatte, wie Gorian ihn von

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