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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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das Gestein.
    Ar-Don brüllte auf. Er sank tiefer, taumelte und ließ um die Eintrittsstelle des Dreizacks herum einen Teil seines Körpers zu Staub zerfallen, sodass Thragnyrs Waffe aus der
Wunde fiel. Einige Augenblicke zuckten noch Blitze über den steinernen Leib des Riesen-Gargoyles.
    Die Magie des Dreizacks hatte Ar-Don zweifellos erheblich geschwächt. Er landete bäuchlings auf dem Eis und rutschte voran, während sich die Verletzung wieder glättete.
    »Keine … Sorge … «, empfing Gorian einen Gedanken seines steinernen Gefährten. »Nichts brauchst du zu tun … Nichts …«
    Gorian war sich nicht sicher, ob er sich wirklich darauf verlassen sollte.
    Der Riesenbär, auf dem die skelettartige Gestalt Thragnyrs saß, preschte mit einer überraschend schnellen Geschwindigkeit heran. Der Bärenreiter-Fürst hatte das lange, sensenartig gebogene Schwert gezogen, das sonst an seiner Seite hing, ganz nach Art der Bronzekrieger an einer Waffenschärpe befestigt, die über die dürre, messingfarbene Knochenschulter führte.
    Während Thragnyr an dem am Boden liegenden Riesen-Gargoyle vorbeipreschte, beugte er sich tief nach unten und ließ die sensenartige Klinge niedersausen. Sie wuchs beim Schlag um ein Vielfaches ihrer ursprünglichen Länge und war dabei von einem Flor aus blauem Licht umgeben.
    Sie trennte Ar-Don einen Flügel ab, der zu Staub zerfiel.
    Im nächsten Moment war der Bärenreiter-Fürst bereits so weit entfernt, dass ihn der Gargoyle nicht mehr erreichen konnte. Ein dröhnendes, höhnisches Gedankengelächter hallte in Gorians Kopf. Thragnyr triumphierte bereits.
    Dann kam er zurück. Der Riesenbär fletschte dabei die Zähne. Für Augenblicke umflorte ihn gleißendes Licht, so als wollte er in einem Blitz verschwinden, wie er es am Weltentor getan hatte. Aber stattdessen schnellte er erneut an Ar-Don vorbei. Die Klinge des Sensenschwerts verlängerte sich erneut, blitzte auf, und Gorian zuckte zurück.

    Es hätte nicht viel gefehlt, und die gewaltige Klinge hätte dem dreifachen Ordensmeister den Kopf von den Schultern getrennt.
    Der Bärenreiter-Fürst preschte erneut so schnell davon, dass Gorian für einen Moment kaum mehr als einen Lichtschweif von ihm sah. Dann wendete er wieder den Riesenbären, der laut aufbrüllte.
    »Willst du es dir gefallen lassen, dass er dich nach und nach zerstückelt?« , fragte Gorian mit einem verzweifelten Gedanken.
    »Halt dich gut fest« , drang Ar-Dons Antwort in seine Seele, während sein abgetrennter Flügel erneut entstand.
    Thragnyr griff wieder an. Die Weise, wie er die Attacke vortrug, war die gleiche wie bei den beiden zuvor. Mit unglaublicher, kaum fassbarer Geschwindigkeit kam sein Riesenbär heran. Ein leuchtender Schimmer hüllte ihn ein, und die sensensartige Klinge wirbelte durch die Luft und verlängerte sich dabei.
    Diesmal trennte sie Ar-Don den Kopf ab, der sofort zu Staub zerfiel.
    Zugleich aber bildete sich in Ar-Dons Halsstumpf ein Schlund, der einen feurigen Hauch ausstieß. Dieser brachte den Staub zum Glühen und blies ihn wie eine aufflammende Fontäne dem Bärenreiter-Fürsten geradewegs in die leuchtenden Augen des ovalen Messingschädels.
    Ein schrill pfeifender Laut drang daraus hervor. Thragnyr war offenbar geblendet und orientierungslos.
    Ar-Don flog über ihn hinweg, während sich sein Kopf neu bildete und er seine Hinterbeine zu Staub zerfallen ließ. Ein Blitz, der aus seinem Körper zuckte, brachte auch diese Teilchen zum Glühen, die auf den Bärenreiter-Fürsten hinabrieselten. Gorian spürte eine Hitzewelle und hatte für
einen Moment den Eindruck, sie müsste auch ihn versengen. Eine Formel der Caladran dämpfte diese Empfindung ein wenig.
    Ar-Don geriet ins Trudeln, dann gewann sein Flug sichere Bahn. Schnell hatte er eine Höhe erreicht, in der ihm der Bärenreiter-Fürst nicht mehr gefährlich werden konnte.
    Erst als der Schattenbringer mit der noch einmal erheblich geschrumpften Sonnensichel erneut aufging, gönnte sich Ar-Don eine Rast und landete auf einer eisigen Anhöhe irgendwo mitten in der weiten Einöde. Wo genau sie sich befanden, wusste Gorian nicht. Er hatte schlichtweg die Orientierung verloren.
    Er wusste nur, dass sie auf jeden Fall eine ganze Weile die alte, relativ gut erkennbare Küstenlinie entlanggeflogen waren und das Gebirge hinter sich gelassen hatten, das die alte Grenze zwischen Eisrigge und Torheim bildete.
    Schon in den vorangegangenen Stunden hatte Gorian gespürt, wie der Einfluss von

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