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Gott sacker Kriminalroman

Titel: Gott sacker Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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auffällig?«
    Deodonatus und ich schüttelten die Köpfe.
    »Wir müssen aufbrechen, haben noch viel zu tun im Dorf.
Zuerst gehen wir zur Ochsen-Wirtin. Kopf hoch, Ihre Cäcilia wird schon wieder
auftauchen. Wir unsererseits werden alles dafür tun, was in unserer Macht
steht, wenn das mit dem Fall zusammenhängt. Sie verstehen, was ich meine?«
    Ich verstand, was er meinte. Die Kripo arbeitete gut, hatte
ich den Eindruck. Doch jetzt, seit meine Cäci fehlte, ging mir alles viel zu
langsam. Ich würde auch alles tun, um Cäci zu finden.
    Mit Deo redete ich noch lange über die Angelegenheit. Wir
suchten angestrengt nach einer Spur oder einem Motiv für das Geschehene.
    »Das kann doch nur Hass sein, wenn man so brutal mordet. Man
spießt doch niemanden mit einem Kreuz auf. Man muss doch zuerst auch mal an so
ein Kreuz rankommen.«
    »Da hasta recht, aba so was liegt noch bei viela alta Baura
rum. Früha gabs viela Eisakreuz. Es kann aba auch religiösa Motiv sein, nicht
nua Rache.«
    »Oder eine Kombination von beidem. Der Täter rächt sich an
der Haushälterin und dem Pfarrer, weil er religiös verblendet ist – einen
religiösen Wahn hat.«
    »Ja aba, was ist die Motiv?«
    »Das kann ja nicht nur daran liegen, dass der Alt-Pfarrer die
Messe lieber in Latein gefeiert hätte und dass er als Mensch nicht sonderlich
beliebt war. Da passt ja auch der tote Hund nicht mit rein.«
    »Ja, der Hund, wurde halb eingegraba, das hat Bedeutung. Auch
das Kreuz in de Mund von da Hund, das sind Symbole. Ein Symbol zeigt imma auf
etwas hin. Hat Bedeutung.«
    »Schon, aber Symbol wofür? Da muss ja auch ein Hass auf Hunde
da sein. Hunde tun doch nichts Unrechtes. Die handeln doch größtenteils
triebgesteuert.«
    »Ja, vielleicht hat aba ein Hund den Täta gestört, Hunde sind
gute Wächta. Der Hund ist vielleicht nur ein Nebaprodukt.«
    »Das kann eine Spur sein, aber ein Hund, der mich stört, den
vergifte ich eben. Ich stecke ihm doch nicht noch ein Kreuz in den Mund und
buddle ihn mühsam bis zur Hälfte ein.«
    »Auch die Zettel bei de tote Pfarra mit de Bibelspruch. Was
war das nochamal?«
    »Das war die Matthäusstelle mit der Margarine …«
    »Waaas?«
    »Die Stadt Rama und die Kinder … so ähnlich.«
    »Oh Daniel, du bista schon manchmal eina Depp. Moment, ich
hola die Neue Testament.«
    Deodonatus kam mit einem grünen kleinen Buch zurück, den
Daumen hatte er schon zwischen die Seiten geschoben.
    »Habs schon gefunda«, bemerkte er stolz.
    Ich las die Bibelstelle laut vor: »Damals erfüllte sich, was
durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Ein Geschrei war in Rama zu
hören, lautes Weinen und Klagen: Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich
nicht trösten lassen, denn sie waren dahin.«
    »Hiea geht es nicht um Stadt Rama, sondan um Tod von de arma
Kinda von Rahel, und dass Rahel untröstlich ist. Es geht um Kindertod und
Traua.«
    »Das stimmt, denkst du, unser Täter hat auch etwas mit dem
Tod von Kindern zu tun?«
    »Indirekt oda direkt ista das schon möglich. Wea Kinda
verliat, der kann das ein Leba lang nicht verkrafta.«
    »Das könnte auch den Hass erklären, Leute mit einem Kreuz
aufzuspießen. Wie können wir herausbekommen, wann hier irgendwo Kinder getötet
wurden … oder gestorben sind und ob irgendwelche Beziehungen zum
alten Pfarrer und seiner Haushälterin bestanden?«
    »Eina Beziehung zwische Pfarra und Tod gibt es imma, das sind
die Beedigunga. Und jetzt ging es ja auch um Beedigung. Aba Beedigung
andersrum, der Herr Sütterle wurde wieda ausgegraba, das ist eigentlich
Enterdigung.«
    »Enterdigung, wieder aus der Erde herausholen. Ja, da
steckt etwas dahinter, aber wie bringt uns das weiter? Wo kann man denn
nachforschen, wann Kinder gestorben sind oder sie beerdigt wurden?«
    Deodonatus machte ein großes Auge und schlug mit der flachen
Hand auf den Tisch.
    »Ich hab de Zusammahang: In da Bücha, in da Bücha, die die
Einbrecha verbrenna wollten. Da steht so was drinna. Oh heilige Mutta Maria,
aba die sind bei da Polizei.«
    »Ja endlich, das ist ein Zusammenhang, da kann was dran sein.
Wir müssen der Spur nachgehen, wir müssen aber auch Cäci finden.«
    »Ja, aba da Polizei rückt da Bücha nicht raus.«
    »Ich weiß nicht, ob es was bringt: Ich habe die angekokelten
Bücher im Keller fotografiert. Komm, wir schauen sie uns an.«

     
    Auf dem Gepäckträger von Deos Quickly kam ich
heil bei mir zu Hause an.
    Die Aufnahmen der

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