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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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Schimpanse«, erklärte er. »Mit diesem Wissen bewaffnet, machten wir das, was zunächst als das Vernünftigste erschien. Wir kreuzten die beiden enger miteinander verwandten Kladen als ein Beweis des Prinzips, bevor wir auch nur Menschen mit einbezogen. Immerhin unterscheiden sich Schimpansen und Gorillas weit mehr voneinander als Menschen und Schimpansen. Falls also die Kreuzung zwischen Schimpansen und Gorillas funktionierte, wäre eine Kreuzung zwischen Menschen und Schimpansen«, er breitete seine Arme aus, »ziemlich einfach.«
    Paul warf einen Blick in den Käfig. Die Kreatur hockte im Hintergrund ihres Gefängnisses. Schwarz und dumm. Ein dummes Tier. Aber die Kreaturen, die er in dem Park gesehen hatte, waren keineswegs dumm gewesen. Und das Ding auf der Brücke ganz bestimmt nicht.
    »Wo sind die anderen Kreuzungen?«
    »Welche?«
    »Die menschlichen Kreuzungen.«
    »Du hast sie gesehen«, erwiderte Martial Johansson. »Du hast sie alle gesehen.«
    »Es gibt nur drei?«
    »Jetzt gibt es nur noch zwei«, mischte sich eine seltsame, raue Stimme ein. »Deinetwegen.« Die Kreatur tauchte neben den Käfigen auf, materialisierte sich aus dem Schatten. Sie trat neben Martial, und ihr gewaltiger Körper schien sich unter dem Kapuzensweatshirt auszudehnen. Die Bestie von der Brücke. Sie lächelte und zeigte ihre unmöglichen Zähne. Die schwarzen Augen waren unter hervorspringenden Brauen verborgen.
    »Wo ist die Seele in alldem?«, fragte Martial Johansson Paul. Er deutete auf die Kreatur und schien wirklich verwirrt von diesem gewaltigen Wesen zu sein, das da vor ihm stand.
    Die Kreatur ignorierte die Frage des alten Mannes. Sie schlurfte um Paul und Lilli herum und schien zu schnüffeln, ihre Witterung aufzunehmen.
    »Ich glaube, du hast Trieste bereits kennengelernt«, sagte der alte Mann.
    Paul vermochte nur zu nicken.
    »Ich suche nach jenem Ort«, fuhr Martial Johansson fort, »an dem die Grenze zwischen unseren Spezies nicht verschwommen ist, aber ich kann sie nicht finden. Ist diesen Kreaturen der Himmel bestimmt, frage ich mich? Oder sind es nur Tiere mit menschlichen Händen?« Er trat an den Käfig und steckte die Hand in seine Tasche. Dann zog er einen Apfel heraus und warf ihn in den Käfig, in dem der Schimpanse-Gorilla-Hybrid hockte. Das Wesen nahm den Apfel und verschlang ihn mit drei großen Bissen. »Oder sind es Menschen mit den Herzen von Tieren? Oder etwas dazwischen?«
    Der alte Mann drehte sich um und sah sie an. »Das sind die Fragen, die wir zu beantworten versuchen.«

42
    »Warum wir?«, wollte Paul wissen.
    Martial Johansson seufzte. »Gavin ist tot. Leute mit deiner Fachkenntnis sind nicht leicht zu bekommen. Es gibt sie da draußen natürlich, aber sie herzuholen …« Er zuckte mit den Schultern. »Das ist ein Risiko. Wie soll man es ihnen zeigen, und wenn man es dann doch tut und sie dann Nein sagen …« Der Alte schüttelte den Kopf. »Es ist sehr kompliziert. Bei dir ist es auch so schon kompliziert genug. Und doch ist es mehr als das, das gebe ich zu. Komm mit.«
    Der Alte führte sie an den Käfigen vorbei und zur Tür hinaus. Trieste folgte ihnen auf dem Fuße. Ein kurzer Pfad führte zu einem angrenzenden, kleineren Gebäude. Unmittelbar vor der Tür stand ein Wachmann in einem schwarzen Anzug. Sie traten ein und gingen über die leere Fläche zu einem Raum, der sich an den hinteren Teil des Gebäudes schmiegte. Zuerst glaubte Paul, es könnte sich um ein Büro handeln oder einen Lagerraum, doch dann bemerkte er die Tür aus rostfreiem Edelstahl. Ein Sezierraum. Edelstahlwände. An der hinteren Wand stand ein Regal mit Ausrüstungsgegenständen. Und von der Decke hing ein kleiner Flaschenzug herunter. In der Nähe der Tür lehnte eine lange Stahlstange an der Wand, ein Teil des Flaschenzugs, der zerlegt war.
    Auf dem Tisch lag ein Aktenordner.
    Martial Johansson winkte sie näher. Die Kreatur, Trieste, blieb an der Tür stehen, wachsam. Der alte Mann öffnete den Ordner und nahm ein Foto heraus, das er Paul hinhielt .
    »So sah dein Vater aus, als ich ihn kennenlernte.«
    Paul nahm das Foto. Es schien irgendwo in China aufgenommen worden zu sein. Sein Vater stand mit grübelnder Miene in einem Vorlesungssaal.
    »Du siehst genauso aus wie er«, sagte Martial.
    »Ich sehe aus wie meine Mutter.«
    »Du bist so groß wie dein Vater, und du hast die Statur deines Vaters. Sag, hast du auch den Jähzorn deines Vaters geerbt?«
    »Nein.«
    »Die Kaltblütigkeit deines

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