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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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Vaters?«
    Darauf antwortete Paul nicht.
    »O ja.« Johansson lächelte. »Davon besitzt du eine große Portion, denke ich.«
    Der alte Mann nahm das Foto wieder an sich und schloss den Aktenordner.
    »Dein Vater hat hier gearbeitet, und jetzt ist auch sein Sohn hier. Irgendwie fühlt es sich passend an, findest du nicht? Als wäre es Schicksal. Also, ich habe dir all diese Wunder gezeigt und stelle dir jetzt folgende Frage: Wirst du zu Ende führen, was dein Vater begonnen hat?«
    Paul betrachtete den alten Mann. Er fragte sich, wie Martial ihn töten würde. Er überlegte, wann dieses Ende unausweichlich geworden war. Als er in das Labor eingebrochen war? Oder als er Charles zum ersten Mal von seinen Funden erzählt hatte? Oder war es vielleicht noch früher gewesen? Als er in das Flugzeug nach Flores gestiegen war? Möglicherweise war ja auch all dies schon in seiner Kindheit angelegt. Waren die Ereignisse an dem Tag in Gang gesetzt worden, als er angefangen hatte, die Käfige zu bauen? In diesem Moment huschte eine kleine braune Maus über den Boden. Nur Paul sah sie. Das Aufblitzen von braunem Fell, dann war sie verschwunden. Vielleicht war es auch gar nicht passiert. Vielleicht hatte er nur gedacht, er hätte sie gesehen.
    »Du wägst mein Angebot ab, wie ich sehe. Das respektiere ich. Hättest du zu schnell Ja gesagt, wäre mir klar gewesen, dass du lügst. Wir können hier großartige Arbeit leisten, Paul. Ohne dass die Regierung uns in die Quere kommt. Ohne Kontrolle durch die Kirchen. Wir existieren in einer Art Blase. Nichts ist verboten. Wir verfügen über nahezu unerschöpfliche Geldmittel, ohne irgendeine Aufsicht. Stell dir vor, was alles möglich ist. Andere Wissenschaftler arbeiten am Rand der Dinge, aber wir können uns an die Beantwortung der großen Fragen machen.«
    Johansson ging langsam zur Tür und deutete auf die angrenzende Halle mit dem Käfig, in dem der Schimpanse-Gorilla-Hybride saß. »Du verstehst vielleicht, Paul, warum ich meine Entscheidung, wie ich mit dir verfahren sollte, nicht überstürzen wollte. Es gibt zweifellos viele qualifizierte Wissenschaftler, die in diesem Bereich der Cytologie arbeiten können, aber es gibt nur wenige Menschen, die exakt jene Vision besitzen, an den ethischen Unwägbarkeiten vorbei auf das zu blicken, was wirklich wichtig ist. Denn dies hier ist eine ganz besondere Art von Arbeit – eine Berufung. Wenn man einen Spezialisten braucht, dann führt man einfach Gespräche mit verschiedenen Kandidaten für diese Arbeit. Aber man kann niemanden einladen, dies hier zu tun, und dann ein Nein als Antwort akzeptieren.«
    Paul und Lilli starrten den Mann schweigend an. Hinter ihm wiegte sich die Gestalt mit dem Kapuzenshirt sacht hin und her. Paul betrachtete die Stange des Flaschenzuges, die neben der Tür lehnte. Ein Meter blanker, solider Stahl.
    »Gavin sagte, Sie hätten ihn ermordet.«
    »Wen?«
    »Meinen Vater.«
    Martial Johansson erstarrte, und sein Lächeln erlosch. »Das hat Gavin gesagt?«
    Paul nickte.
    »Dann war Gavin wohl ein noch weit größerer Verräter, als ich vermutet habe. Und dich hat er ebenfalls verraten.«
    »Wie kann die Wahrheit jemals ein Verrat sein?«
    »Weil sie bedeutet, dass du niemals vergeben wirst. Es bedeutet, du wirst Nein sagen. Dein vermeintlicher Freund Gavin hat dich getötet, als er dir das gesagt hat.«
    Der Alte ließ den Kopf einen Augenblick lang sinken. Als er ihn wieder hob, blickte er Paul an. »Die Bestie, die du getötet hast, wurde von einer Frau zur Welt gebracht«, sagte der alte Mann nach einem langen Schweigen. »Natürlich durch künstliche Befruchtung.«
    Paul packte Lillis Hand.
    »Sie war eine Freiwillige«, setzte er hinzu, während seine Stimme immer leiser wurde. »Sozusagen.« Der alte Mann schien sich in seinen Erinnerungen zu verlieren. »Eine Frau namens Sacha Etting.«
    »Wie konnte sie damit leben?«, erkundigte sich Lilli.
    »Nicht gut und nicht sehr lange. Sie ist vor ein paar Jahren gestorben. An Krebs. Allerdings hatte die Krankheit nichts mit dieser Befruchtung zu tun.«
    Paul starrte durch die offenen Türen der Hallen auf die Käfige, die an der gegenüberliegenden Wand der Nachbarhalle standen. Wieder fiel sein Blick auf die stählerne Stange, die am Türrahmen lehnte. »Menschliche Mutter, Vater Schimpanse.«
    Martial Johansson nickte. »Und Trieste ist das Ergebnis der gegenteiligen Kreuzung.«
    Paul drehte sich nicht herum.
    »Schimpansenmutter, menschlicher Vater«, sagte der

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