Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
Vom Netzwerk:
ich nicht.«
    »Lange Sequenzen sind wegen ihrer statistischen Unwahrscheinlichkeit einzigartig. Aber gewisse kurze Sequenz en, genau genommen alle kurzen Sequenzen, sollten immer und immer wieder im Reich der Tiere auftauchen. Sequenzen von zwanzig oder dreißig Basenpaaren sollten rein statistisch gesehen mehrere tausend Male in Tausenden von Spezies vorkommen. Aber einige fehlen.«
    »Wie können sie fehlen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Also behaupten Sie, dass diese kurzen Sequenzen manchmal … Dass Sie sie nicht finden können.«
    »Ja. Weil sie nicht da sind.« Charles lehnte sich auf sein em Stuhl zurück und blickte durch die Schiebetür aus Gla s nach draußen. Er wirkte plötzlich abwesend. »Und es gibt noch andere Dinge«, sagte er. »Andere Unregelmäßigkeiten, auf die ich gestoßen bin. Manchmal baue ich Kladogramme, und es ist möglich zu zeigen, wie verschiedene Sequenzen möglicherweise miteinander verbunden sind, einfache Mutationen, die auf früheren Mutationen aufbauen. Es ist möglich, Bäume zu erzeugen, nicht nur für kürzlich abgeleitete Substrukturen, wie Züchtungen verbunden oder bestimmte ethnische Populationen der Menschen. Sondern für alles. Für das gesamte Leben. All das führt zurück zu einem singulären Anfang.«
    »Vor wie langer Zeit?«
    »Länger, als die Erde existiert.«
    Paul ging ins Wohnzimmer, holte seinen Rucksack und stellte ihn auf den Küchenboden.
    »Ich habe die DNA der Flores-Proben getestet«, sagte er.
    Charles hob den Kopf von seinen Zeichnungen. »Sie haben den Roh-Code?«
    »Ja. Ich habe eine Teilkopie bei mir.«
    »Darf ich sie sehen?«
    Paul öffnete den Reißverschluss seines Rucksacks, nahm den Stapel mit den Ausdrucken heraus und gab ihn Charles.
    Der betrachtete die erste Seite, und etwas passierte mit seinem Gesicht. Es veränderte sich.
    »Können Sie das lesen?«, wollte Paul wissen.
    Charles lächelte. Er lächelte tatsächlich. »Nein. Nein, das kann ich nicht. Ich mag nur die Muster. Ich bekomme ein Gefühl für die Muster, das ist alles. Es ist wie Musik in meinem Kopf.«
    »Klingt ein Muster anders als ein anderes?«
    »Oh, sie klingen alle anders. Aber sie alle sind wunderschön.«
    Charles drehte die Seite um und fuhr mit dem Zeigefinger über das Blatt. »Das Genom eines Wurms ist nicht weniger schön oder komplex als das eines Blauwals, nicht weniger schön als irgendeine andere Art von Leben. Leben ist Leben.«
    Er drehte die nächste Seite um.
    »Aber manchmal glaube ich, dass ich fast die Spezies unterscheiden kann. Es ist wie in der Musik. Bei den wirklich langen Stücken.«
    »Wenn Sie eine Art von der anderen unterscheiden können, können Sie mir dann auch sagen, auf welche Spezies Sie gerade im Moment blicken?«
    »Nein, nein, das habe ich nicht gesagt. Es ist nur ein Gefühl, das ich habe. So als würden Sie zwei verschiedenen Jazzstücken lauschen. Manchmal können Sie erkennen, dass es derselbe Künstler ist, selbst wenn Sie den Namen des Stücks nicht nennen können.«
    Charles schloss die Augen, als lauschte er einer Musik, die nur er hören konnte.
    »Ich habe das schon einmal gesehen«, sagte er. »Oder zumindest einen Teil davon. Sie haben sehr genau darauf geachtet, niemals einem Forscher sämtliche Unterlagen zur Verfügung zu stellen.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Es wurde geliefert, als Sie im Krankenhaus lagen. Es kam aus Indonesien.«
    »Das ist unmöglich. Die Knochen wurden konfisziert, und ich hatte die einzigen DNA -Proben.«
    Charles zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls ist das so passiert.«
    Paul nickte. »Von welcher Spezies stammten diese Proben denn angeblich?«
    »Es war nur ein Nummerncode. Die Spezies war nicht beschrieben.«
    »Was ist bei den Tests herausgekommen?«
    »Ich habe die Ergebnisse der Vergleichstests nie gesehen. Ich habe nur ein paar tausend Zeilen von Roh-Sequenzen zu Gesicht bekommen.«
    »Und was haben Sie geglaubt?«
    »Das da war der Grund, warum ich gekündigt habe.«
    Ch arles blätterte noch andere Seiten um. Draußen wurde es langsam dunkel.
    »Es funktioniert so«, sagte Charles. Er nahm einen Stift und begann zu zeichnen, zerstreute Kritzeleien. Sein Blick wurde unscharf. »Ich kann die Sequenzen lesen … A,T,C und G. Nukleotide Basenpaare in einer Kette aufgereiht, eins nach dem anderen.« Der Bleistift zeichnete die Kurve eines Schnabels. »Jeweils drei Buchstabenpaare korrespondieren mit einer gewissen Aminosäure, und man kann sie s ich im Kopf vorstellen, kann

Weitere Kostenlose Bücher