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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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waren Bekannte, aber keine Freunde. Charles hatte keine Freunde, jedenfalls keine richtigen Freunde.
    »Kommen Sie herein.«
    Charles ging von der Tür weg und verschwand im Schatten. Paul stieß die Tür auf und folgte ihm ins Innere des Hauses, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    Drinnen war alles sauber und ordentlich. Fast schon steril. Eine praktische braune Couch stand an einer Wand. In einem Regal waren Bücher. In der Ecke stand ein Fernsehgerät. Und ein nüchternes Sofa rundete die Einrichtung ab.
    »Möchten Sie etwas zu trinken?«, erkundigte sich Charles. Paul spürte, dass der Mann einer Art Protokoll folgte.
    »Ja gern. Ein Glas Wasser, bitte.«
    Charles verschwand in der Küche und kehrte einen Moment später mit einem Glas in der Hand zurück.
    Sie setzten sich auf die Sofas. Paul stellte seinen Rucksack auf den Platz neben sich.
    »Also, Charles«, begann Paul. »Wie geht es Ihnen denn so?«
    »Mir geht’s gut.« Charles saß da, die Hände auf die Knie gelegt. Er wirkte unbehaglich, offenbar weil er nicht wusste, wie er seinen unerwarteten Besucher angemessen behandeln sollte.
    Als klar wurde, dass er nicht mehr sagen würde, fuhr Paul fort: »Ich habe Sie eine Weile nicht mehr im Labor gesehen.«
    »Ja. Ich war eine Weile nicht da.«
    »Was haben Sie gemacht?«
    »Ich bin hier gewesen.« Charles sah sich in dem Raum um. »Ja, einfach nur hier.«
    Paul sah keinen Grund, das Thema länger auszusparen. »Charles, warum kommen Sie nicht mehr ins Labor?«
    Charles nickte. Als hätte er irgendeine private Liste im Kopf und gerade einen Punkt abgehakt.
    »Ich arbeite nicht mehr«, antwortete er.
    »Hat man Sie rausgeworfen?«
    »Man hat mich nicht entlassen. Ich habe gekündigt.«
    »Mrs. Bratton sagt, dass Sie immer noch auf der Lohnliste stehen.«
    »Das war ihre Idee. Sie sagten, es wäre eine Geste der Anerkennung für meine Verdienste.«
    »Das klingt so, als wollte man Sie bei Laune halten.«
    »Ja.«
    »Kommen Sie zurück?«
    »Nein.«
    Paul zog den Umschlag mit Fotos aus seinem Rucksack. »Charles, was sind das für Fotos?«
    Überraschung malte sich auf Charles’ Miene ab. »Ich habe gedacht, ich würde diese Fotos nicht mehr zu sehen bekommen.«
    »Was ist das?«
    »Sie kamen mit einem Projekt. Mehr habe ich nicht herausgefunden.«
    »Wann ist das passiert?«
    »Kurz bevor Sie nach Flores geflogen sind.« Charles senkte den Blick. »Ich habe gehört, was da passiert ist.«
    »Kennen Sie das Passwort für den Analysecomputer im vierten Stock?«
    »Ja.«
    »Würden Sie es mir verraten?«
    Erneut nickte Charles, aber nicht zu Paul. Ein weiterer Punkt, den er auf seiner Liste abgehakt hatte. Er stand auf. »Möchten Sie etwas sehen?«, fragte er.
    »Sicher«, antwortete Paul. »Wenn Sie es mir zeigen wollen.« Er folgte Charles in die Küche, wo sich der Mann auf einen Stuhl an seinem Küchentisch setzte. Wo in anderen Wohnungen Servier- oder Platzteller standen, lagen auf diesem Tisch Zeichnungen. Dramatische, kühne Illustrationen von Vögeln, in Holzkohle auf weißem Hintergrund. Die Zeichnungen stapelten sich überall. Einige Vögel flogen. Andere hockten auf Zweigen. Es war eine Fülle von verschiedenen Größen und Gestalten und dazu ein ganzes Sortiment von unterschiedlichen Schnabelformen.
    »Sie sind ein Künstler«, erklärte Paul.
    »Nein, aber nicht doch.«
    »Das ist alles wunderschön.«
    Charles schüttelte den Kopf. »Ich zeichne nur, was ich sehe. Ich habe die Vögel schließlich nicht gemacht. Sie sind es, die wunderschön sind.« Charles strich beinahe zärtlich mit seinen langen Fingern über eine Zeichnung. »Sie sind die wahre Kunst. Ich kopiere nur.«
    Paul nahm einen Stapel Zeichnungen vom Tisch. »Darf ich?«
    »Klar.«
    Paul blätterte die Papiere durch. »Das muss Sie ziemlich viel Zeit gekostet haben.«
    »Ich liebe es, sie zu zeichnen«, erwiderte Charles. »Es ist entspannend. Warum wollen Sie das Passwort wissen?«
    »Weil ich in das Labor einbrechen und einen Vergleichstest an einer Probe durchführen will, die ich genommen habe.«
    Charles nahm einen Kohlestift und setzte die Spitze auf eine der Zeichnungen. Dann fuhr er den Umriss des Vogelbeins nach. Diesmal nickte er nicht. Diese Antwort hatte nicht auf seiner inneren Liste gestanden.
    »Welche Probe?«
    Und wie aus dem Nichts kam der Moment, wo er sich entscheiden musste, ob er springen wollte oder nicht. Ob er vertrauen wollte oder nicht. »Eine Probe, die ich aus Flores herausgeschmuggelt

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