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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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sensystem.
    Der Leiter der Versandabteilung hieß Rob.
    Paul hatte ihn schon häufiger gesehen, aber noch nie mit ihm gesprochen.
    Er klopfte an die Tür seines Büros. Der Mann sah von seinem Computer hoch.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Paul deutete auf den Stapel mit Unterlagen in seiner Hand. »Ja. Ich glaube, es hat eine Verwechslung gegeben, und ich muss die Angelegenheit überprüfen.«
    »Wo liegt denn das Problem?«
    »Ich habe da ein paar Proben, die offenbar nicht dort angekommen sind, wohin sie gehen sollten. Gibt es eine Möglichkeit, den Versandweg nachzuvollziehen?«
    »Sicher.« Der Mann tippte etwas in die Tastatur. »Haben Sie die Versandnummern parat?«
    Paul durchwühlte die Seiten in seiner Hand. »Irgendwo hier …« Er überflog umständlich jede einzelne Seite, blätterte langsam durch den Stapel in seinen Händen, bis er wieder am Anfang angekommen war. Schließlich verlor Rob die Geduld.
    »Wohin sind sie denn geschickt worden?«, erkundigte er sich.
    »Sie wurden zur Archivierung geschickt. Sie sind aus dem dritten Stock gekommen.«
    »Tierknochen?«
    »Nein, größtenteils menschliche Knochen.«
    »Oh«, meinte Rob. »Das ist einfach. Die meisten mensc hlichen Überreste werden an das Field Museum in Chicago geschickt.«
    »Ach ja, jetzt fällt es mir auch wieder ein«, behauptete Paul. »Genau dorthin sollten sie eigentlich geschickt werden.«
    »Wann haben Sie sie denn überhaupt zum Versand gebracht?«
    »Vor zwei oder drei Tagen.«
    »Na, das erklärt alles.« Robs Verhalten änderte sich plötzlich. »Dann können sie noch gar nicht dort eingetroffen sein. Manchmal dauert es vier oder fünf Tage, bis die Lieferungen an ihrem Ziel ankommen.«
    »Oh, das tut mir leid. Das war mir nicht klar.«
    »Wenn die Proben in einer Woche immer noch nicht dort sind, dann kommen Sie gern noch mal wieder.«
    »Okay, danke.« Einer plötzlichen Idee folgend, stellte Paul Rob dann noch eine weitere Frage. »Haben wir zufällig eine Lieferung von einer Firma namens Axiom bekommen?«
    »Axiom, Axiom.« Rob warf einen Blick auf seinen Bildschirm.
    »Es ist eine Adresse in Florida«, sagte Paul.
    »Nein, von Axiom ist nichts angekommen.«
    »Danke.«
    »Aber wir schicken Sachen zu Axiom.«
    »Tatsächlich?«
    »Es ist sogar gerade eine Lieferung in Arbeit. Sie wird gerade nebenan verpackt.«
    »Danke.«
    Paul betrat den Lagerraum. Große Stapel von Kisten und Kartons standen auf dem Betonboden. Auf einem Stahltisch im hinteren Bereich des Raumes fand er eine Kiste mit dem Etikett »Axiom«.
    Er schnappte sich das Papiermesser, das auf dem Tisch lag, und durchtrennte das Klebeband. Die Laschen des Kartons klappten auf. Darin lag ein Dutzend ordentlich in Scheiben geschnittene Knochenproben, in Plastik eingewickelt.
    Paul nahm eine heraus, schob sie in seine Tasche und verklebte den Karton dann wieder.
    Danach ging er zum Aufzug. »Danke«, rief er Rob zu, als er an dessen Büro vorbeikam. »Sie haben mir sehr geholfen.«

30
    Paul hielt am Bürgersteig an und schob den Schalthebel des Matrix in die Parkposition. Dann warf er einen Blick auf die Adresse auf der Rückseite der Finkenzeichnung und sah dann wieder zu dem alten Gebäude hoch. Die in schwarzen Halbreliefs angebrachten Zahlen an der Wand lauteten 2213. Paul musterte den Häuserblock. Es war zwar nicht das tollste Viertel, aber ungeachtet dessen war er am richtigen Ort.
    Er stieg aus und ging die kurze Betontreppe hinauf. In der Ferne hupte jemand. Und aus einem Fenster auf der anderen Straßenseite wummerte viel zu basslastige Musik.
    In diesem Teil von Baltimore standen fast nur Zwei- und Dreifamilienhäuser. Die Architektur schien aus der Jahrhundertwende zu stammen. Lehmziegel waren damals sehr günstig gewesen.
    Früher einmal mochte dieses Viertel hübsch gewesen sein, jetzt jedoch überdeckten Schichten von Graffiti die immer wieder übermalten Wände wie archäologische Formationen. Sie lagen nur ein paar Straßen vom Wasser entfernt, befanden sich aber auf der falschen Seite der Brücke.
    Es war nicht gerade der wahrscheinlichste Ort, an dem man einen Computerspezialisten vermutet hätte. Selbst einen illegalen, der nur gegen Bargeld arbeitete, ohne Fragen zu stellen.
    Paul drückte zweimal auf die Klingel, bevor eine Stimme antwortete. »Ja?«
    »Ich bin der Mann, der vorhin angerufen hat.«
    »Wer?«
    »Wir haben uns unterhalten.«
    »Das ist mir ein bisschen zu vage.«
    »Charles hat mir Ihre Adresse gegeben.«
    Ein paar Sekunden lang

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