Gottesfluch: Thriller (German Edition)
hinter den äußeren. Er zog den Draht wieder heraus und versuchte es an einer anderen Stelle, mit demselben Ergebnis.
»Das könnte eine Weile dauern«, meinte er, während er die Sonde in den nächsten Spalt schob. »Aber es ist immer noch schneller, als wenn wir die Steine willkürlich herausnehmen würden.«
Nach etwa zehn Minuten hatte er immer noch keine Anzeichen von einer Höhle gefunden. Dann jedoch, so plötzlich, dass es ihn überraschte, verschwand die improvisierte Sonde tiefer zwischen den Steinen, viel tiefer. Er zog sie heraus und versuchte es erneut – und wieder verschwand sie fast einen halben Meter tief zwischen den Steinen, statt wie sonst nach etwa zwanzig Zentimetern gebremst zu werden.
»Hinter diesen Steinen ist eindeutig ein leerer Raum«, erklärte Bronson. »Komm, lass uns nachsehen.«
Er öffnete den Rucksack und nahm die Brechstange heraus. Dann schob er die Spitze zwischen zwei Steine und übte Druck aus. Nichts passierte. Er setzte sie am anderen Ende an und versuchte es dort. Diesmal bewegte sich der Stein ein kleines Stück. Bronson wiederholte die ganze Prozedur am oberen und unteren Rand es Steins, der sich allmählich lockerte. Ein paar Minuten später hatte er ihn so weit gelöst, dass er die Brechstange tiefer in den Spalt wuchten und den Stein aus der Wand brechen konnte. Er fiel mit einem dumpfen Gepolter zu Boden. Bronson schob ihn zur Seite, beugte sich vor und blickte mit Angela in das Loch, das er freigeräumt hatte.
Enttäuschenderweise befand sich hinter dem Stein, den Bronson entfernt hatte, ein weiterer.
»Ich glaube, das ist der Grund, warum die Sonde durchgegangen ist«, sagte er und deutete auf das Loch. »Die beiden Steine lagen offenbar so genau voreinander, dass die Sonde an beiden vorbeigeglitten ist. An allen anderen Stellen, an denen ich den Draht hineingesteckt habe, hat sie wahrscheinlich die Fläche des zweiten Steins in der Reihe dahinter getroffen.«
»Versuch es noch mal mit der Sonde«, schlug Angela vor.
Als Bronson diesmal den dünnen Draht in den Spalt zwischen den Steinen der inneren Mauer schob, traf er auf keinerlei Widerstand. Ganz offenbar befand sich hinter diesen Steinen ein Hohlraum.
»Ich nehme noch einen Stein aus der äußeren Schicht heraus«, erklärte er, »damit ich Platz zum Arbeiten habe. Dann breche ich ein paar Steine aus der inneren Mauer.«
Da er einen Stein bereits entfernt hatte, war es relativ leicht, den zweiten ebenfalls herauszubrechen. Bronson machte sich eher Sorgen um die Steine über dem Loch, das er in die Seite des Altars brach. Aber es sah nicht so aus, als würden sie herunterfallen. Die hintere Schicht der Mauer war einfacher zu entfernen, da die Steine hier etwas kleiner waren. Bronson hatte nach kurzer Zeit weitere drei Steine herausgebrochen und einen kleinen Hohlraum freigelegt.
»Gib mir bitte die Taschenlampe«, bat er Angela leise, während er sich auf Händen und Knien herunterließ, um in die Höhle zu spähen.
»Was siehst du?«, fragte Angela gespannt. »Was ist da drin?«
»Auf mich wirkt sie leer. Nein, warte … da liegt etwas flach auf dem Boden der Höhle. Hilf mir mal. Es sieht ziemlich schwer aus.«
Bronson zog eine dicke Steintafel aus dem Loch, das er in die Mauer gebrochen hatte, und lehnte sie mit Angelas Hilfe an die Seite des Altars. Dann traten sie beide zurück und betrachteten die Tafel ein paar Sekunden im Licht der Taschenlampe.
»Was zum Teufel ist das?«, fragte Bronson schließlich. »Da liegt noch eine in dem Loch, glaube ich.«
In weniger als einer Minute hatten sie die zweite Tafel aus dem Hohlraum gehoben und stellten sie vorsichtig neben die erste.
»Das war’s«, sagte er und warf noch einmal einen Blick in das Loch. Er inspizierte es sehr genau im Licht der Taschenlampe. »Sonst ist da nichts drin«, berichtete er. »Nur Steinbrocken und eine Menge Staub.«
Sie blickten auf die beiden Steintafeln. Ihre Form war etwa rechteckig, am unteren Ende waren sie scharfkantig und am oberen abgerundet. Sie waren etwa vier Zentimeter dick, fünfunddreißig Zentimeter hoch und fünfundvierzig Zentimeter breit. Die beiden Oberflächen jeder Steintafel waren sorgfältig beschriftet, und Bronson hatte den Eindruck, als wären auch diese Inschriften in Aramäisch verfasst; er hatte in letzter Zeit genug von dieser Sprache gesehen, um sie erkennen zu können.
»Staub?«, fragte Angela einen Augenblick später und sah ihn irritiert an.
»Ja. Vermutlich der Staub von
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