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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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dass es etwas in dieser Art war«, antwortete Bronson. »Aber trotzdem, könnte an dem Bericht was dran sein? Könnte diese Tontafel wirklich wertvoll sein?«
    »Das ist sehr unwahrscheinlich. Solche Tafeln gibt es wie Sand am Meer, natürlich nicht im wörtlichen Sinne, aber du weißt, was ich meine. Sie werden überall an historischen Stätten gefunden, manchmal als Bruchstücke, aber es tauchen auch sehr häufig vollkommen erhaltene Tafeln auf. Es werden schätzungsweise eine halbe Million davon in den Lagerräumen der Museen auf der ganzen Welt aufbewahrt, die meisten wurden bisher weder untersucht noch entziffert oder auch nur genauer betrachtet. Es gibt wirklich jede Menge davon. Tontafeln wurden von den meisten alten Völkern als kurzzeitige Archive benutzt, und auf ihnen ist alles Mögliche aufgeführt, angefangen von Vermögensaufstellungen, Rechnungen und Quittungen bis hin zu irgendwelchen anderen Informationen, was du dir nur vorstellen kannst. Es gibt welche mit Inschriften in Latein, Griechisch, Koptisch, Hebräisch und Aramäisch, aber die meisten sind in Keilschrift verfasst.«
    »Was genau ist das eigentlich?«
    »Das ist eine alte Schriftsprache. Buchstaben in Keilschrift sind, wie der Name schon sagt, keilförmig, und diese Art von Schrift kann man mit einem harten Stift leicht im feuchten Ton einritzen. Diese Tontafeln sind einfach nur Kuriositäten, die uns helfen, das tägliche Leben in der Zeit, in der sie angefertigt wurden, besser zu verstehen. Sie haben selbstverständlich einen gewissen Wert, aber eigentlich interessieren sich nur Akademiker und Museumsangestellte für sie.«
    »Okay«, erwiderte Bronson. »Aber hier in Marokko wurden zwei Leute umgebracht, und die Tontafel, die die Frau, wie wir wissen, aus diesem Souk mitgenommen hat, ist verschwunden, ebenso wie ihre Kamera. Gestern wurde ich von einer Bande von Männern durch die Straßen von Rabat gejagt, die …«
    »Was? Du meinst von einheimischen Kriminellen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, gab Bronson zu. »Ich bin nicht lange genug dageblieben, um sie zu fragen, was sie wollten. Aber wenn diese Tontafel tatsächlich wertlos ist, dann ist vielleicht das wichtig, was darauf geschrieben steht. Kann das sein?«
    Angela schwieg eine Weile. »Schon möglich, aber das ist extrem unwahrscheinlich, vor allem wegen ihres Alters. Die meisten dieser Tontafeln sind zwischen zwei- und fünftausend Jahre alt. Allerdings, was dir passiert ist, Chris, ist wirklich bedenklich. Falls du recht hast und die Inschrift auf der Tafel tatsächlich etwas bedeutet, dann könnte jeder, der sie gesehen hat, in Gefahr sein.«
    »Ich habe ein halbes Dutzend Fotos davon, aber ich habe nicht die leiseste Idee, was diese Inschrift zu bedeuten hat. Ich weiß nicht einmal, welche Sprache das ist.«
    »Das lässt sich ändern. Mail mir ein paar der Fotos hier ins Museum, dann bitte ich einen unserer Spezialisten für alte Sprachen, einen Blick darauf zu werfen. Auf diese Weise erfahren wir wenigstens, was auf der Tafel steht, und dann wird sich herausstellen, ob du mit deinem Verdacht, was diese Inschrift angeht, recht hast.«
    »Gute Idee.« Bronson hatte gehofft, dass sie genau das vorschlagen würde. »Ich mail es dir sofort. Schau in etwa fünf Minuten in deine Mailbox.«

15
    Etwa eine Viertelstunde später kontrollierte Angela ihre Nachrichten und fand die ihres Exmannes sofort. Sie betrachtete die vier Fotos der Tontafel auf dem Bildschirm ihres Computers und druckte ein Schwarz-Weiß-Bild von jedem Foto aus. Die Auflösung war in Schwarz-Weiß etwas besser als in Farbe. Dann lehnte sie sich in ihrem drehbaren Ledersessel zurück und betrachtete die Ausdrucke.
    Angela arbeitete seit ihrem ersten Tag im Museum im selben Büro. Es war klein, quadratisch und ausgesprochen gut organisiert und wurde von einem großen, L-förmigen Schreibtisch dominiert, auf dessen kurzer Seite ihr Computer und ein Farblaserdrucker standen. In der Mitte der längeren Schreibtischseite lag ein Haufen Tonscherben, an denen sie gerade arbeitete, und dazu etliche Aktenordner und Notizbücher. Eine Holzbank in einer Ecke des Büros war für die eher mechanischen Aufgaben vorgesehen; hier arbeitete sie mit einer Sammlung von rostfreien Spezialwerkzeugen, mit Reinigungsflüssigkeiten, verschiedenen Klebstoffen und anderen Chemikalien. Daneben standen einige Aktenschränke, und darüber waren Regale mit Fachbüchern angebracht.
    Das Britische Museum ist einfach riesig. Es muss nicht nur den

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