Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
Vom Netzwerk:
mehr als tausend Angestellten Raum geben, sondern auch die fünf Millionen Besucher aufnehmen, die hier jährlich aus und ein gehen. Mit seinen über 75 000 Quadratmetern Fläche – das ist viermal mehr, als das Kolosseum in Rom aufweist, und entspricht etwa der Größe von neun Fußballfeldern  – und 3500 Türen ist es eines der spektakulärsten öffentlichen Gebäude in London, wenn nicht sogar weltweit.
    Angela starrte auf die Fotos, die sie ausgedruckt hatte, und schüttelte den Kopf. Die Qualität der Bilder war nicht annähernd so gut, wie sie erhofft und erwartet hatte. Sicher, der Gegenstand auf den Fotos war eindeutig eine Art Tontafel, und sie war sich ziemlich sicher, dass sie auch herausfinden konnte, in welcher Sprache die Inschrift verfasst war. Aber sie zu transferieren würde sehr schwierig werden, weil alle vier Fotos äußerst undeutlich waren.
    Nach etwa einer Minute ordnete sie die Fotos in einer anderen Reihenfolge auf ihrem Schreibtisch an und betrachtete sie nachdenklich. Die Beschäftigung mit den Bildern lenkte ihre Gedanken zu Chris, und das machte sie wie immer verwirrt und unsicher. Ihre Ehe war zwar nur kurz gewesen, aber nicht wirklich schlecht. Sie waren zumindest Freunde geblieben, was man über viele geschiedene Paare nicht sagen konnte. Ihre Beziehung war überschattet gewesen von der Existenz einer dritten Person: Jackie Hampton, die Frau von Bronsons bestem Freund. Angela lächelte sarkastisch, als ihr das Klischeehafte der ganzen Geschichte bewusst wurde.
    Bronson hatte Jackie immer begehrt. Sein Verlangen war niemals ausgesprochen und nie erwidert worden, das wusste sie, und glücklicherweise hatte Jackie auch keine Ahnung gehabt. Dass er Angela untreu werden würde, hatte nie zur Debatte gestanden; dafür war Bronson viel zu loyal und anständig. Und in gewisser Weise traf auch Angela Schuld am Scheitern ihrer Ehe. Als sie begriffen hatte, wen er eigentlich begehrte, merkte sie, dass sie einfach nicht damit klarkam, nur die zweite Geige zu spielen.
    Jetzt jedoch war Jackie tot, und Bronsons Gefühle hatten sich verändert. Er hatte ernsthaft versucht, ihr näherzukommen, mehr Zeit mit ihr zu verbringen, und bis jetzt hatte Angela alles getan, um ihn auf Abstand zu halten. Bevor sie ihm erlauben würde, wieder in ihr Leben zu treten, musste sie vollkommen sicher sein, dass sich das, was da geschehen war, niemals wiederholen würde. Und bis jetzt hatte sie dieses Gefühl von Sicherheit noch nicht.
    Sie schüttelte den Kopf und blickte wieder auf die Fotos. »Ich hatte recht«, sagte sie leise zu sich selbst. »Es ist Aramäisch.«
    Angela verstand diese Sprache zwar selbst ein wenig, aber es gab etliche Leute im Museum, die weit besser als sie dafür qualifiziert waren, solche alten aramäischen Texte zu übersetzen. Die naheliegendste Wahl war Tony Baverstock, ein langjähriger Angestellter des Museums und Spezialist für alte Sprachen. Allerdings war er nicht gerade Angelas Lieblingskollege. Sie zuckte mit den Schultern, nahm zwei der Ausdrucke vom Schreibtisch und ging hinaus durch den Flur zu seinem Büro.
    »Was wollen Sie?«, bellte Baverstock, nachdem Angela angeklopft hatte, in sein Büro getreten und vor seinem vollkommen überladenen Schreibtisch stehen geblieben war. Baverstock war Ende vierzig, untersetzt, grauhaarig und bärbeißig. Er hatte das barsche Benehmen, das vielen Junggesellen überall auf der Welt eigen ist.
    »Auch Ihnen einen guten Morgen, Tony«, antwortete Angela zuckersüß. »Würden Sie sich bitte diese beiden Fotos ansehen?«
    »Warum? Was ist das? Ich bin beschäftigt.«
    »Es kostet Sie nur ein paar Minuten. Das sind zwei ziemlich schlechte Fotos einer Tontafel. Die Qualität ist miserabel, und man kann den Text, übrigens Aramäisch, nicht deutlich genug erkennen, um ihn vollständig zu übersetzen. Ich bräuchte von Ihnen nur einen Hinweis darauf, worum es bei der Inschrift geht. Und wenn Sie auch noch einen Tipp abgeben könnten, was die ungefähre Datierung angeht, wäre das ebenfalls sehr nützlich.«
    Angela schob ihm die Ausdrucke über den Schreibtisch, und als Baverstock einen Blick darauf warf, glaubte sie ein aufgeregtes Funkeln in seinen Augen zu bemerken.
    »Haben Sie das schon einmal gesehen?«, erkundigte sie sich.
    »Nein!«, fuhr er hoch. Er schaute sie kurz an und blickte dann schnell wieder auf die Fotos zurück. »Sie haben recht«, räumte er mürrisch ein. »Der Text ist eine Form des Aramäischen. Lassen Sie die

Weitere Kostenlose Bücher