Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
Vom Netzwerk:
saß etwa drei Meter von ihm entfernt auf einem geraden Holzstuhl. Ihre Handgelenke und Knöchel waren mit Kabelbindern aus Plastik an den Stuhl gefesselt. Ihre Kleidung war zerknittert und verrutscht, aber sie wirkte trotzig.
    Der Keller war klein, eine mehr oder weniger quadratische Betonkiste mit geweißten, aber schmutzigen Wänden und gefliestem Boden. Bis auf die beiden Stühle, auf denen sie saßen, war er leer. Ihnen direkt gegenüber führte eine kurze Treppe zu einer massiven Holztür.
    Bronson sah wieder zu Angela, deren Blick jetzt auf diese Tür gerichtet war. Knarrend war sie einen Spalt aufgegangen, und dahinter konnten sie einen weiß gekalkten Gang im Erdgeschoss sehen. Sie hörten ein leises Murmeln, dann näherten sich Schritte.
    Einige Augenblicke später kamen zwei dunkelhäutige Männer in Djellabas die Treppe herunter und blieben vor Bronson stehen.
    Er sah zu ihnen hoch, um sich ihre Gesichter einzuprägen. Das des einen war ziemlich durchschnittlich, dunkle Haut, schwarzes Haar, braune Augen, regelmäßige Gesichtszüge, aber der andere Mann hatte ein Gesicht, das Bronson niemals vergessen würde. Er war einen ganzen Kopf größer als sein Begleiter, seine rechte Wange hing ein wenig schlaff herunter, was seinem Mund ein schiefes Aussehen verlieh und ihn fast zu einem »S« verzerrte, und sein rechtes Auge war blind. Die milchig weiß verfärbte Hornhaut hob sich hässlich von seiner dunkelbraunen Haut ab. Aber er strahlte Zuversicht aus, kontrollierte Macht, und Bronson wusste instinktiv, dass dieser Mann der Anführer der Gruppe sein musste.
    »Sie sind Christopher Bronson.« Die Stimme des großen Mannes klang ruhig und gemessen.
    Es war zwar keine Frage gewesen, aber Bronson nickte trotzdem.
    Der große Mann drehte den Kopf ein kleines bisschen und sah Angela an. »Und Sie sind Angela Lewis, die ehemalige Mrs. Bronson«, fuhr er fort. Sein Englisch war fließend, aber mit starkem Akzent.
    »Sind das Freunde von dir, Chris?«, erkundigte sich Angela gepresst.
    »Keineswegs!«, stieß Bronson hervor, ohne den Mann vor sich aus den Augen zu lassen. Seine Gedanken überschlugen sich. Woher wusste dieser Mann, den er mit Sicherheit noch niemals zuvor gesehen hatte, so viel über sie? Dass er seinen Namen kannte, war zu erklären. Den konnte er leicht in den Anmeldeformularen des Hotels finden oder durch die Passagierliste der Fluglinie, und auch Angelas Namen hätte er so erfahren können. Aber woher wusste er, dass sie seine Exfrau war?
    »Sie kennen unsere Namen«, sagte Bronson. »Wer zum Teufel sind Sie, und was wollen Sie von uns?«
    Der große Mann antwortete nicht, sondern nickte seinem Begleiter zu. Der holte aus einer Ecke des Raumes einen Klappstuhl. Er stellte ihn auf den Boden vor die Steinstufen und wartete, während sein Boss sich setzte.
    »Es wird Zeit, dass wir uns unterhalten. Ich glaube, einer von Ihnen hat etwas, das mir gehört«, sagte der große Mann.
    Bronson schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht«, antwortete er. »Und wovon genau reden Sie überhaupt?«
    Der große Mann mit der Gesichtslähmung starrte ihn ein paar Sekunden an. »Der Plan ist«, erwiderte er, »dass ich die Fragen stelle und Sie mir die Antworten geben, die ich haben will.« Er drehte sich um und nickte erneut dem anderen Mann zu, der immer noch neben seinem Stuhl stand.
    Gelassen trat der Mann vor, blieb direkt vor Bronson stehen und schlug ihm ohne Vorwarnung die Faust in den Bauch.
    Bronson sackte nach vorn, erbrach sich und wurde nur von den Fesseln auf seinem Stuhl gehalten.
    »Sie Mistkerl!«, schrie Angela. »Lassen Sie ihn in Ruhe!«
    »Ahmed«, sagte der große Mann leise.
    Ahmed trat an dem sich krümmenden Bronson vorbei zu Angela, stellte sich vor ihr auf und schlug ihr ins Gesicht.
    Von der Wucht des Schlages kippte sie nach hinten. Der Stuhl schaukelte einen Moment auf zwei Beinen und fiel dann mit einem lauten Krachen um.
    Ahmed trat vor, packte die Lehne des Stuhls und richtete ihn wieder auf. Ohne auch nur einen Blick auf Angela zu werfen, ging er zurück und stellte sich wieder neben seinen Boss.
    »Fangen wir noch einmal von vorn an. Ich glaube, dass Sie etwas erworben haben, das mir gehört«, sagte der große Mann, dessen Stimme immer noch ruhig und vernünftig klang. Er sah Bronson an. »Ich denke, wir beginnen mit Ihnen.« Er bedeutete Ahmed mit einer Handbewegung, an die Seite des Gefesselten zu treten. »Mir wurde eine kleine Tontafel gestohlen. Haben Sie

Weitere Kostenlose Bücher